Caritas kritisiert halbherzigen Kampf gegen Hunger / Caritas international stellt Jahresbericht 2008 vor / Spenden trotz Wirtschaftskrise gesteigert / Wachsendes Risiko für humanitäre Helfer
Geschrieben am 23-06-2009 |
Freiburg (ots) - Aus Anlass des morgen beginnenden UN-Finanzgipfels weist der Deutsche Caritasverband mit seinem Hilfswerk Caritas international darauf hin, dass von den Regierungen der USA und der EU bislang 63 Mal mehr Geld für die Rettung von Banken und Firmen zur Verfügung gestellt wurde als für die Bekämpfung der Armut. Während für Konjunkturprogramme und die Stützung von Banken 7,58 Billionen US-Dollar zur Verfügung stehen, werden derzeit nur 120 Milliarden US-Dollar jährlich für Entwicklungshilfe ausgegeben. "Das ist ein beschämendes Missverhältnis", sagte Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, bei Vorstellung des Jahresberichtes des Hilfswerkes der deutschen Caritas. Müller wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass 2009 allen Prognosen zufolge die Schwelle von einer Milliarde hungernden Menschen überschritten werden wird.
Große Sorge bereitet Caritas international die wachsende Gefährdung ihrer humanitären Helfer. Bei Hilfseinsätzen und Anschlägen kamen 2008 neun Mitarbeiter von Caritasverbänden und Partnerorganisationen in Somalia, Irak, Pakistan, Sri Lanka und Birma ums Leben. Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, verwies aus diesem Anlass darauf, dass einerseits eine "Privatisierung der Gewalt" durch Warlords, Paramilitärs und sogenannte Rebellengruppen zur wachsenden Gefährdung der Caritas-Mitarbeiter beigetragen habe. Andererseits aber auch die Vermischung von militärischen und humanitären Einsätzen, beispielsweise durch die Bundeswehr in Afghanistan, die Akzeptanz der Arbeit von Hilfsorganisationen mindere und die Helfer damit zu potenziellen Anschlagszielen würden.
Für Hilfsprojekte standen Caritas international 2008 48,5 Millionen Euro zur Verfügung - trotz Wirtschaftskrise konnten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr damit um 4,6 Millionen Euro gesteigert werden. Das geht aus dem heute in Berlin vorgestellten Jahresbericht des Hilfswerkes der deutschen Caritas hervor. 15,8 Millionen Euro der Gesamtsumme stammen von privaten Spendern, 32,3 Millionen Euro von öffentlichen und kirchlichen Geldgebern. Die Spendeneinnahmen konnten um 1,3 Millionen Euro gesteigert werden. Die Verwaltungskosten lagen im Jahr 2008 bei 7 Prozent. Es wurden 712 Hilfsprojekte in 74 Ländern gefördert.
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
Originaltext: Caritas international Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67602 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67602.rss2
Pressekontakt: Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international, Öffentlichkeitsarbeit, Karlstr. 40, 79104 Freiburg. Telefon 0761/200-0. Christine Decker (verantwortlich, Durchwahl -620), Achim Reinke (Durchwahl -515). www.caritas-international.de
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