WAZ: Die FDP und der Spendenskandal - Teure Quittung - Leitartikel von Dirk Hautkapp
Geschrieben am 02-07-2009 |
Essen (ots) - Als Jürgen W. Möllemann am 5. Juni 2003 über Marl per Fallschirm in den Tod sprang, hinterließ er in der FDP Entsetzen und Lähmung. Auch sechs Jahre danach haben die Liberalen mit ihrer schillernden einstigen Führungsfigur nie richtig abschließen können. Die Endabrechnung für dessen dubiose Finanzmanipulationen stand noch aus. Wie ein Damoklesschwert schwebte die Frage über der zeitweilig tief verschuldeten Partei, wie teuer sie das Gebaren des aus dem Ruder gelaufenen Vollblutpolitikers zu stehen kommen würde. Seit gestern weiß sie es: 4 336 648,79 Euro. Das Strafmaß tut der FDP überaus weh. Finanziell, weil sie mit einer weitaus glimpflicheren Buße gerechnet hat. Sie kann nun entweder klagen, um Zeitaufschub zu erwirken. Oder sie muss sich via Kredit erneut verschulden. Politisch könnten die Kollateralschäden allerdings noch gravierender sein. Die politischen Gegner der Liberalen werden dem Publikum genüsslich in Erinnerung rufen, wie es damals war, als der Lafontaine der FDP mit dem begehrtesten Schmiermittel der Demokratie hantierte wie der Boss einer Geldwäscherei.
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