Deutlich weniger Einbürgerungen im Jahr 2008
Geschrieben am 12-06-2009 |
Wiesbaden (ots) - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden in Deutschland im Verlauf des Jahres 2008 rund 94 500 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Das waren gut 16 800 Einbürgerungen weniger als im Vorjahr (- 15%). Damit fiel die Zahl der Einbürgerungen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Den Höchststand hatten die Einbürgerungen im Jahr 2000 mit der Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts erreicht. Damals wurden etwa 186 700 Personen eingebürgert - nahezu doppelt so viele wie 2008.
Innerhalb Deutschlands war die Entwicklung recht unterschiedlich: In Mecklenburg-Vorpommern war der Rückgang gegenüber dem Vorjahr am größten (- 41%), gefolgt von Hamburg (- 31%) und Bayern (- 24%). In Sachsen-Anhalt (+ 5%) und dem Saarland (+ 1%) hat sich die Zahl der Einbürgerungen gegenüber dem Vorjahr sogar erhöht.
2008 erwarben 66 000 Personen (70% aller Eingebürgerten) die deutsche Staatsangehörigkeit, die seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland leben und eine gültige Aufenthaltserlaubnis haben; das waren 15% weniger als im Jahr zuvor. Deren in Deutschland lebende ausländische Ehegatten und minderjährige Kinder waren mit 10 700 Fällen Einbürgerungen (24% weniger als im Vorjahr) die zweitgrößte Gruppe. Diese Personen können schon nach kürzerer Zeit eingebürgert werden. An dritter Stelle standen mit knapp 8 300 Fällen Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern mit einem deutschen Ehe- oder Lebenspartner (23% weniger als im Vorjahr).
Die größte Gruppe hinsichtlich der Herkunft der Eingebürgerten bildeten 2007 - wie schon in den Jahren zuvor - Menschen aus der Türkei mit rund 24 500 Einbürgerungen. Dies entsprach 25% aller Einbürgerungen und spiegelt in etwa den Anteil der türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländern wider. Danach folgten Einbürgerungen von Personen aus dem ehemaligen Serbien- Montenegro und seinen Nachfolgestaaten (rund 6 900 Fälle) und aus Polen beziehungsweise dem Irak (jeweils gut 4 200 Fälle).
Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr war lediglich bei den Einbürgerungen aus dem Irak (+ 3%) zu verzeichnen. Die zahlenmäßig stärksten Rückgänge wurden bei Einbürgerungen aus der Ukraine (- 56%) und der Russischen Föderation (- 40%) festgestellt.
Die Einbürgerungsquote drückt das Verhältnis von erfolgten zu möglichen Einbürgerungen aus. Sie bezieht also die tatsächlichen Einbürgerungen auf die Zahl jener Ausländerinnen und Ausländer, die mit einem gültigen Aufenthaltstitel und der erforderlichen Aufenthaltsdauer alle Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen. 2008 betrug diese Quote insgesamt 2,2%, das heißt von 45 Ausländerinnen und Ausländern, die sich 2008 hätten einbürgern lassen können, haben sich nur einer beziehungsweise eine zu diesem Schritt entschlossen. Für EU-Bürger ergibt sich mit 14 000 Einbürgerungen eine unterdurchschnittliche Quote von 0,9%, für Nicht-EU-Bürger mit 80 400 Einbürgerungen eine überdurchschnittliche von 2,8%. Die höchste Quote wurde mit 23,8% bei ehemaligen Staatsangehörigen des Iraks registriert.
Weitere Ergebnisse finden sie auf unserer Internet-Seite (www.destatis.de).
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt: Dr. Gunter Brückner, Telefon: (0611) 75-4365, E-Mail: migration@destatis.de
Originaltext: Statistisches Bundesamt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Telefon: (0611) 75-3444 E-Mail: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
208369
weitere Artikel:
- K O R R E K T U R: Deutlich weniger Einbürgerungen im Jahr 2008 Wiesbaden (ots) - Bitte beachten Sie die beiden korrigierten Zahlen im ersten Absatz: es muss lauten: .... Das waren gut 18 600 Einbürgerungen weniger als im Vorjahr (- 16%). rpt .... Das waren gut 18 600 Einbürgerungen weniger als im Vorjahr (- 16%). und nicht .... Das waren gut 16 800 Einbürgerungen weniger als im Vorjahr (- 15%). Originaltext: Statistisches Bundesamt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2 Rückfragen an mehr...
- Frauen stärken: ein weltweiter Schlüssel zur Entwicklung Amersfoort, Nederland (ots/PRNewswire) - Oikocredit gibt die ersten Ergebnisse einer internationalen Studie zum Frauen-Empowerment bekannt. Für die internationale Entwicklungsgenosenschaft Oikocredit ist es wichtig, genau zu wissen, welche Effekte ihre faire Finanzierung auf das Leben der KreditnehmerInnen hat. In der ersten Phase einer internationalen Studie, die vier Länder umfasst (Bulgarien, Kenia, Peru und die Philippinen), haben wir das Prinzip einer fairen Finanzierung und der Stärkung von Frauen untersucht. Um die Multimedia-Pressemitteilung mehr...
- Chiesi errichtet neues Forschungszentrum für innovative Therapien zur Behandlung von respirativen und speziellen Krankheiten Parma, Italien (ots/PRNewswire) - Das Zentrum wird sich über eine Strecke von 22.000 m2 ausdehnen und seinen Hauptsitz in Parma haben. Von dort wird es im Jahr 2011 mit über 300 qualifizierten Wissenschaftlern aus Italien und dem Ausland den Betrieb aufnehmen. Die Investition beläuft sich auf rund 70 Millionen Euro. Ziel des Zentrums ist die Erforschung innovativer Produkte für chronische Erkrankungen der Atemwege, wie z. B. Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), sowie Krankheiten, die spezielle Pflege erfordern, wie z. B. mehr...
- Europäischer Gerichtshof verpflichtet Gesetzliche Krankenkassen zu öffentlichen Ausschreibungen / RölfsPartner sieht Verträge in Milliardenhöhe gefährdet Düsseldorf (ots) - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 11. Juni 2009 entschieden, dass Gesetzliche Krankenkassen öffentliche Auftraggeber sind und daher das Vergaberecht anwenden müssen. Damit dürfen insbesondere Rabattverträge und Verträge über Heil- und Hilfsmittel nicht mehr ohne formelles Vergabeverfahren geschlossen werden. Den Altverträgen, die Krankenkassen mit Pharmaunternehmen vergabefrei vereinbart haben, droht die Nichtigkeit. "Verträge sind gefährdet, wenn mehrere Wettbewerber an einem Auftrag interessiert waren mehr...
- FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND veranstaltet Konferenz "Kreative Zerstörer der deutschen Wirtschaft" Hamburg (ots) - Unternehmer und Wissenschaftler diskutieren am 2. Juli in Potsdam über unternehmerische Innovationen als Motor der Wirtschaft / Prominente Podiums-Gäste wie Bionade-Geschäftsführer Peter Kowalsky, Unternehmensgründer Heiner Kamps, RTL-Gründer Helmut Thoma oder T-Systems-Vorstand Reinhard Clemens / Ideenworkshop und Innovations-Dinner / Weitere Informationen und Anmeldung unter www.ftd.de/kreativezerstoerer Gerade in Krisenzeiten ist die Wirtschaft auf innovative Unternehmer angewiesen. Diesen ambitionierten Querdenkern, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|