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Deutsche Marine - Pressemeldung/ Pressetermin: Anti-Piraterie-Mission "Atalanta" beendet - Marinetanker "Spessart" kehrt heim

Geschrieben am 27-05-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Kiel - Das Trossschiff "Spessart" der Deutschen Marine wird am
kommenden Freitag, 29. Mai, um 10 Uhr in den Hafen des
Marinestützpunkts Kiel einlaufen. Der Marinetanker war seit dem 17.
Februar dreieinhalb Monate im Mittelmeer und am Horn von Afrika
unterwegs, Der Auftrag: Versorgung von Schiffen der NATO mit
Kraftstoffen. (Anmerkung für Redaktionen: Presse ist ab 9.15 Uhr
herzlich eingeladen. Alle Informationen hierzu am Ende der
Pressemeldung.) Die Einsatzfahrt der "Spessart" sorgte für reges
Medieninteresse, als sie am 29. März dieses Jahres am Horn von Afrika
von Piraten angegriffen und mit Handwaffen beschossen wurde. Die
Seeräuber erlebten jedoch unerwartet Gegenwehr. "Wir waren während
des Angriffs alle auf unseren Stationen. An Bord befanden sich zur
Eigensicherung sechs Soldaten der Marineschutzkräfte aus Eckernförde.
Zwei davon erwiderten das Feuer und schlugen die Piraten in die
Flucht", sagt Kapitän Wolfgang Schmid (60). Anschließend wurden die
Piraten vom Tanker gestellt. Die mutmaßlichen Piraten konnten in
Gewahrsam genommen werden.

Insgesamt legte die "Spessart" auf Ihrer Einsatzfahrt knapp 23.000
Seemeilen zurück - das sind rund 42.600 Kilometer, rechnerisch also
in etwa eine Weltumrundung. "Wir versorgten Schiffe der NATO im Golf
von Aden und vor der Küste Somalias mit 9.000 Tonnen Kraftstoff.
Dabei waren wir 40 Tage der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen
Union Atalanta zugeteilt", so Schmid. Das Tankschiff "Spessart" hat
zurzeit 38 Mann zivile Besatzung und sieht bis auf den marinegrauen
Anstrich wie ein Handelsschiff aus. Es kann 16 Knoten schnell fahren
- das sind rund 30 Stundenkilometer.

Ursprünglich sollte die "Spessart" an einem fünfeinhalbmonatigen
Einsatz mit dem ständigen NATO-Einsatzverband "Standing NATO Maritime
Group 1 (SNMG 1)" teilnehmen, die den Verband halb um den Globus, bis
in das westaustralische Perth geführt hätte. Wäre es dabei geblieben,
wäre der Betriebsstofftanker mit der NATO-Kennung A 1442 erst am 20.
Juli zurückgekehrt. Die Unternehmung wurde aber aufgrund von
"Atalanta" durch die NATO gestrichen. Vorteil: "Jetzt kommen wir
sieben Wochen eher nach Hause. Das ist für uns und unsere Familien
schön, auch wenn wir uns ursprünglich auf die Fahrt nach Australien
gefreut hatten", sagt Schmid. Der Einsatzgruppenversorger "Berlin"
übernimmt zurzeit im Seegebiet am Horn von Afrika die Aufgaben der
"Spessart".

Die "Spessart" gehört zum sogenannten Trossgeschwader

Das Trossgeschwader ist der Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven
unterstellt. Zu seinen Aufgaben gehört zum Beispiel auch die
Teilnahme an den Ständigen NATO-Seeverbänden, die unter anderem im
Atlantik und dem Mittelmeer patrouillieren. Neben den beiden
Einsatzgruppenversorgern "Berlin" und "Frankfurt am Main" gehören
neben der "Spessart" und ihrem Schwesterschiff der "Rhön" noch sechs
weitere zivil besetzte Schiffe zum Trossgeschwader. Diese Einheiten
werden in vielfältigen Aufgaben im Rahmen der Einsatzausbildung und
Ausbildungsunterstützung der Deustchen Marine eingesetzt. So leistet
der Seeschlepper "Wangerooge"" hervorragende Dienste beim
Überlebenstraining für die fliegenden Besatzungen auf hoher See. Die
Seeschlepper "Fehmarn" und "Spiekeroog" sowie die Tanker "Ammersee"
und "Tegensee" unterstützen vorrangig die Einheiten der
Einsatzflottille 1 in der Einsatzausbildung oder unterstützen die
nautische und seemännische Ausbildung der Marineschulen. Der
Transporter "Westerwald" leistet vorrangig Transportaufgaben im
Rahmen der logistischen Unterstützung sowie bei Einsätzen und
Ausbildungsvorhaben der Bundeswehr.

Mehr als 350 Soldatinnen und Soldaten leisten ihren Dienst beim
Trossgeschwader. Hinzu kommen noch einmal mehr als 250
Zivilbeschäftigte, die vor allem als Berufsseeleute auf den acht
zivil besetzten Schiffen des Trossgeschwaders im Einsatz sind. In
einem deutlich zunehmenden Maß haben die zivil besetzten Schiffe des
Trossgeschwaders Aufgaben der militärischen Einheiten übernommen.
Dabei liegt die Stärke der zivilen Besatzungen in ihrer langjährigen
Erfahrung an Bord. Mit ihnen steht und fällt der Einsatz der
Trossschiffe.

Hintergründe zur "Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1)"

Der Verband besteht in der Regel aus mehreren Zerstörern und/oder
Fregatten der Marinen nahezu aller NATO-Mitgliedsstaaten. Er wurde
1967 unter dem Namen Standing Naval Force Atlantic gegründet und
erhielt im Januar 2005 als maritimer Teil der neu geschaffenen NATO
RESPONSE FORCE (NRF) seine jetzige Bezeichnung. In diesem
Zusammenhang agiert der Verband als sofort verfügbare maritime
Einsatzkomponente der NATO. (Anm: Weder die räumliche Beschränkung
noch diese Augfgabenzuweisung ist noch aktuell!) Deutschland ist
permanent mit mindestens einer Einheit an dem Verband beteiligt.
(Anm: Diese Aussage ist eigentlich so nicht mehr richtig, da wir mit
Unsterstellungswechsel SPS und EMD unter ATALANTA erstmnals weder in
der SNMG 2 noch in der SNMG 1 vertreten sind.)

Hintergründe zur Operation "Atalanta"

Diese erste maritime Mission der Europäischen Union heißt EU
NAVFOR / Operation "Atalanta". Sie ist - zumindest vorerst - bis zum
Dezember 2009 befristet. Ihr Ziel: Die Piraterie und bewaffneten
Raubüberfälle am Horn von Afrika sowie vor Somalia in einem Seegebiet
von bis zu 500 Seemeilen (926 Kilometer) einzudämmen. Vorrangig
werden die Schiffe für das Welternährungsprogramm sowie andere
Schiffe mit humanitären Hilfsgütern geschützt. Darüber hinaus gilt
der Schutz aber auch allen zivilen Schiffen im Operationsgebiet. Das
Hauptquartier befindet sich in Northwood, Großbritannien. Auch bei
diesem Einsatz stützt sich die Deutsche Marine im Schwerpunkt auf den
Hafen von Dschibuti ab.

Hinweise für die Presse

Zum Einlaufen der "Spessart" am Freitag, 29. Mai 2009, um 10 Uhr
sind Journalisten herzlich eingeladen. Es besteht die Möglichkeit zu
kurzen Interviews mit Kapitän Wolfgang Schmid und dem Kommandeur des
Trossgeschwaders, Kapitän zur See Mathias Metz, Pressevertreter
werden gebeten, sich um 9.45 Uhr am Haupttor des Marinestützpunktes
Kiel, Schweriner Straße 17 a, 24106 Kiel, einzufinden. Eine
Akkreditierung ist nicht erforderlich, jedoch ein Anruf, um die
Anzahl der Pressevertreter einplanen zu können. Um pünktliches
Eintreffen am Haupttor wird gebeten, weil alle Journalisten nur
gemeinsam eingelassen werden können. Ansprechpartner vor Ort ist
Hauptbootsmann Thomas Lerdo, Telefon: 04 31 - 3 84 - 14 11, Mobil: 01
73 - 8 87 25 33. Er steht für Rückfragen zur Verfügung.

Autoren: Jürgen R. Draxler und Detlef Struckhof, Presse- und
Informationszentrum Marine
Fotos: Presse- und Informationszentrum Marine

Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Außenstelle Kiel
Hauptbootsmann Thomas Lerdo
Mobil: 01 73 - 8 87 25 33
Telefon: 04 31 - 3 84 - 14 11


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