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Wattenmeer ist UNESCO-Weltnaturerbe. / WWF: "Niemand braucht Öl aus dem Watt."

Geschrieben am 26-06-2009

Frankfurt / Sevilla (ots) - - Bildmaterial: www.wwf.de/presse

Bei der jährlichen Sitzung des Welterbe-Komitees der UNESCO im
spanischen Sevilla fiel heute die Entscheidung: Das Wattenmeer an der
Nordseeküste wurde als Weltnaturerbe anerkannt. Damit steht der
einmalige Naturraum zukünftig auf einer Stufe mit den
Galapagos-Inseln, dem Grand-Canyon-Nationalpark oder dem
australischen Great Barrier Reef. Mit dieser vom WWF unterstützten
Anerkennung ist auch eine Verantwortung zur dauerhaften Erhaltung
verbunden. "Der WWF erwartet von Politik und Industrie, allen voran
der Ölindustrie, dass sie die Anerkennung als Weltnaturerbe
respektiert und auf jeden Ressourcenabbau im Wattenmeer verzichtet",
sagte Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerprojekts. "Niemand
braucht ausgerechnet Öl aus dem geschützten Watt." Die Industrie
müsse aufhören, sich immer neue Ausnahmen für missbräuchliche
Nutzungen im Nationalpark zu erstreiten und auf jede Ausweitung der
Ölförderung verzichten.

Eine weitere Gefahr für das Weltnaturerbe Wattenmeer stellt nach
WWF-Angaben der durch den Klimawandel verursachte Anstieg des
Meeresspiegels dar. Dieser könne in der flachen Landschaft der
Nordseeküste besonders schwere Auswirkungen für Mensch und Natur
haben. Wattflächen und Salzwiesen drohen dauerhaft überflutet zu
werden, auch Inseln könnten dann in Gefahr geraten. In begrenztem
Umfang ist nach WWF-Einschätzung eine Anpassung jedoch noch möglich.
So könne etwa durch Ablagerung von Schlick und Sand das Watt mit dem
Meeresspiegel mitwachsen. "Die immer höher werdenden Investitionen
für den Küstenschutz müssen auch so eingesetzt werden, dass die
natürliche Anpassung an den Meeresspiegelanstieg gefördert wird. Das
ist unsere einzige Möglichkeit die einmalige Küstenlandschaft an der
Nordsee auch langfristig zu erhalten", sagt Hans-Ulrich Rösner.

Für die Umweltschützer ist es außerdem ein besonderer
Wermutstropfen, dass nur der größte Teil des deutschen sowie das
niederländische Wattenmeer den Titel Weltnaturerbe erhalten haben.
Der WWF hofft, dass Dänemark und das Bundesland Hamburg nun so bald
wie möglich einen entsprechenden An-trag bei der UNESCO stellen und
sich mit ihren Wattgebieten anschließen. Ziel sollte sein, dass der
ge-samte Watt-Raum zu einem gemeinsamen Weltnaturerbe wird. Dies
helfe nicht nur bei der Bewahrung des einmaligen Ökosystems, sondern
nütze auch den Anwohnern, schließlich profitiert vor allem der
Tourismus von einer intakten Natur und von der Auszeichnung als
Weltnaturerbe.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Roland Gramling
Telefon: 069/ 79 144 216
E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de


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