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Bauindustrie befürchtet Engpässe am Wohnungsmarkt:

Geschrieben am 26-05-2009

Berlin (ots) - Nur noch 180.000 neue Wohnungen -
Fertigstellungsniveau erreicht historischen Tiefstand -
Abschreibungsbedingungen für Mietwohnungen überdenken - Neue
Förderakzente für Geschosswohnungsbau in Ballungszentren

"Die Bundesregierung muss die Weichen in die Wohnungsbaupolitik
spätestens zu Beginn der nächsten Legislaturperiode neu stellen." Mit
diesen Worten kommentierte heute der Präsident des Hauptverbandes der
Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner anlässlich seiner
Jahrespressekonferenz in Berlin die neue Fertigstellungsprognose
seines Verbandes, nach der 2009 die Zahl der Wohnungsfertigstellungen
auf einen historischen Tiefstand von 180.000 Wohnungen sinken wird.
Damit unterschreite die Zahl der Fertigstellungen zum fünften Mal in
Folge das langfristig als bedarfsdeckend geltende Niveau von gut
250.000 Wohnungen. Bodner: "Es ist nicht mehr auszuschließen, dass
wir in Deutschland zu Beginn des nächsten Jahrzehnts - zumindest in
den Ballungsregionen - auf einen neuen Wohnungsengpass zusteuern."

Bodner schlägt deshalb vor, die derzeit geltenden
Abschreibungsbedingungen für Mietwohnungen zu überdenken. Es sei
fraglich, ob eine lineare Abschreibung von 2 % jährlich bei einem
Abschreibungszeitraum von 50 Jahren heute noch dem tatsächlichen
Werteverzehr entspreche. Das wachsende Gewicht der technischen
Gebäudesausstattung am Gebäudewert mit deutlich kürzeren
Nutzungszeiten müsse sich auch in kürzeren Abschreibungszeiten von 33
oder gar 25 Jahren niederschlagen. Gleichzeitig müssten neue
Förderakzente für den Geschosswohnungsbau in Ballungszentren gesetzt
werden. Etwa 3,5 Mio. Wohnungen aus den 50er bis 70er Jahren seien
derzeit in einem Zustand, in dem sich eine wirtschaftliche Sanierung
nicht mehr lohne. Die deutsche Bauindustrie regt deshalb an, zur
Förderung des Abrisses und der Wiederbebauung der freiwerdenden
Flächen zinsgünstige Kreditprogramme aus Mitteln der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) bereitzustellen.

Darüber hinaus sprach sich Bodner dafür aus, zu Beginn der
nächsten Legislaturperiode im Wohnungsbau neue klimaschutzpolitische
Akzente zu setzen. Bei anhaltender Wirtschaftskrise sei zu
befürchten, dass auch der bislang florierende Sanierungsmarkt an
Schwung verlieren werde. Die Neigung der privaten Haushalte und der
Wohnungsbaugesellschaften sich zugunsten des Klimaschutzes zu
verschulden nehme ab, zumal die energetische Sanierung bei wieder
sinkenden Energiepreisen nicht mehr ganz so dringlich erscheine. Zur
Beschleunigung des Sanierungsprozesses regt deshalb die Bauindustrie
an, das Mietrecht flexibler zu fassen, damit Investitionen in die
energetische Sanierung künftig auch aus Energiekosteneinsparungen der
Mieter refinanziert werden können. Darüber hinaus seien höhere
Abschreibungen auf Investitionen, die die Standards der
Energieeinsparverordnung übertreffen, zu erwägen.

Trotzdem glaubt aber auch Bodner nicht, dass der derzeit zu
beobachtende Abwärtstrend im Wohnungsbau kurzfristig gestoppt werden
kann. Die deutsche Bauindustrie erwartet für 2009 einen Rückgang der
Wohnungsbauumsätze im Bauhauptgewerbe von 3 % auf nur noch 25,1 Mrd.
Euro. Daran wird auch die Aufstockung des
CO2-Gebäudesanierungsprogramms der KfW nichts ändern können.

Kurzstatements aus der Pressekonferenz mit Dipl.-Ing. Herbert
Bodner können Sie unter www. bauindustrie.de abrufen.

Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24058
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de


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