Bundesrat stimmt über Gesetz zur Fehmarnbeltquerung ab / Aktionsbündnis-Sprecher Jürgen Boos: Fahrlässige Entscheidung
Geschrieben am 10-07-2009 |
Fehmarn / Berlin (ots) - Der Bundesrat wird in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause als TOP 43 von knapp 100 das Gesetz zur festen Fehmarnbeltquerung durchwinken. Nach Auffassung des Aktionsbündnisses gegen eine feste Fehmarnbeltquerung verstößt Deutschland damit nicht nur gegen europäisches Wettbewerbsrecht, sondern verletzt auch parlamentarische Spielregeln. Da Deutschland ohne Ausschreibung Bau und Betrieb des deutschen Teils der Querung an Dänemark vergibt, wurde ein Beschwerdeverfahren bei der EU-Kommission angestrengt. Zudem ignoriert es in fahrlässiger Weise die Bedenken des Bundesrechnungshofes, der aus dem Staatsvertrag resultierende unkalkulierbare Kosten- und Haftungsrisiken für die Bundesrepublik befürchtet. "Ein Schlag ins Gesicht des Steuerzahlers, dass ohne Kenntnis aller für Deutschland anfallenden Kosten Dänemark heute schon einen Freibrief erteilt wird, obwohl der BRH explizit von einer Ratifizierung des Staatsvertrages abgeraten hatte", so Jürgen Boos.
Es werfe besonders im Wahljahr ein fragwürdiges Licht auf die politische Kultur, wenn kurz vor Ende der Legislatur gesetzlich Milliarden zugesichert würden, von denen keiner der Parlamentarier heute wisse, woher sie morgen kommen sollen. Denn dass die deutsche Hinterlandanbindung mehr als doppelt so teuer werde wie 2002 letztmalig mit 840 Millionen Euro kalkuliert, wurde bereits durch aktuelle Gutachten nachgewiesen. Völlig unklar sei die Bahn-Trassenführung, da die DB-Netz bei Planung und Kosten mauere. Bekannt wäre jedoch die Schädigung des Tourismusstandortes Ostholstein durch zunehmenden Schienen- und Straßengüterverkehr sowie der Verlust von bis zu 2000 Arbeitsplätzen in Tourismus-, Fähr- und Hafenwirtschaft.
Noch stehen die Ergebnisse der Umweltuntersuchungen für Wasseraustausch, Schiffsicherheit, Vogelzug oder Schweinwale aus. "Es ist ein Skandal, dass Deutschland mit der Ratifizierung seinen Einfluss auf ökologische Belange abgibt. Denn jetzt entscheidet Dänemark allein, gegebenenfalls auch gegen die bereits kritische Einschätzung bedeutender Behörden wie dem Bundesamt für Naturschutz."
Originaltext: Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/72507 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_72507.rss2
Pressekontakt: Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung Sprecher: Jürgen Boos Gold 1a, 23769 Fehmarn Mob: 0171 - 542 41 82 fehmarn@beltquerung.info www.beltquerung.info
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