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WAZ: Schnüffelnde Gewerkschafter - Kommentar von Sabine Brendel

Geschrieben am 17-05-2009

Essen (ots) - Das stinkt mächtig. Die Bahn-Gewerkschaft Transnet
ließ von der Deutschen Bahn Daten abgleichen. Die
Eisenbahner-Vertretung wollte jahrelang wissen, ob Mitarbeiter, die
auch Gewerkschaftsmitglieder waren, ordnungsgemäße Beiträge an die
Gewerkschaft überwiesen. Das ist ein Armutszeugnis für Transnet.
Gewerkschaften sind dazu da, sich für ihre Mitglieder stark zu
machen und einzusetzen. Sie sind aber nicht dazu da, ihren
Mitgliedern hinterherzuspionieren. Da ist es skandalös, dass Transnet
betont, bis Anfang 2009 habe jedes Mitglied mit seinem Aufnahmeantrag
auch einen Passus unterschrieben, der die Gewerkschaft zum
Hinterherschnüffeln ermächtigte.
Die Frage stellt sich, ob Transnet ihre Mitglieder gut vertritt,
wenn sie ihnen gegenüber so misstrauisch ist und derartige
Daten-Prüfungen mit der Bahn trifft. Eine Gewerkschaft ist als
Gegenpol zum Arbeitgeber gedacht, nicht als Kooperationspartner.
Bereits vor etwa einem Jahr geriet Transnet in die Schlagzeilen, als
ihr Chef Norbert Hansen in den Bahn-Vorstand wechselte. Die
Datenschnüffelei schädigt Transnets Ruf erneut.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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