Sammlung von Energiesparlampen leicht gemacht: Startschuss für Pilotprojekt im Handel
Geschrieben am 14-05-2009 |
Berlin (ots) - Mangelhafte Rückgabemöglichkeiten für Energiesparlampen und Leuchtstoffrohren führen in vielen deutschen Kommunen zu niedrigen Sammelquoten - Weniger als vier von zehn Altlampen werden ordnungsgemäß gesammelt und verwertet - DUH und die Stadt Heidelberg starten freiwillige, verbraucherorientierte Sammlung im Handel für ausgediente Energiesparer
Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren beinhalten kleine Mengen Quecksilber und dürfen am Ende ihres Lebens nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen nach dem Elektrogesetz getrennt gesammelt und anschließend umweltgerecht verwertet werden. Für viele Verbraucher stellt sich aber die Frage: Wohin mit den alten Stromsparern? Die Rückgabemöglichkeiten für private Haushalte sind nicht selten relativ begrenzt. In vielen Kommunen müssen die Verbraucher weite Strecken zu abgelegenen Wertstoffhöfen auf sich nehmen, um Altlampen ordnungsgemäß abzugeben. Einige Städte bieten privaten Haushalten nur einzelne oder überhaupt keine festen Rückgabemöglichkeiten an, sondern nur über die mobile Schadstoffsammlung. "Es ist die eindeutige Verantwortung der Kommunen, ein ausreichend dichtes Netz an verbraucherorientierten Rückgabemöglichkeiten für Altlampen und anderen Elektrogeräte aufzubauen. Vielerorts sehen wir mehr als drei Jahre nach dem Inkrafttreten des Elektrogesetzes leider immer noch einen erheblichen Nachholbedarf", kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH).
Dass es aber auch anders geht zeigt das heute gestartete gemeinsame Projekt der DUH und der Stadt Heidelberg. Nach dem Motto "Wertvoll für den Klimaschutz - zu wertvoll für den Müll!" wurde zusätzlich zu den kommunalen Recyclinghöfen in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handel ein freiwilliges Rücknahmesystem mit neuen modernen Sammelbehältern geschaffen. "Die Heidelberger Bürger können direkt beim Neukauf einer Energiesparlampe in Baumärkten und Möbelhäusern ihre alte zurückgeben. Das ist für den Verbraucher praktisch, bequem und nachvollziehbar", erklärt Jürgen Resch. Die DUH fordert weitere Kommunen auf, den Blick über den Tellerrand zu wagen und kreative Lösungen sowie neue Partnerschaften wie z.B. Handelsunternehmen zu suchen, um die Sammlung von alten Energiesparlampen und Leuchtstoffrohren effektiver und verbraucherfreundlicher zu machen.
Durch den konsequenten Austausch ineffizienter Glühbirnen gegen stromsparende Energiesparlampen kann eine vierköpfige Familie jährlich 78 Euro einsparen und dabei klimaschädliche CO2-Emissionen reduzieren. Der Austausch einer einzigen 60-Watt Glühlampe gegen eine gleich helle 11-Watt Energiesparlampe spart jährlich rund 30 Kilogramm CO2 ein. "Die Schaffung von bürgernahen Rückgabemöglichkeiten für die klimaschonenden Energiesparlampen ist die eine Seite. Die andere ist die aktive Bereitstellung von Bürgerinformationen, dass die Altlampen aufgrund ihres - wenn auch geringen - Quecksilberinhaltes getrennt gesammelt werden müssen und wo sie kostenlos abgegeben werden können", erklärt Wolfgang Erichson, Bürgermeister für Integration, Chancengleichheit und Bürgerdienste der Stadt Heidelberg. Die Stadtwerke werden deshalb ab Juni über 100.000 Informationsflyer mit den Stromrechnungen an Heidelberger Haushalte versenden.
Im Jahr 2008 gingen in Deutschland ca. 180 Millionen energiesparende Gasentladungslampen über die Ladentheke - und die Tendenz ist steigend. 120 Millionen ausgediente Energiesparlampen fielen im Jahr 2008 in Deutschland zur Entsorgung an. Davon wurden insgesamt nur 41,5 Millionen (35 Prozent) getrennt gesammelt und umweltgerecht verwertet (2007: 31 Prozent). "Trotz einer deutlichen Steigerung der Sammelmengen im vergangenen Jahr landen immer noch mehr als sechs von zehn Altlampen im Restmüll oder gehen andere unerwünschte Entsorgungswege. Dies ist bei quecksilberhaltigen Abfällen nicht hinnehmbar", kritisiert Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Deutschland müsse bei der Altlampensammlung deutlich zulegen, um im internationalen Vergleich zu den Spitzenreitern aufzuschließen. Durch die Umstellung auf energieeffiziente Haushaltsbeleuchtung in Europa spitzt sich die Situation noch zu. In den kommenden Jahren werden die vermehrt eingesetzten Energiesparlampen zunehmend auch zur Entsorgung anfallen. Am 1. September 2009 wird die erste Stufe des sogenannten Glühlampenverbotes, also des schrittweisen Verschwindens von ineffizienten Haushaltslampen vom Markt, scharf gestellt: Ab dann dürfen alle matten Glühbirnen sowie klare Glühbirnen ab 100 Watt nicht mehr verkauft werden. Für kleinere klare Glühbirnen gilt dies spätestens ab September 2012.
Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2
Pressekontakt: Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400 867-19, E-Mail: resch@duh.de
Ralf Bermich, Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221 5818270, Fax: 06221 5818290, E-Mail: ralf.bermich@heidelberg.de
Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Fax: 030 2400867-19, Mobil: 0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de
Ulrike Fokken, Pressesprecherin, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Fax: 030 2400867-19, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: fokken@duh.de
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