"Umsteuern jetzt" - Prof. Dr. Utz Claassen und Prof. Dr. Stefan Homburg stellten "Wirtschaftlichen Rettungsplan für Deutschland" vor

Hamburg (ots) - Prof. Utz Claassen, Sanierungsmanager und Autor
des soeben erschienenen Buches "Wir Geisterfahrer" und Prof. Stefan
Homburg, Finanzwissenschaftler und Steuerberater - beide
wissenschaftlich tätig an der Leibniz Universität Hannover - stellten
am 3.7. auf einer Pressekonferenz in Berlin einen "Wirtschaftlichen
Rettungsplan für Deutschland" vor. Nachzulesen auch im Blog "Claassen
täglich" unter www.murmann-verlag.de/geisterfahrer .

Auf der Pressekonferenz erläuterte Stefan Homburg, dass
Rezessionen stets durch eine inverse Zinsstruktur ausgelöst würden,
wie sie gerade jetzt wieder entstanden sei. Utz Claassen mahnte: "Die
Fehler, die wir bei der Bekämpfung der Krise begehen, werden
schwerwiegendere Auswirkungen haben, als die Krise selbst. Die
Politik wirft den Banken zu Recht vor, zu große Risiken eingegangen
zu sein und stürzt sich jetzt selbst in ein Verschuldungsprogramm
bisher ungekannter Größenordnung."

Utz Claassen und Stefan Homburg forderten deshalb - vor der
Beschlussfassung des Bundestages zur Bad Bank-Thematik - ein
Sofortprogramm mit sieben Maßnahmen:

1. Schuldenbremse ab morgen statt erst ab 2016 bzw. ab 2020.
2. Keine Bad Bank, zumindest nicht, solange über das Ausmaß der
Toxizität und damit über die Höhe der Rechnung ebenso wenig
Klarheit vorliegt wie über die Lastenverteilung.
3. Das SoFFin-Mandat zur Gewährung von Stabilisierungshilfen
spätestens, wie ursprünglich geplant, zum 31. Dezember 2009
beenden.
4. Keine Bankenunterstützung mehr, zumindest nicht, solange nicht
lupenrein klar definiert und für die Bürger transparent ist,
wer bzw. was eigentlich "systemisch" bzw. "systemrelevant" ist
oder sein soll, und solange nicht die zwingende Notwendigkeit
und der positive Nutzen der entsprechenden Maßnahmen für die
Steuerzahler transparent bewiesen bzw. belegt wird.
5. Keine Hilfen für marode Unternehmen, zumindest nicht solange
ein klares ordnungspolitisches Konzept hierfür fehlt, solange
eine angemessene demokratische Kontrolle über die
Vergabemodalitäten nicht gegeben ist und solange nicht in
hinreichend stringenter Art und Weise und mit angemessener
Transparenz Sanierungsfähigkeit, unverschuldete
Problementstehung, Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen sowie
die objektiv nicht vorhandene Möglichkeit, auf privates Geld
zurückzugreifen, überprüft werden und bewiesen beziehungsweise
belegt sind.

"Nur wenn - und nur wenn - diese fünf Forderungen erfüllt werden,
wäre es möglich, auch Steuern zu senken", so Claassen und Homburg.
Weiterhin forderten die Wissenschaftler:

6. Gleiche Bilanzierungspflichten, gleiche Informationspflichten
und gleiche Haftungspflichten für Politik und Wirtschaft.
7. In Anbetracht einer Krise, die offenbar vorrangig durch
mangelnde Kompetenz und mangelndes Wissen der Verantwortlichen
verursacht worden sei, müssten jetzt alle verfügbaren
Ressourcen auf Bildung und Innovation konzentriert werden:
"Gesellschaftliches, politisches und unternehmerisches
Wissensmanagement ist die Aufgabe der Zukunft." Jeder Euro, der
für die Subventionierung maroder Unternehmen oder für das
Abwracken eingesetzt werde, sei den Themen Bildung und
Innovation unwiederbringlich entzogen."

Utz Claassen kommentiert regelmäßig die aktuellen Entwicklungen in
Wirtschaft und Politik unter www.murmann-verlag.de/geisterfahrer .

Originaltext: Murmann Verlag
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