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Mehr Effizienz bei der Gesundheitsversorgung

Geschrieben am 01-07-2009

Düsseldorf/München (ots) - Deloitte-Studie "Comparative
Effectiveness" vergleicht Evaluationsmethoden verschiedener
Gesundheitssysteme

In Deutschland werden jährlich pro Kopf 3.628 US-Dollar für
medizinische Behandlung und Vorsorge aufgewendet - in etwa so viel
wie in Großbritannien (3.064 $), Kanada (3.419 $) und Australien
(3.181 $). In den USA sind es hingegen 6.350 US-Dollar. Auch beim
Anteil der Gesundheitskosten am BIP liegen die USA unangefochten an
der Spitze. In der Studie "Comparative Effectiveness: Perspectives
for Consideration" hat Deloitte existierende Programme des
US-Gesundheitswesens zum Effektivitäts-Check von Behandlungsmethoden
denen der genannten Länder gegenübergestellt. Diese sind sehr
unterschiedlich: So beeinflussen beispielsweise britische und
australische Programme den politischen Entscheidungsprozess direkt,
während deutsche und kanadische lediglich beratenden Charakter haben.
Mit dieser detaillierten Vergleichsanalyse von Deloitte ist es
möglich, die jeweiligen Stärken und Schwächen der nationalen
Gesundheitssysteme zu bestimmen. Die Studie kann so als Vorlage für
eine Gesundheitsversorgung der Zukunft dienen.

"In einer korrespondierenden Studie haben wir festgestellt, dass
lediglich 27 Prozent der US-Amerikaner ihr Gesundheitssystem wirklich
verstehen, 16 Prozent gaben sogar an, überhaupt keine Ahnung davon zu
haben. Das unterstreicht den hohen Reformbedarf und war Anlass für
unseren Vergleich mit dem Status in Großbritannien, Australien,
Kanada und Deutschland", erklärt Prof. Dr. Peter Borges, Partner im
Bereich Gesundheit bei Deloitte. "Aber auch diese können
weiterführende Erkenntnisse aus der Untersuchung ziehen und so ihre
Systeme zielgerichtet optimieren."

Beratende Körperschaften

Untersuchungen zu Wirksamkeit und Kosteneffizienz verschiedener
Behandlungsmethoden werden in den jeweiligen Ländern unterschiedlich
durchgeführt. In Großbritannien ist es das National Institute for
Health and Clinical Excellence (NICE), das Tests und Gutachten
erstellt und den National Health Service berät. In Kanada prüft die
Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health Care (CADTH)
Technologien, Prozesse und Systeme. In Deutschland ist das Institut
für Qualität und Wirksamkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), eine
unabhängige, nicht-amtliche Stiftung zur wissenschaftlichen Beratung
in gesundheitspolitischen Belangen, für die Qualitätssicherung
zuständig. In Australien schließlich sorgt das Pharmacy Benefits
Advisory Committee (PBAC) für die Beratung des
Gesundheitsministeriums.

Beispiele: Darmkrebsvorsorge, Cholesterinsenkung, Prostataeingriff

Der Deloitte-Report zeigt in den drei Bereichen Darmkrebsvorsorge,
Statineneinsatz bei zu hohem Cholesterinspiegel sowie chirurgische
Eingriffe bei Prostatahyperplasie die unterschiedliche Arbeitsweise
der oben genannten Institute. Insbesondere bei der Darmkrebsvorsorge
sind neben vielen Gemeinsamkeiten auch die Unterschiede deutlich
sichtbar: So wird in Deutschland innerhalb des nationalen
Vorsorgeplans jedes Jahr eine FBOT-Untersuchung vorgenommen, in
Großbritannien hingegen nur alle zwei Jahre. Auch liegt das
"Einstiegsalter" mit 60 um zehn Jahre höher als in Deutschland. In
Australien werden die Vorsorgeprogramme seit mehreren Jahren
evaluiert, jedoch steht die Umsetzung noch aus. In Kanada vergleicht
man bisher nur Vorsorge- und Diagnosemethoden und listet deren
Effekte und Kosten auf.

Zur Bekämpfung erhöhter Cholesterinwerte durch Statine bieten
Evaluationsprogramme aller vier Vergleichsländer konkrete
Anknüpfungspunkte: Australien und Großbritannien nutzen die
"Head-to-Head-Comparison"-, Deutschland und Kanada die "Deemed
Insufficient Evidence"-Methode - die Programme umfassen überdies in
Australien und Deutschland keine wirtschaftlichen Aspekte. Auch bei
der Prostatahyperplasie unterscheiden sich die Methoden: So
vergleichen die Australier die Standardmethode mit einer, die
Deutschen mit mehreren Alternativen; auch die Briten und Kanadier
ziehen jeweils eine einzige, jedoch neue Behandlungsalternative zum
Vergleich heran. Hierbei werden sowohl von Briten als auch von
Deutschen wirtschaftliche Belange ausgeklammert.

"Die US-Amerikaner wollen derzeit etwa 1,1 Milliarden US-Dollar in
vergleichende Effizienzstudien investieren. Der Blick auf die Praxis
anderer Länder kann hierfür durchaus lehrreich sein. Faktisch
variieren jedoch die Studienergebnisse von Land zu Land erheblich,
aber der Report beweist, dass sie insgesamt ein wichtiges Element im
Hinblick auf Kosten- und Effizienzoptimierung im Gesundheitswesen
sind", resümiert Prof. Dr. Peter Borges.

Die komplette Studie finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D267994,00.html
zum Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in 140 Ländern verbindet
Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für die 165.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns .

© 2009 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Member of Deloitte Touche Tohmatsu

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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