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"Wissenschaftlich-technische Themen breiter in der Ausbildung verankern"

Geschrieben am 24-05-2009

Osnabrück (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

DBU-Sonderpreise Umwelttechnik beim Bundesfinale Jugend forscht an
Schüler aus Lingen und Rheine

Aus der Hand von Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), nahmen gestern Abend in
Osnabrück Sven Krummen (18, Lingen) und Christian Wassermann (18,
Wietmarschen) vom Franziskusgymnasium Lingen sowie Manuel Kamp (19,
Schüttorf), Simon Jansen (19, Rheine) und Simon Sundermann (20,
Ibbenbüren) vom Berufskolleg der Stadt Rheine die DBU-Sonderpreise
Umwelttechnik beim 44. Bundeswettbewerb Jugend forscht entgegen. Die
beiden Lingener hatten an der Frage geforscht, ob die Brustflossen
des Buckelwals als Vorbild für eine bessere Aerodynamik von
Flugzeugtragflächen dienen können und dafür 1.000 Euro erhalten. Dem
Trio aus Rheine ging es um eine intelligente Gebäudesteuerung und
-regelung, die den Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden
verringert. Dafür bekamen sie 500 Euro. Brickwedde: "Bei solchen
Leistungen müssen wir keine Angst um die Zukunft des
wissenschaftlich-technischen Nachwuchses in Deutschland haben.
Dennoch müssen wir alles tun, auch zukünftige Schülergenerationen für
diese Schlüsselthemen zu begeistern."

Krummen und Wassermann hatten sich mit einer bionischen
Fragestellung befasst. "Bionik", zusammengesetzt aus Silben der
Begriffe "Biologie" und "Technik", ist eine Wissenschaftsdisziplin,
bei der die Natur als Ideengeber für technische Produkte und
Innovationen Pate steht. Den Schülern aus Lingen war die besondere
Form der Brustflossen des Buckelwals aufgefallen. Sie hatten sich
gefragt, ob sie als Vorbild tauge, um die Aerodynamik einer
Tragfläche zu verbessern. Die beiden jungen Forscher entwarfen einen
Wasserkanal, in dem man die Strömungsbedingungen an Flügelprofilen
nachahmen und messen kann. Hier untersuchten sie Flügelformen mit
verschiedenen Einkerbungen an der Vorderseite, die den Brustflossen
eines Buckelwals nachempfunden sind. In einem Vergleich mit
herkömmlichen Tragflächen zeigte sich nach Aussagen der Jungforscher,
dass sie unter bestimmten Bedingungen Vorteile für die Luftfahrt
bringen könnten.

Kamp, Jansen und Sundermann war das Vergeuden von Strom und Wärme
in öffentlichen Gebäuden ein Dorn im Auge. Es motivierte die Schüler
des Berufskollegs der Stadt Rheine, ein System zur intelligenten
Gebäudesteuerung und -regelung zu entwickeln: RoomXCon. Dabei passt
sich - von einem Computernetz zentral gesteuert - mithilfe einer
speziellen Software die Technik flexibel an das Verhalten der
Gebäudenutzer an. Im Falle einer Schule kann so zum Beispiel der
Stundenplan berücksichtigt werden. RoomXCon fragt ab, ob ein Fenster
geöffnet oder geschlossen ist, erfasst die Raumtemperatur, regelt die
Heizung und schaltet das Licht. Alle Einflussfaktoren lassen sich
zentral steuern, können aber auch - etwa in einzelnen Klassen - lokal
beeinflusst werden. Im Vergleich zu bestehenden Systemen soll das
RoomXCon, nach Aussage der drei Jungforscher, flexibler,
wirkungsvoller und zudem auch noch preiswerter sein.

Brickwedde hatte im Rahmen der Preisübergabe darauf hingewiesen,
dass die DBU seit vielen Jahren eng mit Jugend forscht verbunden sei
und manches Vorhaben gemeinsam mit der Partnerstiftung auf den Weg
gebracht habe. Die DBU sehe eine ihrer zentralen Aufgaben in der
Unterstützung junger Menschen in- und außerhalb der Schule, sich mit
naturwissenschaftlichen und technischen Fragestellungen auseinander
zu setzen. Aus vielen Untersuchungen sei bekannt, dass ein frühes
Heranführen an diese Themen die beste Voraussetzung dafür biete, auch
im späteren schulischen und beruflichen Werdegang diese Fächer
verstärkt in die Berufswahl einzubeziehen. Deshalb plädiere die DBU
nachdrücklich für eine "breitere Verankerung
naturwissenschaftlich-technischer Themen und Fragestellungen in
unsere Kinder- und Jugendausbildung".

Der Generalsekretär dankte Sponsoren und Partnern, Eltern und
Lehrern und allen sonstigen Akteuren, die mit Rat und Tat zur Seite
gestanden hätten. Sein besonderer Dank aber galt den Jungforschern
selbst. Sie seien die "idealen und glaubwürdigsten Botschafter und
Multiplikatoren für diese wichtige Aufgabe" und hätten durch ihre
Neugier, ihren Wissensdurst und ihren Fleiß mehr als eindrücklich
bewiesen, dass Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und die anderen
naturwissenschaftlich-technischen Fächer nicht nur "nicht so schlimm"
seien, sondern großen Spaß machen könnten. Brickwedde: "Die Natur mit
ihren vielen Facetten hält große Geheimnisse bereit, die es zu
entdecken gilt. Und Jugend forscht als der Mercedes unter den
Schülerwettbewerben mit naturwissenschaftlich-technischem Hintergrund
ist die ideale Basis, einen ersten, aber wichtigen Blick zu wagen, um
diese Schleier zu lüften."

Hinweis an die Redaktionen: Der Text mit einer Zusammenfassung
aller Bundessieger folgt um 12.30 Uhr. Fotos aller Bundessieger dann
auch unter www.jugend-forscht.de.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0171|3812888
fg.elpers@dbu.de
www.dbu.de


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