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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Kaufhof/Karstadt

Geschrieben am 18-05-2009

Köln (ots) - 180-Grad-Wende

HERMANN STEVEKER zu Kaufhof/Karstadt

Es ist eine 180-Grad-Wende: Seit Monaten sucht die Metro einen
neuen
Eigentümer für den Kölner Kaufhof. Nun plötzlich will der Chef des
Düsseldorfer Handelsriesen,
Eckhard Cordes, das Warenhaus-Geschäft durch den Erwerb von Karstadt
sogar stärken.
Und auch bei der Karstadt-Mutter Arcandor würde die Veräußerung der
Einkaufstempel
an Metro so gar nicht zur bisherigen Strategie passen. Erst vor
wenigen Wochen hatte
Vorstandschef Karl Gerhard Eick erklärt, nur die Luxus-Häuser abgeben
und mit dem
Rest im mittleren Preissegment durchstarten zu wollen.

Cordes´ Kalkül ist klar: Der Metro-Chef will unter allen Umständen
verhindern, dass
der Essener Konkurrent Staatshilfen erhält. Der Manager sieht im
Falle öffentlicher
Garantien den Wettbewerb verzerrt - eine Sichtweise, die durchaus
nachvollziehbar
ist. Also geht Cordes in die Offensive. Denn natürlich würden der
Bund oder das Land
NRW Arcandor nur beispringen, wenn sich für Karstadt kein privater
Investor findet.

Obendrein wittert der Metro-Chef wegen der drängenden Not bei der
Konkurrenz die Chance,
vergleichsweise günstig eine schlank aufgestellte "Warenhaus AG" zu
schaffen. Ein
Unternehmen, das nach einem Zusammenschluss alsbald die finanziellen
Möglichkeiten
hat, sich durch Investitionen vom vielfach seelenlosen Image der
jetzigen Kar^stadt-
und Kaufhof-Häuser zu lösen. Einst schwärmte Eick-Vorgänger Thomas
Middelhoff davon,
welch hohe Synergien sich durch eine Fusion der beiden
Warenhaus-Riesen heben ließen.
Allein: Arcandor fehlte das Geld für den Kaufhof-Kauf. Nun könnte es
umgekehrt kommen.

Alles dreht sich also auch diesmal um das Thema Einsparungen. Die
Börse sorgte
gestern sowohl bei Metro als auch bei Arcandor für ein Kursfeuerwerk,
Gewerkschafter
fürchten derweil ein "Blutbad". Deutlicher kann kaum werden, dass für
die Mitarbeiter
in den Kaufhof- und Karstadt-Filialen, vor allem aber in den
Zentralen schwere Zeiten
angebrochen sind.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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