Börsen-Zeitung: Brücke ins Ungewisse, Kommentar zur Überbrückungsfinanzierung bei HeidelbergCement von Andreas Hippin
Geschrieben am 18-06-2009 |
Frankfurt (ots) - Gläubiger und Management von HeidelbergCement haben es kurz vor dem Abgrund noch einmal geschafft, das Steuer herumzureißen und die Verletzung von Kreditauflagen für Bankverbindlichkeiten in Milliardenhöhe zu vermeiden. Zum Halbjahresende stand die Überprüfung der sogenannten Covenants für den Hanson-Akquisitionskredit an. Im schlimmsten Fall hätten die beteiligten Institute die Kredite fällig stellen können. Der neue syndizierte Kreditvertrag in Höhe von 8,7 Mrd. Euro ist im Grunde nicht mehr als eine Brückenfinanzierung bis Dezember 2011. Immerhin: Die Fahrt über eine tragfähige Brücke ist dem Sprung in die Tiefe jedenfalls immer noch vorzuziehen - trotz hoher Mautgebühr.
Am Anleihemarkt wurde mit Euphorie aufgenommen, dass der mit 12,1 Mrd. Euro verschuldete MDax-Konzern sich zu marktüblichen Konditionen refinanzieren konnte - immerhin wurde schon auf eine drohende Insolvenz gewettet. Dabei dürfte der Blick auf die nun zu zahlenden Zinsen nur die halbe Wahrheit liefern. Die Banken sollen sich ihre Zurückhaltung auf diesem Gebiet mit saftigen Gebühren bezahlen lassen, heißt es am Markt. Dafür hat Vorstandschef Bernd Scheifele nun eine Menge Zeit, um mit den Kernbanken ein langfristig tragfähiges Konzept zur Stärkung der Bilanz und zum Schuldenabbau auszuarbeiten, ohne dass kleinere Institute querschießen.
Das mit der Refinanzierung gesendete positive Signal an den Kapitalmarkt könnte HeidelbergCement bei einer Kapitalerhöhung ebenso zustattenkommen wie beim Verkauf von Anleihen. Dabei wäre allerdings mehr Transparenz angebracht. Die offiziellen Verlautbarungen des Unternehmens lassen zu viele Fragen offen. Wie sehen die Kreditvereinbarungen wohl aus, wenn sie auf ein Niveau angepasst wurden, "das dem veränderten wirtschaftlichen Umfeld entspricht"? Schließlich will man wissen, wie viel Luft noch nach unten bleibt, falls sich die konjunkturelle Abwärtsentwicklung am Bau über 2010 hinaus fortsetzen sollte. Anleihegläubiger wären sicher auch daran interessiert, welche Sicherheiten den Banken für den neuen Kreditvertrag angeboten wurden.
Um hier wieder Vertrauen aufzubauen, hilft nur Offenheit. Sonst werden sowohl potenzielle Fremd- wie auch Eigenkapitalgeber weiter Abstand halten.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
209642
weitere Artikel:
- TRX erweitert Zugang zu seinem branchenführenden Service zur Bestimmung von Kohlendioxidemissionen durch Fluggesellschaften Atlanta (ots/PRNewswire) - - Kostenloser Service für Unternehmen, die verlässliche Daten über Kohlendioxidemissionen im Luftverkehr suchen TRX, Inc. (Nasdaq: TRXI), ein weltweit führendes Unternehmen in der Reisetechnologie- und Datenservicebranche, gab heute die Erweiterung seines Web-Services mit kostenlosem Zugang zu Berechnungen der Kohlendioxidemissionen von Fluglinien als Teil seines neuen TRX Carbon Emissions Developer Toolkits bekannt. Das auf der offenen Web-Service Plattform von TRX basierende Carbon Emissions Developer mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu USA / Banken / Finanzen Osnabrück (ots) - Jeden Tag eine Überraschung Diese Krise überrascht doch jeden Tag aufs Neue. Nun haben es die US-Banken nach langem Verhandeln geschafft, die Regierung davon zu überzeugen, dass sie ihr endlich 68 Milliarden Dollar zurückzahlen dürfen. Klingt paradox, diesmal reibt man sich aber nur nach dem ersten Blick die Augen. Denn gern gesehen waren die Staatsmilliarden bei den Banken nie. Mit der teils aufgedrängten Hilfe gingen Eingriffe in ihre Entscheidungsfreiheit einher. Aus Sicht der Manager also verständlich, dass mehr...
- Erzeugerpreise Mai 2009: - 3,6% gegenüber Mai 2008 Stärkster Rückgang gegenüber dem Vorjahr seit April 1987 Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 19.06.2009 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2009 um 3,6% niedriger als im Mai 2008. Einen stärkeren Preisrückgang hatte es letztmalig im April 1987 gegeben (- 3,7%). Im April und im März 2009 hatte die Jahresveränderungsrate - 2,7% beziehungsweise - 0,5% betragen. Gegenüber April 2009 blieb der mehr...
- Due Diligence-Desaster für Opel? Amsterdam (ots/PRNewswire) - Trotz Finanzprognosen scheitern 75% aller Firmenübernahmen bezüglich der Kapitalrendite. Das Scheitern ist darauf zurückzuführen, dass die Finanzanlysen fälschlicherweise von der erfolgreichen Integration des Grundkapitals des übernommenen Unternehmens, seiner Wertschöpfungsfähigkeit, ausgeht. The Twelve B.V. überprüft die Ressourcen von Unternehmen sorgfältig und analysiert die potenziellen Kompatibilitäten dieser Ressourcen inerhalb der M&As. Vier unserer Analysen des Schicksals von Opel finden Sie unter folgenden mehr...
- Mehr Verunglückte auf deutschen Straßen im April 2009 Wiesbaden (ots) - Im April 2009 starben in Deutschland erstmals in diesem Jahr wieder mehr Menschen in einem Monat durch Straßenverkehrsunfälle als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verloren 382 Menschen ihr Leben, das waren 20 Personen oder 5,5% mehr als im April 2008. Verletzt wurden 34 700 Personen, 5,7% mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Zahl der von der Polizei aufgenommenen Straßenverkehrsunfälle betrug 187 400 und damit 3,5% weniger als im April 2008. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|