Paritätischer fordert Runden Tisch zur Bekämpfung der Kinderarmut / Kinderregelsätze auch nach Erhöhung zum 1. Juli nicht bedarfsdeckend
Geschrieben am 22-06-2009 |
Berlin (ots) - Anlässlich einer gemeinsamen Veranstaltung des Paritätischen und des nordrhein-westfälischen Sozialministeriums unterstützte der Paritätische Wohlfahrtsverband die Forderung des Sozialministers Karl-Josef Laumann nach einer sofortigen Neubemessung der Kinderregelsätze und forderte eine Anhebung der Hartz IV-Sätze für Kinder und Jugendliche je nach Altersstufe um bis zu 36 Prozent.
"Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung zwei Millionen Kinder und ihre Familien in ihrer Armut im Stich lässt und bis 2011 vertröstet", kritisierte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Es sei Ausdruck von Gleichgültigkeit, wenn mit der Neubemessung der Kinderregelsätze bis zum Vorliegen der Auswertungsergebnisse der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe in zwei Jahren gewartet wird. "Die zum 1. Juli in Kraft tretende Anhebung des Regelsatzes für Schulkinder zwischen sechs und 14 Jahren um 40 Euro sei ein richtiger aber nur unzureichender Schritt. Auch das Schulstarterpaket kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die geltenden Regelsätze absolut nicht bedarfsgerecht sind und ihre Herleitung verfassungswidrig ist. Wer jetzt die Hände in den Schoß legt, handelt grob fahrlässig", so Schneider.
Nach Berechnungen des Paritätischen müssten die ab 1. Juli geltenden Regelsätze je nach Altersgruppe um bis zu 36 Prozent angehoben werden. Insbesondere der Regelsatz für die Altersgruppe der 6 bis unter 14-Jährigen sei viel zu niedrig und liege um 89 Euro pro Monat unter dem tatsächlichen Bedarf. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zur Verfassungsmäßigkeit der geltenden Regelsatzbemessung für Kinder und Jugendliche wird noch in diesem Jahr erwartet.
Ebenfalls fordert der Verband einen Runden Tisch zwischen Bund und Ländern zur Schaffung der notwendigen Infrastruktur für Kinder aus einkommensschwachen Familien. "Statt vorbildlicher Einzelinitiativen brauchen wir endlich flächendeckend eine Infrastruktur, die Kindern aus einkommensschwachen Familien gesellschaftliche und soziale Teilhabe ermöglicht. Es kann nicht sein, dass Bund und Länder sich hier gegenseitig den schwarzen Peter auf Kosten der Kinder zuschieben," forderte Hauptgeschäftsführer Schneider.
Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2
Pressekontakt: Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636-305,eMail:pr[at]paritaet.org Martin Wißkirchen, Tel.030/24636-311,eMail:pr.dv[at]paritaet.org
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
210103
weitere Artikel:
- Müller: Keine leeren Versprechungen beim Ausbildungspakt Berlin (ots) - Anlässlich der Sitzung des Ausbildungspakt-Lenkungsausschusses erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Müller MdB: Der Pakt bewährt sich in der Krise. Bundesregierung und Wirtschaft setzen auch in diesem Jahr alles daran, jedem Jugendlichen, der kann und will, ein Angebot auf Ausbildung zu machen. Die Bemühungen sind offenkundig. Es besteht Grund zur Zuversicht, dass die meisten Jugendlichen auch in diesem Jahr eine passende Lehrstelle finden werden. In dieser mehr...
- LVZ: Unions-Arbeitnehmer: SPD nimmt mit Rentenvorstoß älteren Arbeitnehmern die Chance auf qualifizierte Arbeit Leipzig (ots) - Als "unsinniges Wahlkampfgetöse" mit negativen Folgen für die Qualifizierungsmöglichkeiten älterer Arbeitnehmer sowie als "wachstumsbremsend" hat die Arbeitnehmergruppe der Union im Bundestag den jüngsten SPD-Rentenvorstoß zurückgewiesen. Uwe Schummer, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der Union, sagte gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Es wäre eine absoluter Fehler, das Gesetz zur Rente mit 67 wieder zurückzunehmen. Das Gesetz hat schon jetzt für die Älteren einen großen Qualifizierungsschub mehr...
- Deutscher Mauerwerkskongress 2009: Für eine Trendwende in der Wohnungsbaupolitik nach der Bundestagswahl / Politische Diskussion zur Zukunft des Wohnungsbaus / Technische Expertisen und Workshops Berlin (ots) - Wenige Tage vor der Bundestagswahl treffen sich am 24. September Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Dresden zum Deutschen Mauerwerkskongress, um Trends und Entwicklungen des Wohnungsbaus in Deutschland zu diskutieren. Der zunehmend spürbare Mangel an bezahlbarem Wohnraum, die veränderten Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft und die erhöhten Anforderungen an Energieeffizienz werden zu den zentralen Herausforderungen der neuen Bundesregierung gehören. Robert Scholl, Ministerialdirektor im Bundesministerium mehr...
- Saarbrücker Zeitung: IMK-Chef Horn für drittes Konjunkturpaket - "Japanische Verhältnisse" befürchtet Saarbrücken (ots) - Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, plädiert für ein neues Konjunkturpaket, um eine drohende wirtschaftliche Stagnation abzuwenden. "Wenn es wieder zu Wachstum kommen soll, ist ein drittes Konjunkturpaket unvermeidlich", sagte Horn der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Durch die ersten beiden Konjunkturpakete der Bundesregierung könne die Wirtschaft zwar stabilisiert werden. "Man muss ja sehen, dass die deutsche Wirtschaft in den ersten sechs Monaten mehr...
- Der Tagesspiegel: Botschafter Jemens in Berlin: Geiseln leben und kommen noch diese Woche frei Berlin (ots) - Berlin - Der jemenitische Botschafter in Deutschland geht davon aus, dass die deutschen Geiseln noch leben und rasch freikommen. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass die Entführer die Familie H. nicht getötet haben und dass das Geiseldrama "noch diese Woche gelöst wird", sagte Mohammed Al-Eryani am Montag dem Tagesspiegel. "Ich bin sehr hoffnungsvoll", betonte der Botschafter. Das gelte auch für den ebenfalls entführten Briten, der zusammen mit der sächsischen Familie verschleppt wurde. Die Regierung im Jemen verfüge inzwischen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|