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ZDF-Politbarometer Mai / 2009 / Große Skepsis gegenüber FIAT-Einstieg bei Opel / Top Ten: Steinmeier nur noch Platz drei / SPD legt zu

Geschrieben am 08-05-2009

Mainz (ots) - Wenig Hoffnung für Opel machen sich die Deutschen
bei einer möglichen FIAT-Übernahme. Dass ein Einstieg des
italienischen Autoherstellers das Überleben von Opel sichert, glauben
nur 22 Prozent, gut zwei Drittel (67 Prozent) glauben das nicht (weiß
nicht: 11 Prozent). Aber auch einen möglichen Einstieg des
österreichisch-kanadischen Automobilzulieferers MAGNA halten nur 36
Prozent hilfreich für das Überleben von Opel. 40 Prozent sehen darin
keine Rettung (weiß nicht: 24 Prozent). Ähnlich wie schon im März
lehnt zudem eine deutliche Mehrheit (61 Prozent) grundsätzlich
staatliche Hilfen für Opel ab. Dass der Staat Opel mit Steuermitteln
helfen soll, meinen lediglich 33 Prozent (weiß nicht: 6 Prozent).

Positiver eingestellt sind die Bundesbürger gegenüber
Steuersenkungen für Arbeitnehmer auch in der Wirtschaftskrise. Eine
Mehrheit von 63 Prozent hält Steuersenkungen trotz der Krise für
richtig, nur 33 Prozent lehnen sie ab (weiß nicht: 4 Prozent). Dafür
gibt es in allen Parteianhängergruppen eine mehrheitliche
Unterstützung: am stärksten bei den Anhängern der Linken und am
wenigsten bei denen der Grünen. Sobald die Wirtschaftskrise
überwunden ist, wollen allerdings die meisten (67 Prozent), dass dann
vorrangig die Schulden abgebaut werden, und nur eine Minderheit (28
Prozent) plädiert dann in erster Linie für Steuersenkungen (weiß
nicht: 5 Prozent).

Die Probleme bei Opel und die Wirtschaftskrise bringen für
Wirtschaftsminister zu Guttenberg eine weitere Verbesserung seines
Ansehens. Er rückt jetzt auf Platz 2 der Top Ten vor und überholt
damit knapp den Vizekanzler: Auf der Liste, die das Ansehen der nach
Meinung der Befragten zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker
wiedergibt, nimmt auch im Mai Bundeskanzlerin Angela Merkel Platz
eins ein. Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 auf einen
Durchschnittswert von 2,0 (April: 1,7). Platz zwei jetzt für
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit 1,5 (April: 1,3),
direkt gefolgt von Außenminister Frank-Walter Steinmeier ebenfalls
mit 1,5 (April: 1,3) aber einige Hundertstel schlechter als zu
Guttenberg. Es schließen sich an Peer Steinbrück mit 1,4 (April:
1,1), Ursula von der Leyen mit 1,1 (April: 1,1), und Franz
Müntefering mit 0,7 (April: 0,7). Auf Platz sieben liegt Guido
Westerwelle, der mit 0,4 (April: 0,4) eingestuft wird, danach folgt
Horst Seehofer mit 0,3 (April: 0,3). Deutlich im Negativbereich sind
weiterhin die beiden Spitzenpolitiker der Linken: Gregor Gysi mit
minus 1,1 (April: minus 1,0) und Oskar Lafontaine mit minus 1,5
(April: minus 1,4).

Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder
Bundeskanzlerin hätten, kann Angela Merkel ihren Abstand zu
Frank-Walter Steinmeier wieder etwas vergrößern: Jetzt wünschen sich
54 Prozent (April: 53 Prozent) Merkel als Kanzlerin und 31 Prozent
(April: 33 Prozent) sprechen sich für Steinmeier aus (weiß nicht: 15
Prozent). Weiterhin stehen die SPD-Anhänger mit 65 Prozent nicht so
eindeutig hinter Steinmeier wie die Unions-Anhänger mit 92 Prozent
hinter Merkel.

Nach leichten Zugewinnen im März und April verliert die CDU/CSU
jetzt etwas in der politischen Stimmung und kommt nur noch auf 39
Prozent (minus 2). Die SPD hingegen legt zum dritten Mal in Folge zu
und kommt jetzt auf 30 Prozent (plus 3). Abermals Verluste
verzeichnet die FDP mit 10 Prozent (minus1), die Linke mit 8 Prozent
(minus 1), während sich die Grünen mit 9 Prozent (plus 1) leicht
verbessern können.

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
weiterhin auf 37 Prozent, die SPD auf 27 Prozent (plus 1), die FDP
erhielte 13 Prozent (minus 1), die Linke unverändert 10 Prozent, die
Grünen erneut 9 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen ebenfalls
wieder 4 Prozent.

Am 23. Mai 2009 findet die Wahl des Bundespräsidenten statt. Fast
drei Viertel der Befragten (72 Prozent) wünschen sich erneut Horst
Köhler als Bundespräsidenten, nur 13 Prozent sprechen sich für Gesine
Schwan und nur 3 Prozent für Peter Sodann aus. Dabei wird der
Amtsinhaber weiterhin in allen Parteianhängergruppen (Anhänger der
CDU/CSU: 90 Prozent, der SPD: 65 Prozent, der FDP: 80 Prozent, der
Linken: 54 Prozent, der Grünen: 67 Prozent) mehrheitlich favorisiert.
Die Kandidatin der SPD und der Kandidat der Linken erhalten somit
auch in den jeweils eigenen Anhängerschaften nur sehr wenig
Unterstützung: 19 Prozent der SPD-Anhänger sähen gern Gesine Schwan
und 9 Prozent der Linke-Anhänger Peter Sodann im Amt.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 5. bis 7. Mai 2009 bei 1.343 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 12. Juni 2009. Ein Politbarometer extra
zur Europawahl gibt es am 29. Mai 2009.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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