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Schuhimporteure enttäuscht, aber kompromissbereit / EU plant, erst bei Überschreiten von festgelegten Importmengen, Schuhe aus China und Vietnam mit Strafzöllen zu belegen

Geschrieben am 11-07-2006

Brüssel (ots) - "Obwohl die Regelung, die jetzt auf dem Tisch
liegt, eine ernsthafte Handelsbeschränkung darstellt, wäre dieser
Vorschlag für uns unter Umständen akzeptabel", so Paul Verrips,
Geschäftsführer des Verbandes der europäischen Schuhimporteure und
-händler (FAIR). "Zumindest ist die Belastung kalkulierbar und trifft
alle Akteure gleichermaßen. Wenn der Vorschlag im Laufe der
Verhandlungen nicht verwässert oder grundlegend verändert wird,
könnten wir zähneknirschend damit leben."

Die Europäische Kommission hatte vergangene Woche den
Mitgliedsstaaten vorgeschlagen, erst dann Zölle auf Lederschuhe aus
China und Vietnam zu erheben, wenn bestimmte Einfuhrmengen
überschritten werden. Als Schwellwert nennt die Kommission für China
140 Millionen und für Vietnam 95 Millionen Paar Schuhe. Die
Grenzwerte entsprechen 80 Prozent der 2005 aus China importierten
Schuhe und 100 Prozent der vietnamesischen Importe des Jahres 2005.
Bei Überschreiten dieses Importvolumens würden 23 Prozent auf alle
weiteren chinesischen Schuhe und 29,5 Prozent auf Schuhimporte aus
Vietnam fällig. Die EU hatte im März vorläufige Zölle auf Lederschuhe
aus China und Vietnam verhängt, weil diese angeblich zu
Dumping-Preisen in Europa angeboten würden. Die Strafzölle, die
schrittweise auf 19,4 Prozent für China und 16,8 Prozent für Vietnam
steigen, gelten bis Oktober. Hieran würde sich nun das neue, so
genannte Delayed Duty System (DDS) anschließen.

Enttäuscht sind die Mitglieder des Verbandes insbesondere über das
Kappen der Importmenge aus China auf 80 Prozent. Sorgen machen den
Schuhimporteuren und Handelsketten zudem Details der neuen Regelung:
So wird in dieser momentan keine jährliche Überprüfung der
Importmengen erwähnt. "Dass die Einfuhrmengen an die Marktentwicklung
und die Höhe der EU-Produktion angepasst werden müssen, ist
eigentlich eine Selbstverständlichkeit", betont Verrips.

Außerdem hält FAIR es für unsinnig, dass die Einfuhrkontingente
2006 auf "first come, first served"-Basis vergeben werden sollen.
Dies Verfahren sei intransparent und führe daher zu
Ungerechtigkeiten. Ohnehin sei ja ab 2007 geplant, die Anteile auf
Basis bisheriger Importdaten zu bestimmen. Wobei zehn Prozent des
Importvolumens für neue Marktteilnehmer reserviert sind. "Das ist
doch ein praktikabler Ansatz", so der Verbandssprecher Paul Verrips
weiter. "Eine Sonderlösung für 2006 bringt außer einem doppelten
Verwaltungsaufwand keine Vorteile mit sich." FAIR plädiert dafür, die
Importdaten des Jahres 2005 zu Grunde zu legen, da dies das erste
Jahr war, in dem es keine Handelsbeschränkungen gab und daher eine
gute Referenzgrundlage bietet.

Aus Sicht des Verbandes, erübrigt sich durch die neue Regelung
auch das Einziehen der bisherigen provisorischen Strafzölle, da sich
die beiden Regelungen im Kern widersprechen. "Entweder sind die
Importe bis zum genannten Volumen zollfrei oder eben nicht",
erläutert Verrips.

"Natürlich sind wir enttäuscht, dass sich die Kommission nicht zu
einem vollständigen Verzicht auf protektionistische Maßnahmen hat
durchringen können. Das wäre nur konsequent gewesen, auch vor dem
Hintergrund, dass die gesamte Anti-Dumping Untersuchung schwere
rechtliche Mängel aufweist. Außerdem sind wir nach wie vor überzeugt
sind, dass die Strafzölle der europäischen Schuhindustrie in keiner
Weise nützen. Aber der jetzige Vorschlag, brächte zumindest die so
dringend benötigte Planungssicherheit für unsere Mitgliedsunternehmen
zurück."


FAIR Footwear Association of Importers and Retail chains:

Der Verband vertritt die Interessen von mehr als 100
Schuhimporteuren und Einzelhändlern. Hierzu gehören unter anderem
Unternehmen wie Columbia (Frankreich, USA), Clarks (Großbritannien),
Deichmann (Deutschland), Wortmann (Deutschland), Leder & Schuh
(Österreich), Skechers (USA) Schoenenreus (Niederlande) und Vivarte
(Frankreich), mit insgesamt circa 90.000 Mitarbeitern, die rund 50
Prozent des Importvolumens in die EU repräsentieren.


Originaltext: FAIR Footwear Association of Importers a
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60056
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60056.rss2

Pressekontakt:

FAIR Footwear Association of Importers and Retail chains
Geschäftsführer Paul Verrips
Tel: 0031-6-52658040

FAIR Footwear Association of Importers and Retail chains
Pressebüro
Christa Malessa
Tel.: 0049-89-5527 488 8
Fax: 0049-89-5527 488 1
E-Mail: cmalessa@punkt-pr-muc.de


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