WAZ: Verraten und verkauft. Kommentar von Thomas Wels
Geschrieben am 05-06-2009 |
Essen (ots) - Vor lauter Opel und Arcandor ist der Mittelstand in Vergessenheit geraten. Wieder einmal.
Man muss es nochmal sagen: Weit über 90 Prozent der deutschen Unternehmen sind klein und mittelgroß, sehr viele davon Handwerker mit weniger als zehn Mitarbeitern, sie stellen sieben von zehn Arbeitsplätzen und erbringen die Hälfte der Wirtschaftsleistung. Das ist es, was die Politik in Fensterreden gerne Rückgrat der Wirtschaft nennt. Alles Unternehmer, oft vollhaftende Gesellschafter ihres Familienbetriebs. Viele dieser Unternehmer haben schon mal die Pleite vor Augen gehabt, die Bank, die den Kredithahn zudreht, den Gerichtsvollzieher, der im schlimmsten Fall das private Vermögen verwertet.
Diese Unternehmer haben kein Verständnis dafür, dass zig Millionen Euro Staatsgeld fließen, bloß, weil ein Unternehmen aus Sicht der Politik zu groß ist, um es untergehen zu lassen. Es ist nicht nur die Ungerechtigkeit, die den Mittelstand umtreibt. Diese Unternehmer wissen nur zu gut um die Folgen einer solchen Wettbewerbsverzerrung: Sind es doch die gepäppelten Großen, die ihnen manchen Auftrag nehmen - oder als Kunden die Preise drücken.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
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