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Basler Zeitung: WM-Presseschau: Benjamin Huggel über das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft - "Die Partie gegen Deutschland hat mir imponiert" (baz vom 6.7.06)

Geschrieben am 06-07-2006

Basel (ots) - Meine Ferien sind zu Ende. Seit Montag bin ich mit
Eintracht Frankfurt im Zillertal. Hier absolvieren wir unser erstes
Trainingslager im Hinblick auf die kommende Saison. Logisch, dass wir
uns am Dienstag gemeinsam den WM-Halbfinal Deutschland gegen Italien
angeschaut haben.

Von Benjamin Huggel*

Meine deutschen Teamkollegen haben das Ausscheiden ihrer
Nationalmannschaft recht gelassen aufgenommen. Sie haben anerkannt,
dass die Italiener die bessere Mannschaft stellten. Ich selber kann
darauf hoffen, dass ich mir nun nach dem deutschen Out etwas weniger
dumme Sprüche anhören muss. Als ich nämlich ins Trainingslager
einrückte, teilten mir meine Kollegen mit, dass ich künftig nach
jedem Training zwanzig Penaltys schiessen müsse. Aber so ergeht es
derzeit wohl allen Schweizer Spielern in Deutschland.

Die Partie Deutschland gegen Italien hat mir imponiert. In
physischer Hinsicht zeigten die beiden Teams das derzeit weltweit
höchste Niveau. Zudem boten die Italiener technisch eine Vorstellung,
die kaum zu überbieten ist. Das Spiel bestätigte ausserdem meine
These, dass an dieser WM fast immer diejenige Mannschaft gewinnt, die
konsequenter die Offensive sucht. So wie auch Deutschland in den
Spielen zuvor für seinen Mut belohnt worden war - und die Schweizer
in jenen Spielen, die sie gewonnen haben.

Die deutsche Mannschaft hat mit der Halbfinal-Qualifikation
erreicht, was derzeit realistisch möglich ist. Sie hat vor ihrem
Heimpublikum eine tolle WM gespielt. Das ist nicht zuletzt das
Verdienst von Jürgen Klinsmann. Er hat sehr vieles richtig gemacht.
Vor allem hat er erkannt, dass seine Mannschaft körperlich auf der
Höhe sein muss und in der Vorbereitung entsprechend gearbeitet.
Prompt präsentierten sich die Deutschen als eine der physisch besten
Mannschaften. Klinsmann hat aber auch dem Team ein Gesicht gegeben.
Er hat grossen Wert auf Mannschaftsgeist gelegt. Wenn dieser stimmt,
kann ein Team über sich hinauswachsen.
Es stellt einem Trainer zudem ein gutes Zeugnis aus, wenn sich
Mannschaftsteile in kurzer Zeit verbessern, wie das mit der Defensive
geschah. Für den deutschen Fussball wäre es deshalb gut, wenn
Klinsmann der Nationalmannschaft erhalten bliebe.

* Benjamin Huggel (28) ist Schweizer Nationalspieler. Er
kommentiert für die Basler Zeitung ausgewählte WM-Partien: «Die
Partie Deutschland gegen Italien hat mir imponiert.»

Mehr zur WM aus Schweizer Sicht: www.baz.ch/epaper

Originaltext: Basler Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62558
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62558.rss2

Rückfragen bitte an:
Basler Zeitung
Peter Schibli
peter.schibli@baz.ch


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