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Einsatzgruppenversorger "Berlin" kehrt von zwei Einsätzen nach Wilhelmshaven zurück

Geschrieben am 13-07-2009

Glücksburg (ots) -

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Wilhelmshaven - Am Donnerstag, dem 16. Juli, kehrt der
Einsatzgruppenversorger "Berlin" nach 187 Tagen im Einsatz in seinen
Heimathafen Wilhelmshaven zurück. Das Versorgungsschiff war in zwei
Einsätzen unterwegs: Ab Januar unterstand es zunächst dem
Einsatzverband der NATO ("Standing NATO Maritime Group 2"). Im April
wechselte es in die Anti-Piraterie-Mission "Atalanta". Grund: Die
"Berlin" dient als schwimmende Krankenstation und versorgt die im
Seegebiet am Horn von Afrika operierenden Kriegsschiffe mit allem,
was sie brauchen. Während ihrer 159 Seetage hat die 160-köpfige
Besatzung unter dem Kommando von Fregattenkapitän Hans-Günther Struck
(51) über sechzig Mal andere Schiffe der NATO und der EU mit Diesel
oder Frischwasser versorgt. Neunzehn Schiffe aus zehn verschiedenen
Nationen haben von der "Berlin" über acht Millionen Liter
Dieselkraftstoff, 140.000 Liter Kerosin und 57.000 Liter Frischwasser
erhalten. Um all diesen Aufträgen nachkommen zu können, legte das
größte Schiff der Deutschen Marine eine Strecke von 75.000 Kilometer
zurück. Das entspricht fast dem doppelten Erdumfang.
Im Rahmen der NATO nahm die "Berlin" im Mittelmeer an der
internationalen U-Boot-Jagdübung "Noble Manta" und der NATO-Operation
"Active Endeavour" zur Seeraumüberwachung teil. In dieser Zeit
besuchte sie unter anderem Häfen in Ägypten und Israel. Während ihres
Einsatzes bei "Atalanta" lief das Schiff die Seychellen an, um der
Besatzung eine kurze Verschnaufpause zu gönnen.
Der Kommandant der "Berlin" äußert sich zufrieden über den
zurückliegenden Einsatz: "Ich bin zum Ende dieser Seefahrt sehr stolz
und glücklich, dass die Besatzung alle gestellten Aufgaben
beispielhaft umgesetzt hat und dass mit dem Einlaufen alle gesund und
wohlbehalten in Wilhelmshaven ankommen werden. Wir haben unseren
Beitrag geleistet."
Zum Einlaufen der "Berlin" werden auch Vertreter der Stadt Berlin
erwartet. Das Bundespolizeiorchester aus Berlin reist extra aus der
Hauptstadt an, um die Besatzung nach ihrem Einsatz musikalisch
willkommen zu heißen.

Hintergründe zur EU-Mission "Atalanta"

Der Deutsche Bundestag beschloss am 19. Dezember 2008, dass sich
Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union (EU)
beteiligt. Die Mandatsobergrenze der Deutschen wurde auf 1.400
Soldaten festgelegt. Diese erste maritime Mission der Europäischen
Union führt den vollständigen Namen "EU NAVFOR / Operation Atalanta".
Im Rahmen der durch die EU festgelegten Einsatzregeln und nach
Maßgabe des Völkerrechts ergeben sich für die Deutsche Marine im
Rahmen der EU-geführten Operation "Atalanta" folgende Aufgaben:
Gewährung von Schutz für die Schiffe des Welternährungsprogramms
unter anderem durch die Präsenz von bewaffneten Kräften an Bord
dieser Schiffe. Im Einzelfall und bei Bedarf Schutz von zivilen
Schiffen im Operationsgebiet. Überwachung der Gebiete vor der Küste
Somalias, die Gefahren für maritime Tätigkeiten bergen und
Abschreckung, Verhütung und Beendigung von seeräuberischen Handlungen
oder bewaffneten Raubüberfällen, auch mit Hilfe des Einsatzes von
Gewalt.

Mission ist erfolgreich

Seit Beginn der Operation "Atalanta" ist die Zahl der
erfolgreichen Piratenangriffe auf Handelsschiffe und Privatjachten im
Golf von Aden deutlich erkennbar zurückgegangen. Wie viele Angriffe
"Atalanta"-Kriegsschiffe durch ihre bloße Anwesenheit verhindert
haben, kann naturgemäß nicht beziffert werden. Die Überwachung der
Handelsschifffahrt sowie die regelmäßigen Gruppenpassagen haben
mutmaßlich ebenfalls zur Erhöhung der Sicherheit für die
Seeschifffahrt im Golf von Aden beigetragen. Das International
Maritime Bureau (IMB) in Kuala Lumpur (Malaysia), eine auf
Kriminalität auf See spezialisierte Abteilung der Internationalen
Handelskammer, hat bis Mitte Mai gezählt, dass es Piraten vor Somalia
im Jahr 2008 bei 111 Übergriffen 42-mal gelang, Schiffe zu kapern. Im
Jahr 2009 gab es im ersten Quartal bereits 114 Überfälle, von denen
aber nur 29 erfolgreich waren. "Die Marineeinheiten der verschiedenen
Staaten haben eine wichtige Rolle gespielt, um die Piraterie im Golf
von Aden zu kontrollieren", sagt IMB-Director Pottengal Mukundan und
ergänzt: "Es ist unabdingbar, dass diese Marineoperationen weiter
fortgesetzt werden."

Hintergründe zur SNMG 1 und SNMG 2

Die ständigen Marine-NATO-Verbände (englisch: Standing NATO
Maritime Group) bestehen in der Regel aus mehreren Zerstörern
und/oder Fregatten der Marinen nahezu aller NATO-Mitgliedsstaaten.
Aufgaben der Verbände sind vor allem die Kontrolle und der Schutz
strategisch wichtiger Seewege. Dazu operieren sie weltweit und können
bei Bedarf sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt
werden. Deutschland ist permanent mit mindestens einer Einheit an den
Verbänden beteiligt.

Hintergrundinformationen zum Einsatzgruppenversorger "Berlin"

Mit 174 Metern Länge, 24 Metern Breite und einer Verdrängung von
über 20.000 Tonnen sind die "Berlin" und ihr Schwesterschiff
"Frankfurt am Main" die größten Schiffe der Deutschen Marine. Sie
unterstützen Marineverbände, die sich aus mehreren Fregatten und
Zerstören zusammensetzen, mit Diesel, Munition, Essen und
Ersatzteilen. Darüber hinaus sind die Schiffe mit einem
Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) ausgerüstet, das von der
Ausstattung einem Kreiskrankenhaus entspricht und die medizinische
Unterstützung eines Marineverbandes sicherstellt.

Hinweise für Journalisten:

Am Donnerstag, den 16. Juli, 11.00 Uhr wird die "Berlin" wieder in
ihrem Heimatstützpunkt in Wilhelmshaven einlaufen. Medienvertreter
sind zum Einlaufen des Einsatzgruppenversorgers herzlich eingeladen.
Der Kommandant und auch Besatzungsangehörige stehen nach dem
Einlaufen für Fragen zur Verfügung. Anmeldung ist mit dem
beiliegendem Formular erbeten.

Termin für Medienvertreter:
Donnerstag, 16. Juli 2009, 09.00 Uhr

Treffpunkt:
Hauptwache Marinestützpunkt Wilhelmshaven
Opdenhoffstraße 24
26384 Wilhelmshaven

Ansprechpartner vor Ort:
Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen

Anmeldung:
Erbeten mit beiliegendem Anmeldeformular beim Presse- und
Informationszentrum der Marine, Außenstelle Wilhelmshaven bis
Mittwoch, 15. Juli, 14:00 Uhr
unter FAX Nummer: 04421 - 68 5796

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen
Tel.: 04421 - 68 5800
Mobil: 0151 - 12640558
E-Mail: ChristophKohlmorgen@bundeswehr.org
FAX Nummer: 04421 - 68 5796


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