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Braunkohle braucht klare politische Leitlinie / Braunkohlentag 2009 in Görlitz eröffnet / Auseinandersetzung mit EU-Energie- und Klimapolitik

Geschrieben am 14-05-2009

Köln (ots) - Die Deutsche Braunkohlenindustrie bleibt auch in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine feste Säule der deutschen
Wirtschaft und leistet weiterhin wichtige Beiträge zur
Energieversorgungssicherheit und regionalen Wertschöpfung, erklärte
der Vorsitzende des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV),
Matthias Hartung, anlässlich des diesjährigen Braunkohlentags in
Görlitz. "Betrachtet man die Schwankungen in anderen
Industriebereichen," sagte Hartung, "so zeichnet sich die deutsche
Braunkohlenindustrie durch hohe Konstanz und Stabilität aus." In den
Braunkohleregionen sei dies auch gerade den jeweiligen
Landesregierungen zu danken, die frühzeitig klare energiepolitische
Leitlinien formuliert haben, die der Braunkohle eine feste Position
zuweisen. Dies gilt insbesondere auch für Sachsen, wo der
Braunkohlentag in diesem Jahr zu Gast ist.

Mit einer Förderung von rund 175 Millionen Tonnen (Mio. t) bewegte
sich die deutsche Braunkohlenförderung 2008 auf dem langjährigen
Durchschnittsniveau. In den ersten drei Monaten nahm die Förderung
bundesweit wegen höherer Nachfrage der Kraftwerke um etwa drei
Prozent zu. Die Braunkohle ist weiterhin der wichtigste heimische
Energieträger. Sie werde 2009, so viel sei jetzt schon sicher, wieder
jede vierte Kilowattstunde Strom in Deutschland stellen, sagte
Hartung.

Die Unverzichtbarkeit der Braunkohle in der deutschen Energie- und
Stromversorgung spiegelt sich auch in den Erweiterungen und
Neuerschließungen von Tagebauen in der Lausitz und im Mitteldeutschen
Revier wider. Zugleich stellen beide Reviere mit großem Erfolg unter
Beweis, dass Rekultivierung und Wiedernutzbarmachung der Abbauflächen
Teile einer nachhaltigen Braunkohlenindustrie sind. Hartung lobte die
nunmehr 20jährige Arbeit der Lausitzer und Mitteldeutschen
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), die als Gesellschaft der
öffentlichen Hand mit außergewöhnlichem Erfolg die Folgen des
Strukturbruches zwischen Plan- und Marktwirtschaft beseitige.

Die deutsche Braunkohlenindustrie ist nicht nur Garant einer
sicheren Energieversorgung und ein wertschöpfungsintensiver,
regionaler Jobmotor, sondern auch ein wichtiger Innovationsträger,
sagte Hartung auf dem Braunkohlentag. Die Inbetriebnahme der
Oxyfuel-Pilotanlage zur Abscheidung von Kohlendioxid aus
Braunkohlekraftwerken im Lausitzer Revier sei ein klimapolitischer
Meilenstein. Die Planung für eine größere Demonstrationsanlage in
Jänschwalde sowie die Erkundung geeigneter Speichergesteine zur
sicheren Einlagerung des Kohlendioxid setzen diese Entwicklung mit
dem Ziel eines klimafreundlichen Kraftwerks fort. Auch in anderen
Revieren werden neue klimaschonende Technologien entwickelt, die der
Braunkohle einen festen Platz im Energiemix sichern sollen, sagte
Hartung. Dazu zählen die weitere Minderung des CO2-Ausstoßes aus
Braunkohlekraftwerken durch zusätzliche Effizienzsteigerungen und die
Entwicklung von CO2-Wäschen für bestehende Anlagen sowie die
Erprobung alternativer Wege zur Einsparung von CO2. Dem Schutz von
Umwelt und Ressourcen dienen außerdem die intensiven Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten an einer neuartigen Rauchgaswäsche für
Schwefeldioxid (SO2) und die Verbesserung zahlreicher
Kraftwerkskomponenten.

Die deutsche Braunkohlenindustrie habe zugleich ihren festen Platz
in der neu ausgerichteten europäischen Energie- und Umweltpolitik,
erklärte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende. Eine Konsequenz dieser
Politik ist die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes in der EU um
jährlich bis zu 400 Millionen Tonnen bis 2020. Die Erneuerung des
vorhandenen Kraftwerksparks kann hierzu einen wichtigen Beitrag
leisten, wenn Entwicklung und Bau neuer Anlagen hinreichend sicher
geplant werden können. Auch die EU erkennt in ihrer neuen
Energiestrategie an, dass neue Kraftwerke benötigt werden und der
künftige Bedarf nicht allein durch erneuerbare Energien und Anlagen,
die Importenergien einsetzen, gefüllt werden. Hartung bedauerte, dass
es im Rahmen der Fortschreibung des europäischen Emissionshandels
nicht gelungen sei, eine investitionsfreundliche Regelung für neue
Kraftwerke vorzusehen. Dies sei nicht nur eine Forderung der
deutschen Braunkohlenindustrie, sondern entspreche auch den
Bedürfnissen der angrenzenden Kohleländer Polen und Tschechien.

Anlässlich des diesjährigen Braunkohlentags bestätigten die
Mitglieder des DEBRIV den dreizehnköpfigen Vorstand des Verbandes.
Dipl.-Ing. Matthias Hartung (Köln) wurde für weitere drei Jahre in
seinem Amt als Vorsitzender des Vorstands bestätigt. Das gleiche gilt
für den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dipl.-Ing. Reinhardt
Hassa (Cottbus) und den Schatzmeister des DEBRIV, Dipl.-Volkswirt
Antonius Voß (Essen).

Originaltext: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industr. Verein
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9341
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9341.rss2

Pressekontakt:
Uwe Maaßen

DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln

T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18

mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de


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