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Ergebnisse des zehnten "Global Private Equity Barometer"

Geschrieben am 15-06-2009

London (ots) - Die Hälfte der Private-Equity-Investoren sehen in
Steuer- und regulatorischen Änderungen nachhaltige Gefahren für
Private Equity

- Ein Viertel der Private-Equity-Fondsmanager werden nach Ansicht
der LPs den wirtschaftlichen Abschwung nicht überstehen
- Ein Zehntel der LPs werden ihren Fondsverpflichtungen nicht
nachkommen
- Die Transparenz und das Risikomanagement der
Private-Equity-Fonds müssen nach Ansicht der Investoren
verbessert werden

Die internationalen Private-Equity-Anleger (Limited Partners, LPs)
erwarten in den nächsten Jahren weitreichende Veränderungen für die
Private-Equity-Landschaft. Zu diesem Ergebnis kommt das zehnte
"Global Private Equity Barometer"von Coller Capital, dem weltweit
führenden Investor im Sekundärmarkt für Private Equity. Die befragten
Investoren erwarten, dass viele Private-Equity-Fondsmanager (General
Partners, GPs) vom Markt verschwinden werden, dass ein Zehntel der
LPs ihren Fondsverpflichtungen nicht nachkommen wird, dass es zu
einer erheblichen Veränderung des Kräfteverhältnisses zwischen LPs
und GPs kommen wird, dass Steuer- und regulatorische Änderungen die
Private-Equity-Renditen bedrohen und dass es zu einer weiteren
Verschlechterung der Investmentkonditionen in den nächsten zwölf
Monaten kommen wird.

Während ein Teil der Veränderungen als ein typischer
Erneuerungsprozess der Branche - eine schöpferische Zerstörungsphase
- angesehen werden kann, machen sich die Investoren ernsthafte
Sorgen, dass die Steuer- und regulatorischen Änderungen die
Assetklasse nachhaltig schädigen könnten. Die Hälfte der LPs erwarten
diese Entwicklung für Europa und sogar über die Hälfte der Investoren
für Nordamerika.

LPs und GPs

Die Beziehung zwischen LPs und GPs wird sich in den nächsten
Jahren erheblich verändern. Erstens werden die Marktteilnehmer nicht
mehr die gleichen sein: Die Investoren erwarten, dass rund ein
Viertel der aktuellen GPs (28 Prozent bei den Venture- Capital- und
23 Prozent bei den Buyout-Fondsmanager) in den nächsten sieben Jahren
nicht in der Lage sein wird, einen neuen Fonds zu lancieren. In
dieser Branche käme das einer Geschäftsaufgabe gleich. Auf der Seite
der LPs erwarten die Befragten, dass rund ein Zehntel von ihnen in
den nächsten zwei Jahren ihren Fondsverpflichtungen nicht nachkommen
wird. Das Kräfteverhältnis zwischen LPs und GPs verändert sich
ebenfalls schnell. Rund 80 Prozent der befragten Investoren erwarten,
dass bei neuaufgelegten Buyout-Fonds die Konditionen deutliche
Zugeständnisse an die LPs enthalten werden. Zwei Drittel der LPs
erwarten diese Entwicklung auch bei neuen Venture-Capital-Fonds. Die
Investoren erwarten von den Fondsmanagern ebenfalls Verbesserungen
bei der Transparenz und dem Risikomanagement der Fonds. Über die
Hälfte der Investoren weltweit und rund drei Viertel der LPs in Asien
sehen bei einer signifikanten Anzahl von GPs hier deutlichen
Nachholbedarf. Rund ein Zehntel der Befragten sehen diesen
Nachholbedarf sogar bei den meisten GPs.

Kommentar von Jeremy Coller, Chief Investment Officer von Coller
Capital:

"Knappes Kapital, langsamere Returns und politische Unwägbarkeiten
sind die unmittelbare Zukunft unserer Branche. Mit diesen Bedingungen
zu leben, wird unserer partnerschaftlich geprägten Unternehmenskultur
alles abverlangen. LPs müssen sowohl geduldig als auch realistisch
bleiben. Die GPs hingegen müssen sich schnell an die geänderten
Bedürfnisse der Investoren anpassen. Zuerst müssen aber LPs und GPs
in Anbetracht unüberlegter Politikinitiativen zusammenstehen.
Ansonsten wäre es für die Politik zu einfach, dem
'vertrauensbasierten Modell Private Equity' über Regulierung die
Flexibilität oder über Besteuerung die Anreize zu nehmen." Die
Investoren ihrerseits sehen härtere Zeiten auf sich zukommen. So
wollen rund ein Drittel der Befragten ihre Anzahl an GP-Beziehungen
reduzieren, und die Hälfte der Befragten (52 Prozent) erwarten, dass
Ressourcenengpässe ihre Möglichkeiten Private- Equity-Investments
einzugehen und zu managen belasten werden. Je nach Organisation
werden die Betroffenen unterschiedlich reagieren. Organisationen, die
ihre Private- Equity-Investments herunterfahren, werden auch die
Größe ihres Private-Equity- Teams reduzieren wollen (rund ein Zehntel
plant diese Maßnahme). Der Anteil der LPs, die ihre Belegschaft
aufstocken wollen, liegt mit rund einem Viertel deutlich höher.

Bewertungen, Exits und Rückflüsse

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich nach Ansicht
der Investoren in näherer Zukunft weiter verschlechtern. So erwarten
drei Viertel der LPs für die kommenden zwölf Monate weiter reduzierte
Rückflüsse aus ihren Portfolios. Diese Erwartungen hängen direkt mit
dem stagnierten Exit-Umfeld zusammen: Nur ein Viertel der Investoren
erwartet eine kurzfristige Verbesserung im Exit-Umfeld, wobei die
nordamerikanischen LPs hier am optimistischsten sind. Ein ähnliches
Bild bei den Anteilsbewertungen: Drei Viertel der Investoren glauben,
dass die von den GPs zum Jahresende 2009 publizierten
Portfoliobewertungen signifikant niedriger ausfallen werden als die
im vergangenen Dezember.

PIPEs und Anleihen

Fast zwei Drittel der Befragten ist mit dem Umstand, dass die GPs
auch in den Aktienmarkt (Private Investments in Public Equity, PIPEs)
investieren, nicht glücklich. Diese Ansicht wird von Investoren in
allen Regionen der Welt geteilt. Auf der anderen Seite ist die
Beurteilung, dass GPs Kredite in ihren Portfoliounternehmen kaufen,
regional differenziert. Während 58 Prozent der europäischen LPs diese
Maßnahme prinzipiell begrüßen, halten nur 35 Prozent der
amerikanischen LPs dies für sinnvoll. Die Investoren in Asien sind
hier geteilter Meinung.

Axel Hansing, Partner bei Coller Capital, zum deutschen Markt:

"Auch der deutsche Private-Equity-Markt konnte sich dem Abwärtssog
nicht entziehen. Die fehlende Bereitschaft der Banken Fremdkapital
bereitzustellen, liegt wie ein Hemmschuh auf der gesamten Branche.
Allerdings zeigen sich hier erste Tendenzen der Besserung. Wird der
konjunkturelle Aufschwung Anfang 2010 einsetzen, wie von vielen
Volkswirten erwartet, ist auch mit einer deutlich verbesserten
Fremdkapitalversorgung zu rechnen."

Hinweise für Journalisten

Das aktuelle Global Private Equity Barometer basiert auf den im
Frühjahr 2009 erhobenen Angaben von über 120
Private-Equity-Investoren weltweit. Die Ergebnisse sind im globalen
Maßstab repräsentativ bezüglich:

- Standort der Investoren
- Art der Investoren
- Volumen des verwalteten Vermögens
- Dauer der Erfahrung mit Private-Equity-Investments

Die Erhebung wurde im Auftrag von Coller Capital durchgeführt von
IE Consulting, einer Tochtergesellschaft von Initiative Europe, die
zu Incisive Media gehört und seit 20 Jahren Studien zum Thema Private
Equity erstellt. Die vollständige Studie ist auf Anfrage erhältlich.

Coller Capital - weltweit führend im Sekundärmarkt für Private
Equity

Coller Capital, gegründet 1990 mit Sitz in London und seit 2003
auch in New York vertreten, ist der weltweit führende Investor im
Sekundärmarkt für Private Equity. Das Unternehmen erwirbt Anteile an
Private-Equity-Primärfonds (Limited Partnerships, LPs) in den
Bereichen Venture Capital, Buyout und Mezzanine von den
ursprünglichen Erstanlegern. Darüber hinaus übernimmt es komplette
Unternehmensportfolios, bestehend aus zahlreichen
Tochtergesellschaften, Unternehmensbeteiligungen oder
Geschäftsbereichen, die von großen Konzernen im Zuge der
Konzentration auf die Kernkompetenzen abgegeben werden; diese
Portfoliokäufe bündelt Coller Capital unter der unternehmerischen
Führung eines unabhängigen Managementteams (General Partners, GPs).
Im aktuellen Fonds, Coller International Partners V, dem weltweit
größten Sekundärmarktfonds für Private Equity, der im April 2007
geschlossen wurde, stehen 4,8 Mrd. US$ zur Verfügung. Die
Investitionsvolumina bei einer einzelnen Transaktion reichen von 1
Million US$ bis über 1 Milliarde US$. Seit über 10 Jahren Vorreiter
Der Name Coller Capital steht für die Entwicklung des
Private-Equity-Sekundärmarktes insgesamt. Bereits im Jahr 1994 legte
das Unternehmen den ersten europäischen und 1998 den ersten globalen
Sekundärmarktfonds auf. Zu den Investoren in Coller-CapitalFonds
zählen renommierte institutionelle Anleger aus Europa, den USA und
Asien wie Pensionsfonds, Banken, Versicherungsgesellschaften,
Stiftungen sowie Family Offices und vermögende Privatpersonen. Unter
der Führung von Coller Capital erfolgte im Jahr 2000 der Kauf des
Private-Equity- Portfolios der National Westminster Bank für 1
Milliarde US$ von der Royal Bank of Scotland, die NatWest übernommen
hatte. Im Dezember 2001 schloss Coller Capital mit der Übernahme von
27 Beteiligungen an Technologieunternehmen von Lucent Technologies
den ersten bedeutenden Kauf eines Corporate-Venture-Portfolios ab. Im
Januar 2004 kam es durch den Kauf des Portfolios von Abbey National
mit einem Volumen von 900 Millionen US$ zum bis heute größten Erwerb
im Private-Equity-Sekundärmarkt durch einen einzelnen Käufer.

Zunehmende Aktivitäten in Deutschland

Im Februar 2003 beteiligte sich Coller Capital an der Akquisition
des 1,5 Milliarden EUR umfassenden Private-Equity-Portfolios der
Deutschen Bank. Im September 2004 war Coller Capital alleiniger
Käufer eines aus 22 Positionen bestehenden Teils des Private-
Equity-Portfolios der Dresdner Bank im Wert von 90 Millionen US$. Das
Unternehmen erwartet, dass künftig weitere Transaktionen in
Deutschland möglich sein werden, und steht in Kontakt mit
interessierten Verkäufern. Ebenso gibt es zunehmendes Interesse
deutscher institutioneller Anleger an einem Investment in
Coller-Capital-Fonds.

Global Private Equity Barometer

Halbjährlich bietet Coller Capital mit dem "Global Private Equity
Barometer" einen einzigartigen Einblick in weltweite Trends auf dem
Private-Equity-Markt. Institutionelle Investoren in Nordamerika,
Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum werden über ihre aktuellen
Pläne und Markteinschätzungen befragt.

Originaltext: Coller Capital
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58702
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58702.rss2

Pressekontakt:
Clemens Sommer
Northoff.Com
Frankfurt/Main
+ 49 (0)69 952977 00
info@northoff.com


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