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RNZ: Bedrohlich - Kommentar zu Nordkorea von Christian Altmeier

Geschrieben am 25-05-2009

Heidelberg (ots) - Ist Kim Jong-Il tatsächlich der "Irre mit der
Bombe", wie ein Nachrichtenmagazin einst titelte? Es besteht Anlass
zu der Hoffnung, dass dem nicht so ist. Bislang zückte das Regime in
Pjögjang die Atomkarte nämlich stets, um seine internationale
Verhandlungsposition zu verbessern - im Ringen um dringend benötigte
Lebensmittel und Treibstoff. Sollte dies der Grund für den jüngsten
Atomtest sein, gäbe es zumindest einen Ansatz für eine Lösung.
Freilich wäre ein nuklear gerüstetes Nordkorea in jedem Fall eine
immense Bedrohung für die internationale Sicherheit. Der Staat
unterhält nachweislich Kontakte zu Terroristen. Zudem ist unklar, wie
krank Kim Jong-Il tatsächlich ist und wer die Zügel in Pjöngjang
künftig in der Hand hält. Womöglich stehen dem Regime interne
Machtkämpfe oder sogar der Zerfall bevor: In unsichereren Händen
könnte eine Atombombe kaum sein. Es ist daher höchste Zeit, dass auch
China und Russland erkennen, dass sich die Entwicklung in Nordkorea
nicht für strategische Machtspielchen mit dem Westen eignet. Der
Erpressungsversuch Nordkoreas hat nämlich nur solange Aussicht auf
Erfolg, wie das Regime dort eine schützende Hand über sich weiß. Der
wichtigste Ansprechpartner des Westens sitzt daher nicht in
Pjöngjang, wie Kim Jong-Il vielleicht hofft - sondern in Peking.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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