Vorab-Zitate von Ottmar Schreiner, Friedrich Görtz, Werner Lüken und Gerhard Ulrich aus "agenda 09 - Werte und Märkte"

Köln (ots) - Vorab-Zitate aus der n-tv Wirtschaftsdebatte "agenda
09 - Werte und Märkte" mit Sabine Christiansen:

Ottmar Schreiner, SPD, Mitglied des Bundesvorstandes

zu Opel:

"Es gibt Kräfte in der Bundesrepublik, die Opel wirklich an den
Kragen wollen, aus durchaus nachvollziehbaren Gründen. Davon halte
ich nun auch nichts. Es wird versucht, das Unternehmen zu halten, es
zu stabilisieren und es müssen eigentlich alle Beteiligten ein
Interesse haben, dass es wirklich erfolgreich wird. Es wird nicht
ohne Beschäftigungsverluste gehen, aber es muss der Kern erhalten
bleiben."

Zur Staatsverschuldung:

"Mit dem Spitzensteuersatz wird das nicht gehen. Es wäre eine
Lachnummer, zu glauben, dass wir mit der Anhebung des
Spitzensteuersatzes die Probleme lösen könnten, die wir haben."

Zur steigenden Zahl der Insolvenzen:

"Wir haben dieses Jahr eine Steigerung um gut 20 Prozent im
Vergleich zu letztem Jahr, was Insolvenzen anbelangt, soweit ich die
Zahlen im Kopf habe. Insolvenz ist ja nicht das Ende des Betriebes,
das sage ich Ihnen klar und ich kenne schon Betriebe, die es
geschafft haben, aus der Insolvenz heraus eine dauerhafte
Langzeitperspektive zu entwickeln."

Friedrich Görtz, Familienunternehmer und Verband "Die
Familienunternehmer - ASU"

zu möglichen Staatshilfen und zum Fall Arcandor/Karstadt:

"Man denkt an die Wahlen und nicht an spätere Generationen (...).
Man hört, so und so viele Mitarbeiter könnten entlassen werden. Eine
Insolvenz bedeutet ja noch nicht, dass sie entlassen werden. ...Im
Fall Karstadt: Karstadt hat seit Jahren seine Hausaufgaben nicht
gemacht."

Zu seinen Unternehmenswerten:

"Eine Gewinnmaximierung ist nicht das, was wir wollen, sondern
eine Gewinnoptimierung. Es kann sein, dass wir weniger Gewinn machen,
aber mit den Mitarbeitern besser zurecht kommen, dass wir im ganzen
Geschäftsleben anders agieren können, als wenn wir immer sagen
müssen: ich krieg noch ein Prozent mehr."

Werner Lüken, Geschäftsführender Gesellschafter der Lloyd Werft
Bermerhaven und Vorsitzer des Verbandes für Schiffbau und
Meerestechnik

zur Kreditklemme:

"Bei uns wird auch die rote Flagge gehisst. Es gibt Banken, deren
Vorstände stolz darauf sind, uns zu zeigen, dass sie einen
Vorstandsbeschluss haben, keine Geschäfte mit Werften zu tätigen. Das
ist ein Unding, so kann es nicht weitergehen. Solange das nicht
beseitigt ist, kann unsere Wirtschaft nicht gesunden. Wir müssen
wieder ein gesundes Finanzsystem haben, die Banken müssen auch bereit
sein, Risiken zu tragen."

Zu Staatshilfen:

"Ich warne vor zu großer staatlicher Hilfe. Man hat das jahrelang
betreiben müssen, das ist dem Schiffbau nicht gut bekommen. Das war
damals notwendig, weil wir uns international behaupten mussten.
...Wir haben uns daraus befreit und sind sehr froh darüber."

Bischof Gerhard Ulrich, Nordelbische Kirche,

zu Verantwortung in der Wirtschaft:

"Man kann diese Unternehmen und vor allem die Menschen, die dort
beschäftigt sind, nicht einfach allein lassen, sich selbst überlassen
oder den Kräften des Marktes. (...) Wir brauchen eine
Verantwortungsgemeinschaft. Damit meine ich nicht nur eine
finanzielle Verantwortung. Es gibt eine Verantwortung, die über das
Finanzielle hinausgeht, die einen Vorbildcharakter hat."

Alle Zitate sind frei mit dem Hinweis auf n-tv.

"agenda 09 - Werte und Märkte" sehen Sie heute um 17.10 Uhr und um
23.15 Uhr sowie am Sonntag, den 21. Juni, um 11.10 Uhr bei n-tv.

Originaltext: n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH
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