Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Hochschulen
Geschrieben am 07-07-2009 |
Osnabrück (ots) - Ächzen unter dem Bachelor-Murks
Die Reform der Hochschulabschlüsse hat für Studenten ein Gutes mit sich gebracht: Witze über ihre vermeintliche Faulheit ziehen nicht mehr. Kein angehender Akademiker kann es sich noch leisten, regelmäßig bis mittags zu schlafen. Ansonsten aber ächzt die heutige Studentengeneration unter dem Bachelor-Murks.
Das größte Problem ist das Einheitsmodell, das in Deutschland auf eine lange und erfolgreiche Hochschultradition aufgepfropft wurde: Studiendauer und Lehrpläne für die Bachelor- und Masterprogramme sind jetzt viel zu starr geregelt. Es bleibt zu wenig Platz für die Ansprüche und Interessen des Akademikernachwuchses. Fatal ist auch, dass - anders als von der Politik zu Beginn der Reform versprochen - die Studenten kaum besser betreut werden. Obwohl der Leistungs- und Notendruck stark gestiegen ist.
Daher muss nun massiv in die neuen Studienformen investiert werden. Das beschränkt sich nicht nur auf die finanzielle Ausstattung. In den Hochschulen müssen die Organisatoren erneut intensiv diskutieren, was Studenten heute in den jeweiligen Fächern lernen sollen - und was überflüssiger Stoff ist. Und könnte es nicht auch sein, dass eine moderne Gesellschaft verschiedene Stile des Studierens gebrauchen kann? Einen pragmatischen, auf den raschen Abschluss ausgerichteten, aber auch einen, der Raum für intensives Lesen und neugieriges Forschen lässt.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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