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Coface stuft Deutschland und Frankreich ab / Insgesamt 33 Abwertungen im Länderrating und 25 Bewertungen neu unter Beobachtung

Geschrieben am 13-05-2009

Mainz (ots) - Coface registriert ein schwieriges erstes Halbjahr
2009. Die Zahlungsausfälle bei Unternehmen bleiben nach einem enormen
Anstieg Ende 2008 auf einem hohem Niveau. Im Länderrating des
weltweit agierenden Forderungsspezialisten weisen jetzt 33 Länder
eine schlechtere Bewertung auf als noch 2008. Vor allem
Industrieländer sind betroffen, darunter auch Deutschland und
Frankreich. Von 25 Ländern wurde das Rating in 2009 neu unter
Beobachtung für eine Abwertung gestellt. Mit dem Länderrating
dokumentiert Coface das durchschnittliche Risiko eines
Zahlungsausfalls bei Unternehmen in einem bestimmten Land. Regelmäßig
werden 155 Länder analysiert und bewertet.

In Deutschland wuchsen in den letzten sechs Monaten die
Zahlungsausfälle und -verzögerungen um 103 Prozent gegenüber dem
Vorjahr an. "Bedingt durch Insolvenzen verzeichnen wir einen
deutlichen Anstieg der Schadenquote", stellt Norbert Langenbach,
Vorstandsmitglied von Coface Deutschland, fest. "Die Beststufe A1 ist
im Länderrating jetzt nicht mehr zu halten. Wir mussten Deutschlands
Bewertung im April von A1 auf A2 herabstufen." Grund für die spürbare
Verschlechterung der Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen sei der
rasante Einbruch des Exportgeschäfts.

Der Präsident von Coface, François David, betont, dass die Krise
ihren Höchststand im ersten Halbjahr 2009 erreichen werde. "Unser
Hauptszenario geht immer noch davon aus, dass die Kreditkrise im
zweiten Halbjahr 2009 ausklingt. Anfang 2010 halten wir eine
Konjunkturbelebung für möglich." Diese Besserung werde aufgrund des
verlangsamten Schuldenrückgangs bei den privaten Haushalten und
Unternehmen eher einen schleppenden Charakter haben, sagt der
Coface-Präsident.

Japan und Frankreich wurden im April 2009 ebenfalls von A1 auf A2
herabgestuft. Beide Länder wurden über die Vertrauenskrise angesteckt
und über die Kreditklemme sowie den Nachfrageeinbruch in die
Rezession gezogen. Ausgehend von einem niedrigen Niveau sind die
Zahlungsausfälle in Japan von Oktober bis März um 24 Prozent, in
Frankreich sogar um 165 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum
gestiegen.

Noch schwieriger sieht es in den USA (A2 bereits seit April 2008),
Spanien (A3), Irland (A3) und Großbritannien (A3) aus. Mit dem
Platzen der Immobilienblasen in diesen Ländern sind sie in eine
schwere Finanzkrise geraten. Extrem verschlechtert hat sich dadurch
vor allem die Zahlungsmoral in Großbritannien. Hier legten die mit
Zahlungen verbundenen Vorfälle um 179 Prozent zu. In Spanien und den
USA waren es um die 100 Prozent. Nachbarländer der Krisenzentren wie
Kanada (A2), Mexiko (A4) und Portugal (A3) können sich wegen der
engen wirtschaftlichen Verflechtung dem Abwärtsstrudel nicht
entziehen. Für all diese Länder stufte Coface das Länderrating
sukzessive seit 2008 herab.

In Mittel- und Osteuropa erwartet der Forderungsspezialist 2009
eine harte Landung. Selbst Polens Rating A3 steht seit April unter
Beobachtung für eine Abwertung. Unter den GUS-Ländern wird vor allem
die Entwicklung in der Ukraine mit Sorge verfolgt. Die Bewertung des
Landes wurde im April auf D abgestuft, das im siebenstufigen
Coface-Länderrating für das höchste Risiko steht. Auch Russland ist
stark betroffen. Bereits Anfang des Jahres hatte Coface einen
deutlichen Anstieg der Zahlungsausfälle registriert und deshalb
Russland von B auf C zurückgestuft.

Die anderen drei BRIC-Länder widerstehen der Krise bislang relativ
gut. Für die Bewertungen von Indien (A3) und Brasilien (A4) sieht
Coface keinen Bedarf einer Anpassung. Die Beobachtung für eine
Abwertung für Chinas Rating A3 wird allerdings aufrecht erhalten.
Aufgrund der durch Überkapazitäten bedingten niedrigeren Gewinnmargen
und dem zurückgegangenen Wachstum besteht in bestimmten Branchen ein
erhebliches Risiko für Zahlungsausfälle.

Lesen Sie mehr zur aktuellen Einschätzung der Länderrisiken von
Coface auf www.laenderrisiken.de . Länderratings und Informationen zu
Zahlungsausfällen sind dort gebührenfrei abrufbar.

Ergänzende Tabellenübersicht finden Sie auf www.coface.de

Originaltext: Coface Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51597.rss2

Pressekontakt:
Erich Hieronimus und Dr. Dirk Bröckelmann
Coface Deutschland AG
Postfach 12 09
55002 Mainz
Telefon: 0 61 31 - 323 541 oder 323 717
Telefax: 0 61 31 - 323 70 541
E-Mail: erich.hieronimus@coface.de
Internet: www.coface.de


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