BPI begrüßt das EuGH-Urteil zum Erhalt des Fremdbesitzverbots
Geschrieben am 19-05-2009 |
Berlin (ots) - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat heute entschieden, dass das deutsche und italienische Fremdbesitzverbot EU-rechtskonform ist. Gegenstand des Verfahrens war das Vorabentscheidungsverfahren des Verwaltungsgerichtes Saarbrücken im Bezug auf die Saarbrücker DocMorris Apotheke. "Wir begrüßen das Urteil, denn eine sichere und flächendeckende Arzneimittelversorgung braucht inhabergeführte Apotheken" betont Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI).
Der Gerichtshof hat klar entschieden, dass die Beschränkung der Niederlassungsfreiheit durch das Ziel des Gesundheitsschutzes gerechtfertigt ist, so dass kein Verstoß gegen das Gemeinschaftsrecht vorliegt. Zwar stellt der Ausschluss von Nichtapothekern vom Betrieb einer Apotheke bzw. das Verbot der Beteiligung von Kapitalgesellschaften an Apotheken eine Beschränkung der Niederlassungsfreiheit und des freien Kapitalverkehrs dar. Diese Beschränkung lässt sich jedoch mit dem Ziel rechtfertigen, eine sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Der Gerichtshof begründet dies insbesondere mit dem besonderen Charakter von Arzneimitteln, deren therapeutische Wirkungen sie substanziell von anderen Waren unterscheiden. Der Gerichtshof ist damit dem Plädoyer des Generalanwalts gefolgt.
Damit werden die Mitgliedstaaten auch in Zukunft Regelungen einführen bzw. beibehalten können, die Personen, die keine Apotheker sind, den Besitz und den Betrieb von Apotheken verwehren. Den Mitgliedstaaten steht es jedoch auch in Zukunft frei, Apothekenketten, so wie etwa in Großbritannien, zuzulassen. Klar ist weiterhin, dass Franchisesysteme, wie sie derzeit von DocMorris in Deutschland praktiziert werden, nicht von vornherein untersagt sind. Dasselbe gilt für sog. Pick-up Stellen, etwa in Drogeriemärkten, die mit ausländischen Versandapotheken kooperieren. Beide Modelle sind von dem Urteil nicht direkt betroffen und dürften in Zukunft vermehrt als Alternativmodelle genutzt werden.
"Damit hat der EuGH das System der inhabergeführten Apotheke als Garant für eine unabhängige Beratung und Therapiequalität bestätigt. Der BPI begrüßt das Urteil ausdrücklich, da nur so eine erhebliche Machtkonzentration auf der Distributionsebene verhindert wird" unterstreicht Fahrenkamp.
Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21085 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21085.rss2
Pressekontakt: Luisa Lorenz, Tel.: 030/27909-135 presse@bpi.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
204129
weitere Artikel:
- LVZ: Hilsberg will Abstimmungsverhalten in Bundesversammlung mit Müntefering besprechen / Protest gegen Verharmlosung einer Diktatur Leipzig (ots) - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Stephan Hilsberg will noch vor der Bundesversammlung mit dem SPD-Bundesvorsitzenden über sein Stimmverhalten in der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten reden. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Hilsberg: "Ich brauche noch ein bisschen Bedenkzeit, aber ich werde Franz Müntefering gegenüber vorab erklären, wie ich abstimmen will." Hilsberg bekräftigte seine Überzeugung, wonach die auch von der SPD-Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan unterstützte mehr...
- EU-China-Gipfel: "Sacharow-Netzwerk" fordert Freilassung von Hu Jia Berlin (ots) - Vor dem morgigen EU-China-Gipfel haben 15 Sacharow-Preisträger die tschechische Regierung aufgefordert, sich bei der chinesischen Regierung für die Freilassung des Menschenrechtsaktivisten und Internetdissidenten Hu Jia einzusetzen. Die tschechische Regierung hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. China hatte den ursprünglich für Dezember in Lyon geplanten EU-China-Gipfel abgesagt. Das Spitzentreffen wird nun morgen in Prag stattfinden. "Die Europäische Union sollte im Dialog mit den chinesischen Behörden die mehr...
- TNT Post übt scharfe Kritik an Verzögerung der Neuregelung der Umsatzsteuergesetzgebung im Postmarkt Ratingen (ots) - Mit Empörung und Unverständnis hat TNT Post Informationen zur Kenntnis genommen, nach denen das laufende Gesetzgebungsverfahren zur Änderung der Umsatzsteuergesetzgebung im deutschen Postmarkt auf die Zeit nach den Bundestagswahlen am 27. September 2009 verschoben werden soll. Eine Neuregelung des bestehenden Umsatzsteuergesetzes, das der Deutsche Post AG eine einseitige und rechtswidrige Umsatzsteuerbefreiung gewährt, ist dringend notwendig, um faire Wettbewerbsbedingungen und Rechtssicherheit für Postdienstleister mehr...
- Weser-Kurier: Merkel lobt Entwicklung Bremens - "Deutschlands Tor zum Weltall" Bremen (ots) - Einen Tag vor Beginn des Kirchentags hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Entwicklung Bremens und den Mut der Bremer gewürdigt: "Bremen hat sich längst zu einem bedeutenden Forschungs-und Hightech-Standort entwickelt", schreibt Merkel in einem Beitrag für den "Weser-Kurier" (Mittwoch-Ausgabe). Sie hob das Deutsche Schifffahrtsmuseum, das der Bund als Forschungsmuseum fördert, die Polar- und Meeresforschung sowie die Luft- und Raumfahrt hervor. "Wenn meine Geburtsstadt Hamburg Deutschlands Tor zur Welt ist, kann mehr...
- WORLD VISION: Vier wichtige Schritte zum Frieden in Sri Lanka - Massive Hilfe jetzt nötig! Friedrichsdorf (ots) - Wie geht es mit den tamilischen Flüchtlingen weiter? Welche Hilfen brauchen Kinder und Erwachsene, um die Kriegstraumata verarbeiten und einen neuen Anfang wagen zu können? Welche Politik fördert ein friedliches Zusammenleben zwischen Tamilen, Singhalesen und andere Volksgruppen in Sri Lanka? Dies sind zentrale Fragen auch für die Hilfsorganisationen, die sich in Sri Lanka mit humanitärer Hilfe und Entwicklungsprogrammen engagieren. Das internationale Kinderhilfswerk World Vision hat hierzu Empfehlungen formuliert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|