Steinbach: Existenz des Klosters Mor Gabriel weiter gefährdet - SPD lenkt ein
Geschrieben am 07-07-2009 |
Berlin (ots) - Anlässlich der jüngsten Gespräche mit Vertretern der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien "Mor Afrem" in Berlin zum laufenden Prozess gegen das Kloster Mor Gabriel in der Südosttürkei erklären die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erika Steinbach MdB:
Die Existenz des Klosters Mor Gabriel ist trotz seiner bisherigen Prozess-Teilerfolge noch immer gefährdet. Denn die kürzliche Entscheidung des türkischen Verwaltungsgerichts in Midyat im dritten und entscheidenden Verfahren bedeutet faktisch die Enteignung von 27 Hektar Land: Dieses von staatlichen Behörden als Wald bezeichnete Gebiet innerhalb und außerhalb der Klostermauern soll nun dem Staat gehören.
Wie eine Reise von Unions-Menschenrechtspolitikern unter Leitung von Ute Granold MdB vor einem der letzten Prozesstermine jedoch zeigte, kann von "Wald" gar keine Rede sein, handelt sich doch dabei um überwiegend vom Kloster selbst gepflanzte Obstbäume.
Die Union unterstützt mit Nachdruck das erklärte Ziel des Erzbischofs von Mor Gabriel, in dem Verfahren keinen Vergleich, sondern eine dauerhafte Lösung anzustreben.
Die Unionsbundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass Deutschland und die EU den sich seit Dezember 2008 hinziehenden Prozess weiter vor Ort genau verfolgen. Hier geht es um einen Präzedenzfall, von dem die Zukunft der gesamten Christen des Tur Abdins im Südosten der Türkei abhängt.
Für Christen und Angehörige anderer religiöser, nicht-muslimischer Minderheiten in der Türkei müssen dieselben Rechte gelten wie für die Muslime in Deutschland: Toleranz und Religionsfreiheit enden nicht am Bosporus!
Sehr zu begrüßen ist das offenbare Einlenken der SPD in ihrer Türkei-Politik: Laut jüngsten Pressemeldungen will die SPD wegen des andauernden Rechtsstreits um eines der ältesten Klöster der Welt die Frage nach einem möglichen EU-Beitritt der Türken neu aufwerfen.
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