Georgien: "Wir sollten gegenüber Russland moralisch obsiegen"
Geschrieben am 04-06-2009 |
Bonn (ots) - George Targamadze, Vorsitzender der oppositionellen Christlich Demokratischen Bewegung, im Interview der Deutschen Welle
"Wir sollten gegenüber Russland moralisch obsiegen." Das sagte der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Bewegung, der größten Oppositionspartei Georgiens, George Targamadze, beim Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn. Eine militärische Lösung des bilateralen Konflikts mit Russland halte er für ausgeschlossen. Georgiens Perspektive sei "eine moderne demokratische europäische Gesellschaft". Dabei gehe es um "Evolution, nicht um Revolution". Die Attraktivität eines solchen Modells für Georgien werde letztlich auch Minderheiten, die jetzt noch auf Separation drängten, überzeugen, im georgischen Staat zu verbleiben.
Zur Mediensituation in Georgien sagte Targamadze, die drei TV-Sender Georgiens stünden unter starkem staatlichen Einfluss. "Präsident Saakaschwili hat die Kontrolle über alle TV-Sender des Landes übernommen", so Targamadze, was entscheidend sei, denn "über 95 Prozent der Georgier beziehen Nachrichten aus dem landesweit empfangbaren Fernsehen". Radio und Zeitungen spielten eine weit geringere Rolle, und der Zugang zum Internet sei in Georgien noch nicht ausreichend verbreitet.
Die georgischen Mediengesetze gehörten zu den liberalsten der Region. Das Parlament sei jedoch "viel zu schwach, um die Einhaltung zu kontrollieren". Deshalb sei es umso wichtiger, dass in den Aufsichtsgremien der Sender und damit letztlich in den Sendern selbst Pluralismus einkehre. "Nur so kann eine unabhängige Berichterstattung im Fernsehen erreicht werden", sagte Targamadze. Damit einhergehen müsse eine Professionalisierung im Journalismus. Hier seien auch internationale Sender wie die Deutsche Welle gefordert. Ein Teil der von der Europäischen Union bereitgestellten Gelder für Georgien sollten zur Etablierung unabhängiger Medien, insbesondere des Fernsehens, verwendet werden. Die Unterstützung aus westlichen Ländern sei dabei von herausragender Bedeutung, denn, so Targamadze, "wir sind Teil der westlichen Zivilisation".
Deutsche Welle Global Media Forum 3. - 5. Juni 2009 in Bonn Informationen und Service unter www.dw-world.de/presse www.dw-world.de/globalmediaforum
Fotos: www.flickr.com/deutschewelle Mitschnitte: http://soundcloud.com/dwgmf Weblog: http://training.dw-world.de/gmf Twitter: http://twitter.com/dw_gmf
Originaltext: Deutsche Welle Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65983 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65983.rss2
Pressekontakt: Deutsche Welle Unternehmenskommunikation Dr. Johannes Hoffmann 53113 Bonn T. 0228.429 2041 johannes.hoffmann@dw-world.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
207100
weitere Artikel:
- Grauduszus: "Endlich das Aus für die elektronische Gesundheitskarte beschließen!" Erkrath (ots) - "Zu Risiken und Nebenwirkungen" seinen Arzt zu befragen, sei nicht nur fester Bestandteil des täglichen Sprachgebrauchs, sondern auch "jeden Tag millionenfach geübte verantwortungsvolle und nutzbringende Gepflogenheit beim Patienten-Arzt-Kontakt", stellt Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ), fest und gibt seiner Verwunderung darüber Ausdruck, dass "die Warnung vor den Risiken der elektronischen Gesundheitskarte von einer interessierten Minderheit in der Entscheidungs-Etage von Politik und ärztlicher mehr...
- Wolfgang Neskovic: Routinierter Populismus Berlin (ots) - "Die gegenwärtige Gesetzeslage ermöglicht eine angemessene Bestrafung von Gewaltdelikten gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte und gegen alle anderen Menschen", weist Wolfgang Neskovic Forderungen nach speziellen Strafverschärfungen für Gewaltdelikte gegen Polizeibeamte zurück. "Forderungen nach Strafverschärfungen - wie sie in letzter Zeit auch in anderen Zusammenhängen immer wieder erhoben werden - sind inzwischen routinierter Populismus." Der stellvertretende Vorsitzender und rechtspolitische Sprecher der Fraktion mehr...
- Nele Hirsch und Petra Sitte: Qualitätsmisere an Hochschulen endlich beenden Berlin (ots) - "Dass Investitionen in Bildung und Forschung zukunftsweisend sind, sollte selbstverständlich sein. Während Milliarden zur Rettung von Banken bereitgestellt werden, wurde Geld für die Bildung vom Bund unter Haushaltsvorbehalt gestellt", so Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE zur heutigen Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz und Bundeskanzlerin Merkel zu drei Hochschulprogrammen. Hirsch weiter: "Die Hochschulprogramme von Bund und Ländern sofort wieder freizugeben, müsste eigentlich mehr...
- Silberhorn: Türkei-Beitritt nicht aus Wahlkampf ausklammern Berlin (ots) - Zur Debatte über die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: Die Europawahl ist auch eine legitime Abstimmung über den künftigen Kurs der EU in den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Die Forderung des früheren Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher, die Frage einer EU-Mitgliedschaft nicht zum Wahlkampfthema zu machen, wird der Bedeutung, die dieses Thema für einen Großteil der Wählerinnen und Wähler hat, in mehr...
- Pofalla: SPD-Heuchelei beim Mindestlohn Berlin (ots) - Berlin, 4. Juni 2009 040/09 Zur heutigen Anzeige des SPD-Bundesarbeitsministers Olaf Scholz in der BILD-Zeitung ("gegen Dumpinglöhne und für Mindestlöhne") erklärt CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla: Beim Kampf gegen Mindestlöhne betreibt die SPD ein doppelzüngiges Spiel auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Während der Bundesarbeitsminister Anzeigen für einen Mindestlohn schaltet, werden in seinem Hamburger SPD-Landesverband Mitarbeiter für zwei Euro pro Stunde gesucht. Das ist der Gipfel der Heuchelei! mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|