Tarifwelt in der Zeitarbeit steht Kopf - Experten streiten über die Rechtslage
Geschrieben am 23-06-2009 |
Freiburg (ots) - Die Zeitarbeit ist von der Wirtschaftskrise besonders hart getroffen, Experten rechnen mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 40 Prozent. Daher sorgt ein Urteil des Arbeitsgerichts Berlin, in dem die Tarifunfähigkeit einer christlichen Gewerkschaft festgestellt wurde, nun für besondere Unruhe in einer ohnehin schon gebeutelten Branche. Sollte es Bestand haben, stehen Leiharbeitsfirmen erhebliche Lohnnachzahlungen ins Haus. Darüber berichtet das Personalmagazin aus der Haufe Mediengruppe in seiner aktuellen Juli-Ausgabe.
Was ist der Hintergrund? Zeitarbeitnehmer sind nach dem Equal-Pay-Prinzip zu bezahlen, also so, wie ihre Kollegen in dem Betrieb, in dem sie gerade tätig sein. Zu dieser Regel besteht jedoch eine Ausnahme: Bestimmt sich das Arbeitsverhältnis nach einem Tarifvertrag, so ist der Equal-Pay-Vergleich ohne Relevanz. Arbeitgeber aus der Zeitarbeitsbranche waren daher auf der Suche nach einem Tarifpartner, mit dem moderate Tarifabschlüsse möglich waren und fanden diese in einigen christlichen Gewerkschaften, wie der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personal-Service-Agenturen (CGZP). Das Arbeitsgericht Berlin hat dieser nun die Tariffähigkeit abgesprochen. Bliebe es dabei, wäre der Tarifvertrag ungültig - die betroffenen Arbeitnehmer hätten auch rückwirkend einen Anspruch auf gleichen Lohn.
Noch steht eine letztinstanzliche Entscheidung aus. Im aktuellen Personalmagazin wird über den aktuellen Stand der Diskussion umfassend berichtet, wobei deutlich wird, dass selbst ausgewiesene Experten den Sachverhalt unterschiedlich bewerten. Prof. Dr. Schüren etwa von der Universität Münster hält die CGZP für tarifunfähig, was auch mit einer Satzungsänderung nicht zu heilen sei. Prof. Dr. Thüsing von der Universität Bonn warnt vor den verheerenden wirtschaftlichen Folgen, sollte es bei der Entscheidung bleiben.
Interessierte finden diesen und andere Beiträge auch online unter www.personalmagazin.de und in der aktuellen Juli-Ausgabe 7/2009.
Originaltext: Personalmagazin Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52301 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52301.rss2
Ansprechpartner: Randolf Jessl Chefredaktion Personalmagazin
Pressekontakt: Haufe Mediengruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit RA Oliver Kaiser Tel. 0761/3683-975 Fax 0761/3683-900 E-Mail: pressestelle@haufe.de Pressecenter der Haufe Mediengruppe unter http://www.haufe.de/presse
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