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Neue OZ: Kommentar zu Österreich / Kunst / Kirche

Geschrieben am 08-05-2009

Osnabrück (ots) - Heiße Hassliebe

Hass ist auch ein starkes Gefühl. So stark, dass er in das
umschlagen kann, was sich hin und wieder hinter ihm verbirgt - die
Liebe. Ein ähnlich heftiger Gegensatz kennzeichnet bisweilen das
Verhältnis von Kirche und Kunst, vor allem dann, wenn es in
Österreich zur vollen Entfaltung kommt.

Dort provoziert ein Hermann Nitsch mit Performances, deren
strenges Ritual den Gottesdienst zitiert. Oder ein Alfred Hrdlicka
mit einer antiklerikalen Kritik, die selbst reichlich orthodoxe Züge
trägt. Arnulf Rainer übermalt ohnehin am liebsten den Gekreuzigten.
Blut und tiefere Bedeutung, Körper und Kult: Künstler hängen
verdächtig intensiv an dem, was sie parodieren oder kritisieren.

Steckt hinter all dem tiefe Sehnsucht nach genau dem religiösen
Rahmen, aus dem die Kunst zu Beginn der Moderne ausgebrochen ist? Der
Kirchen-Auftrag für Hrdlicka wirkt abseits des ernsten Anlasses
jedenfalls pikant. Schauen wir, wie sie miteinander zurechtkommen -
die Kleriker und der alte Bärbeiß.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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