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USA und EU blockieren Klimaverhandlungen in Bonn / Greenpeace fordert Führungsverantwortung von Merkel und Obama

Geschrieben am 04-06-2009

Bonn (ots) - 4. 6. 2009 - Die Klimaverhandlungen in Bonn stecken
fest. Die US-Delegation will sich nach Beobachtung von Greenpeace bei
den Klimaverhandlungen in Bonn bislang nicht zu einer nennenswerten
Verringerung ihres Kohlendioxid-Ausstoßes verpflichten. Die EU
dagegen macht keine ausreichenden finanziellen Zusagen für
internationale Klimaschutzprojekte. "Die Bonner Klimaverhandlungen
gehen gerade den Bach runter. Die Ziele werden auf den kleinsten
gemeinsamen Nenner ausgerichtet", sagt Klimaexperte Karsten Smid von
Greenpeace. Greenpeace fordert anlässlich des Besuchs von
US-Präsident Barack Obama in Deutschland Bundeskanzlerin Angela
Merkel auf, die Klimaverhandlungen in Bonn zum Topthema ihrer
Gespräche zu machen.

Die USA rechnen derzeit in Bonn ihre Reduktionsziele schön und
behaupten, ihre geplante Verringerung der Treibhausgase sei ähnlich
ambitioniert wie die Ziele der Europäer. Tatsächlich würden die USA
mit ihren Plänen den Ausstoß bis zum Jahr 2020 nur auf den Stand von
1990 zurückfahren. Die EU will dagegen 30 Prozent weniger
Treibhausgase ausstoßen als 1990.

Die USA und die EU haben es in der Hand, ob die Verhandlungen in
Bonn weiter führen und ob die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im
Dezember den Klimaschutz voranbringt. Ohne finanzielle Zusagen der
reichen Industrienationen werden Entwicklungsländer nicht mitziehen,
dann wird es in Kopenhagen kein Klimaabkommen geben. Nach
Berechnungen von Greenpeace sind dafür von deutscher Seite mindestens
sieben Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen, Urwaldschutz und
Anpassungsmaßnahmen in den Entwicklungsländern notwendig.
Klimagerechtigkeit bedeutet, dass die reichen Industrienationen den
Ärmsten der Armen finanziell unter die Arme greifen. Greenpeace
erwartet von Bundeskanzlerin Merkel konkrete finanzielle Zusagen.

"Die Staatschefs müssen sich eindeutig zur Verantwortung beim
Klimaschutz bekennen. Die USA und die EU dürfen den Klimaschutz nicht
scheitern lassen", fordert Smid. "Deutschland als wichtiges
Industrieland in Europa und die USA müssen gemeinsam entschlossen
gegen die Bedrohung des Klimawandels vorgehen."

Einen wichtigen Weg zum Klimaschutz weist das Greenpeace
Energie-Szenario für die USA "Energy Revolution". Es zeigt
Alternativen im Stromsektor auf und kommt zu dem Schluss, dass es bei
der Windkraft in den USA große, unerschlossene Potenziale gibt, die
sich günstig erschließen lassen. "Es mangelt weder an
klimafreundlichen Technologien, noch an innovativen Ideen, sondern es
fehlt der politische Wille", erklärt Smid.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel.
0171-8780 821, und Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778.
Weitere Informationen unter www.greenpeace.de

Countdown für Kopenhagen: Nur noch 185 Tage bis zur
Weltklimakonferenz.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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