Gesetzesänderung zur besseren Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten, aber wie geht es weiter?
Geschrieben am 14-05-2009 |
Trier (ots) - Bei den aktuellen Beratungen zum Schwangerschaftskonfliktgesetz im Bundestag geht es um den Schutz des ungeborenen Lebens, um Beratung und weitere Pflichten der Eltern bei Schwangerschaftsabbrüchen. Die Diagnose ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, lässt viele Mütter und Väter verzweifeln. Die Gesetzesänderung sieht u.a. eine Verpflichtung zu mehr Bedenkzeit vor. Petra Moske von nestwärme e.V. Deutschland fragt allerdings: "Was kommt nach der Bedenkzeit und Beratung?"
Die Entscheidung gegen den Schwangerschaftsabbruch und für das Leben mit einem behinderten Kind ist ein unglaublich mutiger Schritt. Viele Eltern schrecken davor zurück, was sicherlich auch die kontroversen Diskussionen in der Politik zur Gesetzesänderungen des Schwangerschaftskonfliktgesetz erklärt. Einige Politiker sprechen von den Selbstbestimmungsrechten der Frau, anderen liegt die Statistik am Herzen, aber viel wichtiger ist die Stärkung des Schutzes von ungeborenem und mitunter behindertem Leben. "Traurig ist und bleibt, dass es diese Diskussion um das Annehmen des Lebens, egal ob behindert oder nicht, überhaupt gibt", kommentiert Elisabeth Schuh die Debatte, Geschäftsführerin nestwärme gGmbH. Nestwärme e.V. und die gGmbH unterstützen Familien mit behinderten Kindern im schwierigen Alltag. Aus diesem Grund denkt Petra Moske, 1. Vorsitzende von nestwärme e.V. weiter und fragt: "Was passiert, wenn sich die Eltern für das Leben entscheiden?"
Sie sieht insbesondere hier aus ihrer Arbeit heraus viele Problemfelder und Nachholbedarf auf staatlicher Seite, denn das Gesetz greift einfach zu kurz: "Aus der langjährigen Praxiserfahrung mit betroffenen Familien kennen wir die Probleme, welche auf behinderte Kinder und deren Umfeld zukommen. Die Entscheidung für ein behindertes Kind ist ein großer Schritt, aber mit diesem Kind zu leben ist eine noch viel größere Aufgabe. Die Eltern sind ständig herausgefordert und müssen kämpfen, denn der Staat und die Gesellschaft machen es ihnen nicht leicht. Soziale Ausgrenzung und Isolation sind nicht selten."
Tatsächlich müssen Familien mit behinderten Kindern umständliche bürokratische Verfahren über sich ergehen lassen, um oft unzureichende staatliche Hilfen zu erhalten. Oftmals bedeutet dies mehrmalige Ablehnungsbescheide der Behörden und selbst bei der Bewilligung reicht das Geld für Geringverdiener oder Familien mit einem Verdiener kaum aus. So kann z.B. mit 1000 Euro kein Auto rollstuhlgerecht umgerüstet werden. Dieser Kampf zermürbt viele Eltern und es ist ganz verständlich, dass sie sich mit ihren Problemen alleine fühlen.
Die Gesetzesänderung erfasst jedoch nur den ersten Schritt und die Entscheidung für das Leben, aber nicht die Probleme, Sorgen und Herausforderungen danach. Der Mangel an Unterstützung von staatlicher Seite ist mit der Hauptgrund, warum es nestwärme e.V. gibt. Die Menschen brauchen die Wärme, Liebe und praktische Unterstützung nachdem sie ihre große Entscheidung getroffen haben, denn dann beginnt der Alltag mit einem wundervollen, liebenswerten, jedoch behinderten Kind.
Originaltext: nestwärme e.V. Deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56309 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56309.rss2
Pressekontakt: Petra Moske, 1. Vorsitzende nestwärme e.V. Tel. 0173 / 7055055 Email: petra.moske@nestwaerme.de
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