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Deutscher Gewerbeimmobilienmarkt: weiterhin durch Wirtschaftskrise belastet, allerdings Trendwende in Sicht

Geschrieben am 01-07-2009

Berlin (ots) -

Expertenbefragung von Berlin Hyp und LBB:
- München, Hamburg und Berlin zählen zu den Top-Regionen
- Das Segment Wohnen bleibt in puncto Kaufpreis- und
Mietentwicklung am attraktivsten
- Finanzierungsbereitschaft der Banken, Inflationsangst und
Zinsentwicklung stehen in den kommenden 12 Monaten im Zentrum
der Diskussion

Der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt leidet auch weiterhin unter
den Belastungen der aktuellen Wirtschaftskrise, allerdings ist eine
Trendwende in den nächsten zwölf Monaten in Sicht. Das ist das
Ergebnis einer Expertenbefragung, die Berlin Hyp und Landesbank
Berlin AG (LBB) im Juni 2009 durchgeführt haben.

Rund 140 Marktteilnehmer aus dem In- und Ausland gaben dabei ihre
Meinung ab. Demnach geht mit 78,1 Prozent aktuell zwar eine deutliche
Mehrheit der Befragten von weiter sinkenden Transaktionsvolumina aus.
Dieser Anteil reduziert sich allerdings in der Zwölf-Monatssicht auf
54,7 Prozent, wobei sogar 25,6 Prozent dann bereits wieder von
steigenden Volumina ausgehen. "Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass
wir die Talsohle durchschritten haben - allerdings ausgehend von
einem sehr niedrigen Niveau im 1. Quartal 2009", kommentiert Dr.
Thomas Veit, Mitglied des Vorstands der LBB und dort für das
Immobilienfinanzierungsgeschäft zuständig. Insgesamt bekommt
Deutschland ein vergleichsweise gutes Resultat: 54 Prozent der
befragten Fachleute bewerten den deutschen Markt für
Gewerbeimmobilien im europäischen Vergleich als etwas attraktiver,
13,1 Prozent als viel attraktiver. Zu den Top-Regionen zählen
München, Hamburg und Berlin. Die Attraktivität jener Städte wird nach
Ansicht der Experten auch in den kommenden zwölf Monaten eher weiter
zunehmen, währenddessen Düsseldorf, Frankfurt, Köln sowie Dresden und
Leipzig laut Prognose eher an Attraktivität einbüßen werden.
Zunehmendes Engagement am Immobilienmarkt erwarten die Befragten von
Seiten privater und institutioneller Investoren aus Deutschland sowie
von Versicherungen und Kapitalanlagegesellschaften. Institutionelle
Investoren aus dem Ausland werden ihr Engagement dagegen eher
zurückfahren. Gleiches gilt für Immobilien AGs/REITs und Banken.

Mit Blick auf die Segmente schneidet der Wohnimmobilienbereich
hinsichtlich der Kaufpreis- und der Mietentwicklung am besten ab -
sowohl in Bezug auf die aktuelle Lage als auch in der
Zwölf-Monats-Prognose. Aktuell sind nur 32,1 Prozent der Meinung,
dass die Kaufpreise sinken, knapp die Hälfte sieht eine konstante
Entwicklung. In einem Jahr dagegen halten bereits 38,6 Prozent wieder
steigende Preise für Wohnimmobilien für wahrscheinlich. "Hier spielen
sicherlich auch Gedanken zum Inflationsschutz eine maßgebliche
Rolle", sagt Jan Bettink, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp. "Auf
Sicht gehen wir deshalb davon aus, dass die Immobilie als Assetklasse
gestärkt aus diesen schwierigen Zeiten hervorgehen wird."

Momentan vom Kaufpreisrückgang deutlich mehr betroffen sind das
Büro- und das Hotelsegment. Aktuell sehen über 80 Prozent der
Befragten fallende Preise. Im Logistik-Bereich und im Einzelhandel
sind es jeweils knapp 71 Prozent. An diesem Trend ändert sich auch in
der Ein-Jahres-Prognose nichts, allerdings mit leicht schwächerem
Rückgang. Hinsichtlich der Mietpreisentwicklung überwiegt im
Wohnsegment dagegen ein erfreulicheres Bild: 50,6 Prozent (aktuell:
36,4 Prozent) der teilnehmenden Experten erwarten in den nächsten
zwölf Monaten bereits wieder steigende Mieten und 42,3 Prozent
(aktuell: 54,7 Prozent) gehen von einem konstanten Niveau aus. In den
Segmenten Büro und Hotel, aber auch in den Bereichen Einzelhandel und
Logistik erwartet die Mehrheit der Befragten auch noch im
Prognosezeitraum weiter fallende Mietpreise, allerdings auch hier mit
abnehmender Tendenz.

Befragt nach dem Zustimmungsgrad ("stimme eher zu" bzw. "stimme
zu") bezüglich hypothetischer Markttrends waren sich die Experten in
folgenden Punkten weitgehend einig: Investoren spekulieren nach wie
vor auf fallende Preise und warten ab (83,2 Prozent). Die Haltedauer
von Beständen wird weiter zunehmen (84,7 Prozent). Insgesamt geht
aber die Mehrheit (81,8 Prozent), mit der These, dass sich der Markt
"aktuell gesund schrumpft", konform. Trotz der schwierigen
Wirtschaftslage bleiben auch Themen wie "nachhaltiges Bauen" von
Interesse (70,8 Prozent).

Kritisch gesehen wird der sich abzeichnende Konsolidierungsprozess
in der Bankenlandschaft. Die Aussage, diese Bereinigung fördere die
Transparenz, findet nur wenig Zustimmung ("stimme gar nicht zu" bzw.
"stimme eher nicht zu": 65,0 Prozent). Die überwiegende Mehrheit der
Befragungsteilnehmer (94,1 Prozent) sieht die aktuelle
Risikosensibilität der Banken kritisch, da diese den Markt zusätzlich
belaste. "Aufgrund gestiegener Refinanzierungs- und Risikokosten
werden momentan höhere Anforderungen im Kreditgeschäft gestellt",
erläutert Bettink. "Darauf müssen sich beide Seiten - Kunden wie
Banken - leider noch einstellen." Im Zentrum der Diskussion stehen
nach Ansicht der befragten Experten in den kommenden zwölf Monaten
die Finanzierungsbereitschaft von Banken, Inflationsängste und die
erwartete Zinsenwicklung.

Die vollständigen Umfrageergebnisse finden Sie unter
www.berlinhyp.de bzw. www.lbb.de.

Originaltext: Berlin Hyp
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67633
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67633.rss2
ISIN: DE0008029000

Pressekontakt:
Telefon +49 (0)30 25 99-91 23
Telefax +49 (0)30 25 99-91 27
E-Mail: nicole.hanke@berlinhyp.de


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