"Zwangsarbeit heute: Betroffene von Menschenhandel stärken" / Neues Projekt am Deutschen Institut für Menschenrechte gestartet
Geschrieben am 14-07-2009 |
Berlin (ots) - "Zwangsarbeit heute: Betroffene von Menschenhandel stärken" Neues Projekt am Deutschen Institut für Menschenrechte gestartet
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat Anfang Juni 2009 das auf drei Jahre angelegte Projekt "Zwangsarbeit heute: Betroffene von Menschenhandel stärken" gestartet. Derzeit ist eine angemessene Entlohnung und Entschädigung der Betroffenen von Menschenhandel und Zwangsarbeit nur schwer zu erreichen. Das Projekt will in ausgewählten Fällen finanzielle Unterstützung leisten, um Betroffenen zu helfen, vor Gerichten und Behörden Ansprüche geltend zu machen. Zudem sollen Seminare und Tagungen die Fachöffentlichkeit sensibilisieren und fortbilden.
Das Projekt wird von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" jährlich mit ca. 200.000 Euro gefördert. Dem Projekt liegt eine Studie "Menschenhandel in Deutschland. Die Menschenrechte der Betroffenen stärken" zugrunde, die auch Empfehlungen an die Politik zum Umgang mit den Opfern von Zwangsarbeit und Menschenhandel enthält und vom Deutschen Institut für Menschenrechte erstellt wurde.
"Derzeit erhalten nur wenige Betroffene eine Entschädigung. Die Summen bleiben dabei in der Höhe häufig weit hinter dem zurück, was den Betroffenen zusteht", erklärte Heiner Bielefeldt, Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, anlässlich der Vorstellung der Studie. Die Menschenrechte verpflichteten den Staat, es jeder Person faktisch zu ermöglichen, ihre Rechte durchzusetzen. In Deutschland werden Opfer von Menschenhandel vor allem als Zeugen gegen die Täterinnen und Täter gehört. Ihre eigenen Ansprüche geraten dabei häufig aus dem Blickfeld. Hier ist ein Perspektivwechsel erforderlich", sagte der Menschenrechtsexperte weiter.
Betroffene haben sowohl Schadensersatzansprüche gegenüber den Tätern und Täterinnen als auch unter bestimmten Voraussetzungen aus dem Opferentschädigungsgesetz. In der Praxis aber klagen nur wenige Betroffene diese Ansprüche ein. Den Betroffenen sind ihre Rechte häufig kaum bekannt, die Durchsetzung scheitert auch daran, dass sie nicht als Opfer erkannt und aufgrund ihres illegalen Aufenthaltsstatus' abgeschoben werden.
"Die strafrechtliche Verfolgung der Täter allein genügt nicht, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, Dr. Martin Salm. "Wir wollen den Opfern helfen, Gerechtigkeit zu erlangen und ihre legitimen Ansprüche gegenüber den Tätern durchzusetzen. Dazu braucht es auch eine professionelle Beratung und finanzielle Unterstützung derer, die ihre Rechte einfordern."
Weitere konkrete Empfehlungen im Ergebnis der Studie sind zudem die Überprüfung des bestehenden Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisrechtes sowie die Ratifikation der Konvention des Europarates gegen Menschenhandel.
Die Studie: Petra Follmar-Otto / Heike Rabe: Menschenhandel in Deutschland. Die Menschenrechte der Betroffenen stärken. Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin, Juni 2009, ISBN 978-3-937714-78-3 http://www.presseportal.de/go2/institut_fuer_menschenrechte
Informationen zum Projekt: www.institut-fuer-menschenrechte.de, www.stiftung-evz.de
Originaltext: Deutsches Institut für Menschenrechte Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51271 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51271.rss2
Pressekontakt: Bettina Hildebrand Deutsches Institut für Menschenrechte Telefon (030) 259 359 - 14, Mobil (0160) 966 500 83 E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
Franka Kühn Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Pressesprecherin Telefon (030) 259297-76 E-Mail: kuehn@stiftung-evz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
214106
weitere Artikel:
- Mitglieder- und Spendenentwicklung beim BUND zeigt: Umweltschutz trotz Wirtschaftskrise hoch im Kurs Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wird inzwischen von fast 480 000 Bürgerinnen und Bürgern finanziell unterstützt. Das ist ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. Für seine umweltpolitische Arbeit erhielt der Verband im letzten Jahr rund 14 Millionen Euro. Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger nannte bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2008 als Ziel seines Verbandes, in den kommenden zwei Jahren die Marke von einer halben Million Mitglieder und Förderer erreichen zu wollen. Weiger: "Die positiven mehr...
- Westerwelle: Bundesregierung muss Bankengipfel einberufen Berlin (ots) - Berlin. Der FDP-Partei- und -Fraktionsvorsitzende DR. GUIDO WESTERWELLE erklärte am heutigen Dienstag: "Die Nachrichten über Kreditklemmen im Mittelstand reißen nicht ab. Der Mittelstand ist das Rückgrat der Arbeits- und Ausbildungsplätze in Deutschland. Die Bundeskanzlerin muss jetzt die Banken in die Pflicht nehmen und einen Bankengipfel einberufen. Für alles veranstaltet diese Bundesregierung einen Gipfel, nur nicht für den Mittelstand. Nachdem Bankenrettungsschirme gespannt und `Bad Banks´ eingerichtet wurden, mehr...
- Paritätischer fordert längere Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I Berlin (ots) - Angesichts des drohenden massiven Anstiegs der Arbeitslosigkeit in Folge der Wirtschaftskrise fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld I zu verlängern. Notwendig seien darüber hinaus eine sofortige Anhebung der Hartz IV-Regelsätze sowie ein Ausbau öffentlicher Beschäftigungsangebote. Den Vorschlag von Bundesagentur-Vorstand Heinrich Alt zur Staffelung des Arbeitslosengeldes II in Abhängigkeit vorangegangener Erwerbstätigkeit kritisiert der Paritätische als inkonsequent und kurzsichtig: mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Erwin Huber: "CSU ist in jeder Regierungskoalition ein unbequemer Partner" Köln (ots) - Der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber hat angekündigt, dass seine Partei auch künftig aufmüpfig sein wird. "Die CSU ist fest ent-schlossen, bei der Bundestagswahl ein Ergebnis von 50 Prozent plus X zu bringen, damit Angela Merkel weiterhin Bundeskanzlerin bleibt", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) mit Blick auf die jüngsten Konflikte mit der Schwesterpartei CDU. Huber fügte jedoch hinzu: "Wir feiern 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Und in diesen 60 Jahren hat die CSU immer aufgemuckt. Das ist nichts mehr...
- Rheinische Post: NRW verbietet "Himmelslaternen" Düsseldorf (ots) - Von Samstag an ist es in Nordrhein-Westfalen verboten, die als Party-Gag beliebten "Himmelslaternen" steigen zu lassen. Wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf das Innenministerium berichtet, wird es untersagt, die meist aus Papier gefertigten Mini-Heißluftballone mit brennenden Kerzen fliegen zu lassen. "Himmelslaternen" haben in den vergangenen Woche mehrere Dachstuhlbrände ausgelöst; bei einem Feuer in Sieg kam dabei ein Zehnjähriger ums Leben. Originaltext: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|