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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Millionengeschäft Fußball

Geschrieben am 27-05-2009

Bielefeld (ots) - Wirtschaftskrise? Das Fußball-Unternehmen des FC
Bayern hat davon gehört. Aber die Münchner sind gesund genug, um der
Bundesliga zu einem Rekordtransfer zu verhelfen, dem VfB Stuttgart
eine fette Einnahme zu bescheren und sich selbst einen Top-Torjäger
zu angeln. 30 Millionen Euro wechseln den Besitzer und der 23 Jahre
alte Nationalstürmer Mario Gomez mal eben den Verein.
27 Millionen Euro steckt Werder Bremen für seinen brasilianischen
Spielgestalter Diego ein. Juventus Turin heißt der glückliche
Neu-Inhaber. Das sind Summen, die gar nicht mehr vorstellbar sind.
So, als laufe das Geschäft mit dem Fußball nur zum Vergnügen am
Monopoly-Brett ab. Gehen Sie über Los, kaufen sie Gomez.
Wer Bescheidenheit predigt, wird den Kopf schütteln. Als hätten all
jene, die vehement Millionen auf den Markt werfen, einen Sprung in
der Schüssel. Haben sie aber nicht. Auch ein FC Bayern definiert sich
wie jeder andere Betrieb über den Erfolg. Deswegen kann der seit
Jahren der Champions-League-Musik eher hinterherhechelnde deutsche
Rekordmeister kaum anders handeln, als seine Mannschaft auch den
internationalen Ansprüchen anzupassen. Klar fällt die moralische
Einordnung gerade im Augenblick schwer. Wer den Münchnern vorwirft,
großspurig zu shoppen, kann nicht gleichzeitig auf tolle Abende mit
ihnen hoffen, die vielleicht mal wieder vom Gewinn des Europacups
gekrönt werden.
Die Chance darauf bleibt so oder so eingeschränkt. Denn die
ausländische Elite langt noch ganz anders hin. Aber während die
Bayern ihr Investitionsrisiko sorgfältig abwägen, dürften viele
Schatzmeister in Italien, Spanien und England nicht mehr in den
Schlaf finden. Auch Russland und sogar die Ukraine werden immer mehr
zum Hochpreisland. Die letzten beiden Uefa-Cup-Überraschungssieger
St. Petersburg und Donzek entlohnen ihre Mannschaften nicht mit
Erdnüssen.
Die Besitzverhältnisse sind mitunter problematisch - vor allem, wenn
die Zufuhr der Mittel von einem Solisten abhängt. Wird der Geldhahn
zugedreht, könnte es schnell schwierig werden. So lässt Öl-Magnat
Roman Abramowitsch die Pipeline zum FC Chelsea schon länger nicht
mehr unbegrenzt offen. Die Londoner schnallen den Gürtel seither
enger.
Wobei das relativ ist. Wie die 30 Millionen für Mario Gomez. Das ist
Kleingeld im Vergleich zu jenen unfassbaren Monsterbeträgen, die für
die absoluten Weltstars Cristiano Ronaldo (Manchester) oder Lionel
Messi (Barcelona) aufgerufen würden. Mit Franck Ribéry glauben auch
die Bayern, über eine Kapitalanlage der höchsten Kategorie zu
verfügen.
Ein armer Schlucker ist und bleibt Arminia Bielefeld, gerade wieder
in der 2. Liga gelandet. Der Kreis, aus dem die Absteiger stammen,
wird stetig übersichtlicher. Es handelt sich nur noch um schwächlich
situierte Kleingruppe, die ihr Kellerdasein fristet. Im Unterhaus
wollen die Ostwestfalen nun mit einem Jahresetat von 8,5 Millionen
Euro auskommen. Dafür gäbe es von Mario Gomez nicht einmal das
Schussbein.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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