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Krisenhafte Entwicklung des Nutzfahrzeugmarktes: 29 Prozent Rückgang der Nfz-Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2009

Geschrieben am 02-07-2009

Bad Homburg (ots) - Während das 1. Halbjahr 2008 für den
Nutzfahrzeugmarkt das stärkste seit 20 Jahren gewesen ist,
verzeichnen die ersten sechs Monate 2009 das schwächste
Neuzulassungsergebnis seit der Wiedervereinigung. Der
Nutzfahrzeugmarkt verbuchte im laufenden Jahr lediglich 121.000
Zulassungen und damit ein Minus von 29 Prozent.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Die Wirtschafts- und Exportkrise hat
den Transportbereich derart hart getroffen, dass in Deutschland und
weltweit die Aufträge für Nutzfahrzeuge storniert oder gar nicht erst
erteilt worden sind."

Kräftige Auswirkung hat diese Entwicklung auf das Segment der
leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 t zGG. Es büßte 28 Prozent ein. Auch
die Klasse der Fahrzeuge zwischen 3,5 und 6 t zGG verzeichnete mit
einem Minus von 21 Prozent einen dramatischen Rückgang. Die
mittelschweren Fahrzeuge zwischen 6 und 16 t zGG konnten das hohe
Vorjahresniveau ebenfalls nicht halten und gingen um 27 Prozent
zurück.

Die Neuzulassungen schwerer Nutzfahrzeuge über 16 t zGG sanken im
ersten Halbjahr 2009 sogar um 33 Prozent. Wie nach Ende der Förderung
von EuroV-Fahrzeugen zu erwarten war, gingen durch den Vorzieheffekt
die Neuzulassungszahlen nach Auslieferung dieser Fahrzeuge deutlich
zurück.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Angesichts der äußerst schwierigen
Marktsituation ist positiv zu vermerken, dass unsere Mitgliedsfirmen
ihren Marktanteil im 1. Halbjahr mit 30,7 Prozent stabilisieren
konnten. Da sich der Markt der leichten Nutzfahrzeuge in der ersten
Hälfte 2009 erheblich schlechter entwickelt hat als wir erwartet
haben, senken wir unsere Prognose aus dem Dezember 2008 zum gesamten
Nutzfahrzeugmarkt 2009 auf 250.000 Einheiten, die Neuzulassungen
sinken damit auf das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung."

Es muss deutlich herausgestellt werden, dass die Beschlüsse des
Bundeskabinetts zur Festlegung der neuen Mauthöhe zum 01.01.2009
nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht verfehlt sind, da sie in
der aktuellen wirtschaftlichen Situation das Transportgewerbe nicht
wie beabsichtigt entlasten können und es wieder einmal versäumt
wurde, die Mauteinnahmen gezielt für Ausbau und Erhalt der
Straßenverkehrsinfrastruktur festzulegen. Die Einnahmen werden leider
wie üblich zur Förderung der Gesamtverkehrsinfrastruktur gestreut.

Lange weiter: "Wir fordern, dass die Mauterhöhung rückgängig
gemacht wird und die Mauteinnahmen ausschließlich zum Ausbau der
Straßenverkehrsinfrastruktur eingesetzt werden. Darüber hinaus dürfen
die zusätzlichen Einnahmen nicht dazu führen, dass die Finanzierung
aus dem Steueraufkommen zurückgefahren wird und damit nicht bzw. kaum
mehr Geld zur Verfügung steht als zuvor. Dank der Konjunkturpakete -
und nur durch die Konjunkturpakete - werden die Investitionen in die
Straßenverkehrsinfrastruktur in 2009 und 2010 höher ausfallen als
ursprünglich geplant. Die Finanzierung des Ausbaus und Erhalt der
Straßenverkehrsinfrastruktur in der erforderlichen Größenordnung ist
über diesen Zeitraum hinaus allerdings mittelfristig nicht
gesichert."

Die Nutzfahrzeugbranche wird vom weltweiten Konjunktureinbruch
voll getroffen. Zusätzlich führt der rückläufige Transportbedarf zu
deutlichen Umsatzeinbrüchen bei den Unternehmen des
Güterkraftverkehrsgewerbes. Es sind keine Finanzmittel mehr
vorhanden, um die Flotten zu erneuern und EuroV- und EEV-Fahrzeuge
anzuschaffen, auch wenn sich dies bei der Maut positiv bemerkbar
machen würde.

Lange weiter: "Das Kfz-Gewerbe und das Güterkraftverkehrsgewerbe
haben massive Finanzierungsprobleme, die dem beschleunigten Austausch
der Flotten entgegenstehen. Trotz aller anderslautenden Beteuerungen
kann man zurzeit eher von einer 'Kampfansage der Banken' sprechen.
Hier muss seitens der Bundesregierung zügig gehandelt werden. Die
Banken müssen in die Pflicht genommen werden, die restriktiven
Kreditvergaben lockern, die mittelständische Wirtschaft unterstützen;
die Banken müssen Investitionen unterstützen und nicht verhindern!
Die Mauterhöhung muss auch auf das Niveau vor dem 01.01.2009
zurückgeführt werden, um den drastischen Preisverfall von gebrauchten
EuroIII-Fahrzeugen zu stoppen und damit die Verluste beim Verkauf zu
senken. Nur so kann dem Güterkraftverkehrsgewerbe und der
Nutzfahrzeugbranche in Deutschland geholfen werden."

Originaltext: Verband d. Int. Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64728
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64728.rss2

Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner:
Thomas Böhm
Referent Presse/PR/Messen
Telefon: 06172/98 75 35
Telefax: 06172/98 75 46
E-Mail: boehm@vdik.de


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