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DFS - Erfolgreich in bewegten Zeiten / 7.000 zusätzliche Flüge zur Fußball-WM

Geschrieben am 11-07-2006

Langen (ots) -

"Die Flugsicherung in bewegten Zeiten" war das Motto der
diesjährigen Jahrespressekonferenz der DFS Deutsche Flugsicherung
GmbH. Und damit war weniger die gerade zu Ende gegangene
Fußballweltmeisterschaft gemeint, die die DFS zwar auch vor große
Herausforderungen gestellt hatte, diese aber problemlos gemeistert
hat. Rund 7400 Flüge mussten nämlich zusätzlich bewältigt werden,
ohne dass es zu irgendwelchen Verspätungen oder Sicherheitsrisiken
kam, die die DFS zu verantworten gehabt hätte. Es sind andere Themen,
die die DFS derzeit bewegen: Single European Sky (SES),
Kapitalprivatisierung, Internationale Finanzrechnungslegung (IFRS)
und andere Entwicklungen beherrschen derzeit Gedanken und Handeln der
DFS.

Auf europäischer Ebene treten am 1. Januar 2007, die Verordnungen
zum so genannten "Single European Sky" in Kraft. "Die über Jahrzehnte
gewachsenen Strukturen der Flugsicherung in Europa werden neu
geordnet", so Dieter Kaden, Vorsitzender der DFS-Geschäftsführung,
"die Grenzen der Nationalstaaten verlieren im europäischen Luftraum
an Bedeutung. Internationale Kooperation und internationale
Konkurrenz sind die Kennworte der Zukunft."

Auf diesen Wandel ist die DFS in weiten Teilen schon jetzt bestens
vorbereitet. Im Rahmen des Projektes "FAB-Central" (FAB=Functional
Airspace Block) prüfen die Regierungen Deutschlands und der
Benelux-Staaten sowie die betroffenen Flugsicherungsorganisationen
sehr konkret, wie eine Kooperation oder ein gemeinsamer Luftraum der
vier Länder aussehen könnte.

Auch in der Systemtechnik der Zukunft sind die Weichen gestellt.
Die DFS hat sich gemeinsam mit Spanien und Großbritannien für das
System ITEC (Interoperability Through European Coordination)
entschieden, und immer mehr Partnerorganisationen in Europa
signalisieren daran Interesse, um die SES-Forderung nach einer
Vereinheitlichung der Standards für Flugsicherungssysteme zu
erfüllen.

Weitere Veränderungen für die DFS ergeben sich durch das neue
Flugsicherungsgesetz, das mit der Schaffung einer nationalen
Aufsichtsbehörde, dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF), der
auch im Rahmen von SES geforderten Trennung von regulativen und
operativen Aufgaben Rechnung trägt. Im Rahmen der geplanten
Kapitalprivatisierung, bei der die Bundesrepublik 74,9 Prozent ihrer
Anteile verkaufen will, werden vermutlich im Spätherbst die möglichen
Investoren präsentiert. In diesem Zusammenhang betonte Kaden noch
einmal, dass es mit der Privatisierung zu keiner Einschränkung der
Sicherheit kommen werde. "Eins kann ich Ihnen versichern, auch wenn
die Gewerkschaft der Flugsicherung Ihnen etwas anderes vorgaukeln
möchte", so der DFS-Chef, "die deutsche Flugsicherung wird in Zukunft
das bleiben, was sie in den letzten Jahren immer war: Ein Garant für
die Sicherheit im deutschen Luftraum - und vielleicht sogar noch
darüber hinaus."

Auch auf die in den vergangenen Wochen gemeldete Finanzlücke von
780 Millionen Euro ging Kaden ein. Diese sei nicht etwa durch
Versäumnisse der DFS oder des Bundes entstanden, sondern sei eine
Folge der von der Europäischen Union vorgeschriebenen Umstellung auf
IFRS (International Financial Reporting Standards).

Diese Internationale Finanzrechnungslegung sieht bei der
angenommenen Verzinsung des eingezahlten Kapitals einen niedrigeren
Satz vor, der realistischer ist, als die nach den bisherigen Regeln
geltenden sechs Prozent.

Zudem verlangen die Vorschriften der IFRS vom Zeitpunkt der
Einstellung eines Mitarbeiters an eine frühzeitigere Einzahlung in
die Pensionskasse, während bisher der Großteil der Einzahlungen gegen
Ende des Berufslebens des einzelnen Mitarbeiters erfolgte. Aus diesem
Grund müssen im kommenden Jahr die Flugsicherungsgebühren erhöht
werden, voraussichtlich um 13 Prozent. Eine genauere Zahl kann erst
genannt werden, wenn das endgültige Gebührenmodell vorliegt, das im
Rahmen der Kapitalprivatisierung geändert werden soll, vorliegt.

Im vergangenen Jahr erzielte die DFS trotz erheblicher
Gebührensenkungen einen Umsatz von 881,7 Millionen und einen
Jahresüberschuss in Höhe von 18,2 Millionen Euro. Die Netto-Erlöse
aus den Gebühren für An- und Abflug beliefen sich auf 183,9 Millionen
Euro, die aus den Streckengebühren 668,5 Millionen Euro. Der Cashflow
reduzierte sich - vor allem aufgrund des niedrigeren
Jahresüberschusses - auf 135 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung
sank von 60,3 Millionen Euro auf 6,4 Millionen Euro. Und die
Eigenkapitalquote stieg leicht von 16,7 Prozent auf 16,9 Prozent.

Die DFS-Lotsen kontrollierten im vergangenen Jahr die Rekordsumme
von knapp 2,9 Millionen Flügen. Das sind 5,4 Prozent mehr als im
Vorjahr. Noch deutlicher wird die Dynamik dieses Marktes im
Zehn-Jahres-Vergleich. Im Jahr 1995 kontrollierte die DFS noch ein
Drittel weniger, etwa zwei Millionen Flüge.

2005 war zudem das pünktlichste Jahr in der Geschichte der DFS. 97
Prozent aller von den DFS-Lotsen kontrollierten Flüge gelangten ohne
flugsicherungsbedingte Verzögerungen an ihr Ziel, ein Wert, der kaum
noch zu überbieten ist.

Auch die Zahl der Luftfahrzeugannäherungen ist weiterhin
zurückgegangen. Von den ohnehin insgesamt nur drei Vorfällen (Vorjahr
sechs) wurde keiner von der Flugsicherung verursacht (Vorjahr drei
FS-verursacht).

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes,
privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5300 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen
Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich mehr als 8.000
Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr nahezu 2,9 Millionen.
Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Berlin, Bremen,
Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale
in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 17
internationalen Flughäfen sowie der Regionalflughäfen Niederrhein und
Altenburg-Nobitz. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center,
Tower, Luftfahrtdatenmanagement und Consulting.


Originaltext: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52113
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52113.rss2

Pressekontakt:

Axel Raab
Pressesprecher
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Tel.: 06103-707-4160
email: axel.raab@dfs.de


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