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Steht die Welt vor einer dauerhaften Ernährungskrise? Bevölkerungswachstum und Klimawandel bringen neue Hungersnöte/ Problem Fleischkonsum

Geschrieben am 26-06-2009

Hamburg (ots) - Es gibt nicht mehr genügend Lebensmittel für alle
Menschen. Bevölkerungswachstum, niedrige Lagerbestände, verlangsamte
Ertragszuwächse und der Klimawandel könnten eine große
Ernährungskrise zur Folge haben. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC
DEUTSCHLAND in der Juli-Ausgabe (EVT 26.6.2009). Auch die
UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) meldete jetzt,
dass in diesem Jahr erstmals mehr als eine Milliarde Menschen unter
Hunger und Unterernährung leiden: insgesamt 100 Millionen Menschen
mehr als im vergangenen Jahr. Wenn die Weltbevölkerung von heute bis
zum Jahr 2050 von 6,7 auf 9 Milliarden Menschen angewachsen sein
wird, müsste die Produktion von Nahrungsmitteln bis zum Jahr 2030
verdoppelt werden. Vor allem in Asien sind die landwirtschaftlichen
Flächen aber durch Monokulturen der "Grünen Revolution" ausgelaugt,
und seit Mitte der neunziger Jahre steigen die landwirtschaftlichen
Erträge dort nicht mehr. Deshalb soll eine zweite "Grüne Revolution"
die Menschen wieder satt machen. Einige Wissenschaftler setzen dafür
auf nachhaltige Methoden wie den biologischen Anbau und eine
verbesserte Bewässerungstechnik, andere auf gentechnisch veränderte
Pflanzen. Doch auch wenn das Potential neuer Sorten noch so groß sein
sollte, Pflanzen brauchen Wasser. Und hier sehen Agrarexperten neue
Probleme auf uns zu kommen: In nicht allzu ferner Zukunft könnte in
weiten Teilen der Erde jedes Jahr ein Dürrejahr sein. Hitzewellen
lassen bereits jetzt in Westeuropa Ernten verdorren, und im südlichen
Afrika drohen aufgrund von Trockenheit Ernteeinbußen um bis zu 50
Prozent. Gleichzeitig nimmt die Weltbevölkerung alle zwei Sekunden um
fünf Menschen zu - und alle wollen essen.

Auch neue Konsumgewohnheiten verschärfen das Problem. In China
stieg der Verbrauch von Schweinefleisch zwischen 1993 und 2005 pro
Esser um 45 Prozent - von 24 auf 34 Kilo im Jahr. Deutsche und
US-Amerikaner haben zwar einen doppelt so hohen Pro-Kopf-Verbrauch,
aber China muss als zweitgrößter Maisproduzent der Welt inzwischen
sogar Futtergetreide importieren, um die begehrten Schweine mästen zu
können. So dient mittlerweile ein Drittel der Weltgetreideernte als
Viehfutter statt als Nahrung für Menschen - Tendenz steigend. Weil
deshalb immer mehr Getreide als Viehfutter und zur Herstellung von
Biosprit verwendet wird, ist der jährliche weltweite
Getreideverbrauch von 815 Millionen Tonnen im Jahr 1960 auf 2,16
Milliarden Tonnen im Jahr 2008 gestiegen. Und er wird weiter steigen:
Wenn es demnächst 1,5 Milliarden Chinesen gibt, müssen - so schätzen
Experten - zusätzlich 200 Millionen Schweine her. Weltweit wird sich
der Fleischverbrauch wahrscheinlich sogar noch mal verdoppeln - und
den Getreideverbrauch weiter und weiter erhöhen.

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Originaltext: Gruner+Jahr, National Geographic
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6926
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6926.rss2

Pressekontakt:
Sandra Pickert
Public Relations
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 55 04
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 55 90
E-Mail pickert.sandra@guj.de
Internet www.nationalgeographic.de


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