WAZ: Proteste im Iran - Ende des Schweigens - Leitartikel von Gudrun Büscher
Geschrieben am 18-06-2009 |
Essen (ots) - Grün ist die Hoffnung - und die Farbe von Mir Hussein Mussawi. Den sechsten Tag in Folge zogen seine Anhänger durch die Straßen, um für Neuwahlen zu demonstrieren. Ist das der Beginn einer neuen iranischen Revolution? Gibt es noch ein Zurück? China schlug die Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens blutig nieder. In der DDR führte der Protest gegen gefälschte Kommunalwahlen zum Fall der Mauer. Und im Iran? Es ist ein zutiefst gespaltenes Land. Auf der einen Seite stehen - grob unterteilt - die aufgeklärten Städter mit Zugang via Internet zur globalisierten Welt, zu Nachrichten und Informationen, die sich auch durch netzerfahrene Mullahs nicht mehr völlig einschränken lassen. Auf der anderen Seite die Landbevölkerung und die Armen in der Gesellschaft, die von den neuen Medien abgeschnitten sind und bei denen Präsident Ahmadinedschad großen Rückhalt hat. Die mächtigen Mullahs schweigen. Noch. Heute aber wird Ajatollah Chamenei beim Freitagsgebet erwartet. Sein Wort ist Gesetz und er entscheidet, ob der Freitag ein Tag der Hoffnung oder der Trauer sind wird.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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