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Börsen-Zeitung: Augen zu und durch, Kommentar zur Übernahme von British midland durch Lufthansa von Peter Olsen

Geschrieben am 22-06-2009

Frankfurt (ots) - Wenn es noch eines Beleges bedurft hätte, dass
sich auch die vergleichsweise solide finanzierte Deutsche Lufthansa
den Turbulenzen der Luftfahrtbranche nicht entziehen kann, dann haben
die jüngsten Nachrichten für letzte Klarheit gesorgt. Ohne weit
reichende Kostensenkungen und Kapazitätsschnitte wird es schwierig
oder gar unmöglich, dieses Jahr zumindest operativ Geld zu verdienen,
räumte die Fluglinie schon am Freitag ad hoc ein.
Und zum Investorentag am Donnerstag hat die Lufthansa den Anlegern
noch weiteren Stoff für die Analyse gereicht. Während die EU-Freigabe
für den Einstieg bei Brussels Airlines - unter Auflagen - noch im
Rahmen der Erwartungen lag, vollzieht die deutsche Fluggesellschaft
die mehrheitliche Übernahme der mit hohen Verlusten agierenden
British Midland (BMI) geradezu nach dem Motto "Augen zu und durch".

Galt BMI vor der Lehman-Pleite wegen der vielen Flug- und
Landerechte am größten europäischen Flughafen London Heathrow noch
als Perle, nach der sich so mancher Wettbewerber die Finger leckte,
so entpuppt sich BMI jetzt als klarer Sanierungsfall - mit durchaus
ungewissem Ausgang. Zwar muss Lufthansa die von BMI-Großaktionär Sir
Michael Bishop seit zehn Jahren gehaltene Verkaufsoption für einen
deutlich niedrigeren Betrag als einst vereinbart auslösen. Gleichwohl
verunziert BMI vom 1. Juli an als vollkonsolidierte Tochter das
Zahlenwerk der Lufthansa. Der Barmittelabfluss von etwa 260 Mill.
Euro mag zu verschmerzen sein, wenn auch das in der aktuellen Krise
weh tut. Zudem wurde für das Bishop-Thema mit 400 Mill. Euro
Rückstellung üppig vorgesorgt.

Aber für die erfolgsgewohnte deutsche Airline wird gleichwohl die
Luft dünner. Denn als Ballast kommt noch die österreichische AUA an
Bord, wobei sich die erzielbaren Synergien hier in Grenzen halten,
weil Lufthansa und AUA in der Star Alliance ohnehin schon eng
aufeinander abgestimmt sind. Die Zweifel daran, dass die
Managementkapazitäten der deutschen Fluglinie für die Vielzahl an
Problembeteiligungen ausreichen und zudem das eigene Geschäft
souverän durch die Turbulenzen gesteuert werden kann, nehmen zu.
Besonderes Augenmerk muss Lufthansa darauf legen, das knappe Rating
in der Investmentklasse zu halten. Moody's und Standard & Poor's
warnen bereits mit einem nun negativen Ausblick.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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