Mitteldeutsche Zeitung: Kommunalwahl / SPD-Ortsverein sucht Kandidaten per Anzeige - Politologe sieht Risiken bei parteilosen Bewerbern
Geschrieben am 09-05-2009 |
Halle (ots) - Der hallesche Parteienforscher Everhard Holtmann sieht in dem hohen Anteil von Parteilosen auf den Wahllisten der Parteien für die Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt Risiken. Etwa die Gefahr, dass parteilose Mandatsträger eher eine Ratsfraktion verlassen oder die Seite wechseln könnten. "Es ist nicht auszuschließen, dass der Faktor der Unberechenbarkeit steigt", sagte Holtmann der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstag-Ausgabe). Der hohe Anteil parteiloser Kandidaten zeige, dass es ein großes Potenzial an bürgerschaftlichem Engagement gebe. Allerdings sei dies auch "Ausdruck der schwachen Verankerung der Parteien in Ostdeutschland", so der Parteienforscher. Auf den Listen der Parteien schwankt der Anteil der Parteilosen zwischen einem Drittel und der Hälfte der Kandidaten. Bei SPD und Linken sind es 40 Prozent, bei der CDU etwa 50 Prozent. Bei der vorherigen Kommunalwahl war laut CDU-Landesvize Reiner Haseloff nur ein Drittel der Kandidaten auf der CDU-Liste kein Parteimitglied. Die Steigerung der Quote sei durchaus Strategie. Obwohl stärkste Partei in Sachsen-Anhalt sei der Organsiationsgrad der CDU schlechter als in CDU-Landesverbänden im Westen. Das müsse man mit dem Rückgriff auf der CDU nahe stehenden Persönlichkeiten ausgleichen. Die SPD stellt in einigen Orten sogar Listen ganz ohne Parteimitglieder auf, so etwa in Laucha im Burgenlandkreis. In Naumburg schalteten die Sozialdemokraten sogar eine Zeitungsanzeige, um parteilose Kandidaten für die SPD-Liste zu finden. "Sie wollen aktiv politisch mitentscheiden? Sie haben ein Herz für diese Stadt? Dann werden Sie Stadtrat in Naumburg!" hieß es in der im Naumburger Tageblatt erschienenen Annonce. 14 Interessenten meldeten sich, acht wählte der SPD-Ortsverein auf seine 26-köpfige Liste.
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Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Jörg Biallas Telefon: 0345 565 4300
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