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Zum Muttertag: Müttersterblichkeit - die vergessene Epidemie / World Vision fordert Priorität für Mutter-Kind-Gesundheit

Geschrieben am 07-05-2009

Friedrichsdorf (ots) - In den Entwicklungsländern stirbt jede
Minute eine Frau vor, während oder kurz nach der Geburt - das sind
mehr als eine halbe Million Mütter pro Jahr. Der Mangel an
Aufklärung, schlechte oder keine Hygienemaßnahmen sowie mangelnde
medizinische Betreuung sind die Hauptursachen dafür, dass so viele
Schwangere und Mütter in den Entwicklungsländern sterben müssen. "Wir
sprechen daher von einer vergessenen Epidemie", sagt Juliane
Friedrich, Expertin bei World Vision Deutschland. "In manchen
Entwicklungsländern ist die Sterberate so hoch, dass sich die
Schwangeren vor der Geburt von ihren Familien verabschieden." Laut
WHO gibt es derzeit weltweit etwa 250.000 qualifizierte Hebammen.
Lediglich 13.000 davon arbeiten in den Ländern Afrikas südlich der
Sahara. "Besonders in den Entwicklungsländern muss die Anzahl der
Hebammen deutlich erhöht werden, um die Müttersterblichkeit
signifikant zu verringern", betont Friedrich.

Zum Muttertag fordert die Kinderhilfsorganisation World Vision,
erheblich mehr in den weltweiten Mutterschutz und die
Gesundheitsvorsorge von Schwangeren und Müttern zu investieren.
"Mindestens 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr sollten für
Gesundheitsprogramme mit Fokus auf die Versorgung von Frauen und
Kindern von den Geberländern zur Verfügung gestellt werden", fordert
Friedrich. "Im Vergleich zu den Summen, die angesichts der
Wirtschaftskrise zur Rettung der Banken kurzfristig aufgebracht
werden können, sind das Peanuts", ergänzt Christoph Waffenschmidt,
Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland.

World Vision international investiert jährlich 150 Millionen
US-Dollar in Gesundheitsprogramme und 300 Millionen US-Dollar für
Sachleistungen in rund 100 Ländern, in denen die Hilfsorganisation
tätig ist. Schwerpunkte der Arbeit sind unter anderem Hygiene- und
Ernährungsberatung von Schwangeren und Müttern, die Gründung von
sogenannten Gesundheitskomitees und die Ausbildung von Hebammen und
Geburtshelferinnen.

Eine dieser Helferinnen ist Asha. Sie lebt in Süd-Darfur und wurde
von World Vision als Laien-Geburtshelferin ausgebildet. Um ihr Wissen
gleich anwenden zu können, erhielt Asha ein Hebammen-Köfferchen mit
einer Grundausstattung an sterilen Geburtshilfe-Utensilien. Asha hat
nie eine Schule besucht, hilft aber schon seit 27 Jahren den Frauen
ihres Dorfes bei der Entbindung. "Vor dem Kurs habe ich die
gebärenden Frauen auf dem Lehmboden oder einer Matte knien lassen und
ein Seil am Dach befestigt, an dem sie sich festhalten konnten. Das
Blut habe ich in einem Loch im Boden aufgefangen. Jetzt bringe ich
gewaschene Tücher mit, und die Schwangere kann ihr Kind auf einem
sauberen Bett zur Welt bringen", sagt Asha. "Ich kann jetzt auch
Probleme früher erkennen und schicke die Frauen dann ins
Krankenhaus."

Die Krankenhäuser sind jedoch oft viele Stunden von den Dörfern
entfernt und nur über holprige Sandpisten zu erreichen. In der
Regenzeit sind diese Straßen oft überschwemmt und gar nicht zu
benutzten. "Auch hier muss erheblich mehr investiert werden", fordert
Friedrich.

Originaltext: World Vision Deutschland e. V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6795
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6795.rss2

Pressekontakt:
Die Geschichte von Asha und weitere Informationen sowie Interviews
vermittelt die Pressestelle von World Vision Deutschland: (06172)
763-151 oder -155. Weitere Informationen unter www.worldvision.de

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.


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