Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Lebensmittel-Ampel
Geschrieben am 03-06-2009 |
Bielefeld (ots) - Pizza und Cola in Massen genossen machen dick. Wer das nicht weiß, dem ist auch mit einer Lebensmittel-Ampel nicht zu helfen. Aber auch nicht mit der sogenannten GDA-Kennzeichnung. Weder mit der einen noch der anderen Methode wird die Zielgruppe erreicht, die damit erreicht werden soll, die der vermeintlich oder tatsächlich Ungebildeten. Die Diskussion darüber, wie man den Deutschen am besten beim Abspecken helfen kann, passt perfekt in die grassierende Gesundheitshysterie. Nicht rauchen, null Alkohol, mager essen, gesund und biologisch abbaubar sterben - so hätten es die haupt- und freiberuflichen Bewahrer der Volksgesundheit gerne. Der missionarische Eifer der Beschützer ist mittlerweile mindestens genauso beängstigend wie der nationale Speckrand. Nach den Schockbildern auf Zigarettenpackungen könnte man doch auch Fettleibige auf Chipstüten drucken, beim Erwerb eines Yoghurt mit 3,5 Prozent Fettanteil dem Käufer die Narrenkappe aufsetzen. Sie lachen? Warten Sie es mal ab! Gesundheit ist ein wichtiges Gut. Ein Leben ohne permanente Bevormundung aber auch.
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