Rheinische Post: Politiker in der Arcandor-Falle Kommentar Von Martin Kessler
Geschrieben am 03-06-2009 |
Düsseldorf (ots) - Die maßgeblichen Politiker in Deutschland müssten EU-Kommissarin Neelie Kroes eigentlich dankbar sein. Mit der Ablehnung der Bürgschaft hat sie Merkel, Steinmeier und Co. die Drecksarbeit abgenommen und sich zur Schuldigen einer möglichen Arcandor-Pleite gemacht. Doch im Wahljahr will niemand ein Unternehmen mit Zehntausenden von Mitarbeitern in die Insolvenz schicken. Deshalb setzt der Staat Milliarden ein, um Opel zu retten. Deshalb wird er mit Hunderten von Millionen dem angeschlagenen Warenhauskonzern unter die Arme greifen, egal wie Brüssel entscheidet. Statt Staatsbürgschaften gibt es Rettungsbeihilfen. Den unvermeidlichen Stellen-Abbau könnte man dann über den Wahltermin schieben. Zur traurigen Figur in diesem Spiel wird der letzte Ordnungspolitiker der Regierung, Wirtschaftsminister zu Guttenberg. Er hat für die marktwirtschaftlich saubere Lösung einer Insolvenz bei Opel plädiert, die auch den Beschäftigten eine Perspektive geboten hätte. Im Kabinett Merkel war er isoliert. Bei Arcandor nahm er dankbar das Votum aus Brüssel auf, doch sein eigener Parteichef Seehofer fiel ihm in den Rücken, indem er sofortige Gespräche mit der EU fordert. Übrigens: Der Textilfaser-Hersteller Trevira musste auch Insolvenz anmelden. Darum kümmert sich niemand. Trevira hat "nur" 1800 Mitarbeiter.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
206945
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Labour verliert Kommentar Von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Gordon Brown nimmt offensichtlich Maß am Seefahrer-Knigge, wonach der Kapitän als letzter das sinkende Schiff verlässt. Die Mannschaft von Großbritanniens Premier erodiert im Tagestakt. Immer mehr Regierungsmitglieder steigen aus. Es ist eine Abstimmung mit den Füßen, die weit über Kabinettsgerangel hinausgeht und mittlerweile die gesamte Labour-Party erfasst hat. Schon vor Jahresfrist, lange bevor der aktuelle Spesenskandal die Briten in Rage versetzte, war eine Labour-Revolte gegen den Frontmann Brown losgebrochen. mehr...
- Rheinische Post: Der Qualm bleibt Kommentar Von Ulli Tückmantel Düsseldorf (ots) - Auch in seiner nachgebesserten Form bleibt das "Gesetz zum Schutz von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern in Nordrhein-Westfalen" eines, dass seinen Zweck nahezu vollständig verfehlt. Schon sein Name sagt, was dieses Gesetz nicht will: das Rauchen verbieten. Statt Nichtraucher wirksam zu schützen, definiert das Gesetz daher vor allem, unter welchen Bedingungen Raucher weiter qualmen dürfen. Das Gesetz legalisiert nachträglich jene Nischen, die die Gastronomie sich in der Praxis durch Raucherclubs längst geschaffen hat, mehr...
- Ostsee-Zeitung: Keine Schnapsidee - Kommentar zu jugendlichen Alkohol-Testkäufern Rostock (ots) - Es ist ein Streit, in dem es keinen Sieger gibt. Die Frage, ob 15- oder 16-Jährige das Alkoholverbot für Jugendliche per Testkauf überprüfen sollen, rührt an den Grundfesten unserer Gesellschaft. Argumente der Gegner, die vor dem Einsatz von Kindern als "Hilfssheriffs" oder "Versuchskaninchen" warnen, haben Gewicht. Testkauf-Kritiker verstecken sich gern hinter dem Jugendschutzgesetz. Doch solange das Risiko gering ist, muss dem Gesetz auf die Sprünge geholfen werden - notfalls mit scheinbaren Schnapsideen wie jugendlichen mehr...
- Ostsee-Zeitung: Europas hässliches Gesicht ´- Kommentar zum Cap-Anamur-Prozess Rostock (ots) - Wo die Freizügigkeit endet, zeigt Europa sein hässliches Gesicht. Zu sehen bekommen es die Hunderte, die jedes Jahr bei dem Versuch sterben, ein EU-Land zu erreichen, die Tausende, die jedes Jahr abgeschoben werden; und zu sehen bekommen es auch Menschen wie Elias Bierdel, ehemaliger Vorsitzender der Hilfsorganisation "Cap Anamur", und Stefan Schmidt, der Kapitän, der mit dem Schiff "Cap Anamur II" vor fünf Jahren im Mittelmeer 37 Menschen aus Seenot rettete. Diesen beiden Männern drohen in Italien nicht weniger als vier mehr...
- Lausitzer Rundschau: Der Preis des Schweigens 20.Jahre nach Tiananmen und Solidarnosc-Wahl Cottbus (ots) - Was vor zwanzig Jahren für einige wenige Wochen aussah wie ein neues Kapitel in der chinesischen Revolutionsgeschichte, endete in einem Blutbad. Der Aufstand der Jugend, im Gleichklang mit der friedlichen Revolution in Osteuropa, wurde von den Pekinger Diktatoren mit Gewalt niedergeschlagen. In China ist selbst die Erinnerung daran ein Staatsverbrechen. Auf den ersten Blick haben die Machthaber, diese Mischung aus Raubtierkapitalisten und Staatssicherheit, tatsächlich einen großen Sieg errungen. Jahre ununterbrochenen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|