Kölnische Rundschau: zum Zustand der SPD
Geschrieben am 13-07-2009 |
Köln (ots) - Er kämpfe eben auf seine Weise, hat SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier dieser Tage erklärt. Das kann man so sehen. Er kämpft auf besonders dezente Weise.Während die Kanzlerin auf internationalen Bühnen - wie zuletzt auf dem G8-Gipfel - glänzt und sich Komplimente abholt und sogar von US-Präsident Barack Obama schon quasi Gratulationen bekommt für ihre Wiederwahl, testet die Beliebtheitskurve des Außenministers immer neue Tiefststände aus. Im Kampf um mehr Aufmerksamkeit hat sich die SPD nun darauf verständigt, ein Wahlkampfteam zu präsentieren, das so etwas wie ein "Schattenkabinett" sein soll. Das ist ein reichlich verzweifelter Versuch. Denn wer braucht Schattenminister, der doch veritable Minister hat? Das bisherige SPD-Argument war doch stets, dass die Herren Steinbrück, Scholz und Steinmeier die eigentlich kundigen Kämpfer gegen die Krise seien - erprobt, erfahren und wählerwirksam. Das scheint nun nicht mehr zu gelten, und das ist dann ein trauriges Eingeständnis. Nun sollen vor allem junge Frauen das neue Gesicht der SPD darstellen. Wie die 36-jährige Sozialministerin aus Mecklenburg-Vorpommern, deren Namen bislang kaum ein Wähler westlich von Schwerin kennt. Jung und Frau - das muss ziehen. So einfach und reflexhaft soll der Wähler also funktionieren - fast schon eine Beschimpfung. Aber die Not ist groß. Die Sozialdemokraten mussten dieser Tage feststellen, dass der geplante Versuch, die Union mit Sachfragen zu schlagen, eben auch nicht so erfolgversprechend scheint, wie zunächst gedacht. Jrdenfalls wird man bei der SPD demnächst einsehen, dass auch mit dem Thema Atom kein großer Terraingewinn zu erzielen ist - und bei der Rente tobt das Chaos in den eigenen Reihen, auch wenn der Kanzlerkandidat sich bemüht, seinen Parteifreund Steinbrück einzufangen. Nun also ein neuer, vielleicht schon der letzte Versuch - die jungen Frauen...
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