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Neue OZ: Kommentar zu Steuern / Abgaben / OECD / Bericht

Geschrieben am 12-05-2009

Osnabrück (ots) - Traurige Spitzenposition

Seit Jahren schon verteidigt Deutschland eine traurige
Spitzenposition: In kaum einem anderen Industriestaat bleibt netto so
wenig vom Bruttoverdienst wie hierzulande. Immer wieder verweisen
Studien zudem auf eine relativ starke Belastung von Gering- und
Durchschnittsverdienern. Auch hier muss sich etwas ändern, keine
Frage.

Doch ist die Hoffnung auf Entlastungen angesichts leerer
Staatskassen und drohender Einnahmeausfälle denkbar schwach. Was
schon in Zeiten satter Wachstumsraten nicht angepackt worden ist, hat
jetzt, in der tiefsten Rezession der Nachkriegszeit, noch weniger
Chancen auf Realisierung. Wünschenswert wäre zum Beispiel die
Beseitigung des sogenannten "Mittelstandsbauches". Gemeint ist damit,
dass der Steuertarif zunächst steil und dann flach ansteigt. Zur
Entlastung der Bezieher unterer und mittlerer Einkommen könnte man
die Tarifkurve begradigen. Doch hätte das massive
Steuermindereinnahmen zur Folge. Summen von bis zu 25 Milliarden Euro
werden genannt.

Dies zeigt: Eine Steuerreform, die ihren Namen verdient, ist gar
nicht so einfach zu verwirklichen, wie mancher weismachen will. Es
sei denn, man finanziert sie auf Pump. Dies aber wäre so, als wollte
man den Teufel mit Beelzebub austreiben. Denn die Schulden von heute
sind die Steuererhöhungen von morgen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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