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Automobilindustrie steht vor immenser Wachstumsphase: Absatz in den Schwellenländern versechsfacht sich bis 2018

Geschrieben am 15-07-2009

München (ots) - Trotz drastischer Umsatzeinbußen hat die
Automobilindustrie die größte Wachstumsphase noch vor sich / Neue
Konsumenten in Schwellen- und Entwicklungsländern kurbeln Nachfrage
an / 370 Mio. zusätzliche Neuwagen bis 2013 bzw. 715 Mio. bis zum
Jahr 2018 / Beste Zukunftsaussichten für Automobilhersteller, die in
Innovationen investieren

Ungeachtet der beispiellosen Absatzkrise und allgemein düsteren
Prognosen steht die Automobilindustrie vor ihrer größten
Wachstumsphase bislang. Rapide ansteigende Pro-Kopf-Einkommen in den
Schwellenländern und bedeutend günstigere, präziser auf
Mobilitätsprobleme zugeschnittene Fahrzeugtypen, versechsfachen dort
den Automobilverkauf bis 2018. Mit einer Wachstumsrate von 14,7%
entwickelt sich Indiens Automarkt bis 2013 am rasantesten. Dies sind
zentrale Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung von Booz & Company.
Darüber hinaus prognostiziert die internationale Strategieberatung,
dass die Zahl der Fahrzeuge, die sich im Verkehr befinden, weltweit
von 672 Millionen (2008) über 1,1 Milliarde (2013) bis auf 1,5
Milliarden (2018) steigt. Demnach würden 370 Millionen zusätzliche
Neuwagen bis 2013 verkauft. Bis 2018 wären es sogar 715 Millionen
zusätzliche Neuwagen. Europäische Automobilhersteller wie Daimler,
Renault und Volkswagen reagieren bereits mit neuen Fahrzeugmodellen,
die speziell für diese Märkte konzipiert sind, auf diese Nachfrage.

50% Zuwachs von Autoverkäufen in den BRIC-Staaten und
Schwellenländern in den nächsten zehn Jahren

Innerhalb der nächsten zehn Jahre erwerben Millionen Familien ihr
erstes Automobil in den sogenannten "Rapidly Emerging Markets"
(REEs). Hierunter subsumieren die Studien-Autoren sowohl die
klassischen BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) als
auch aufstrebende Schwellenländer wie etwa Malaysia, Mexico oder
Indonesien. Schon im vergangenen Jahr hatte China die USA als
führenden Automobilmarkt abgelöst. In der Volksrepublik kommen
derzeit 18 Autos auf 1000 Haushalte. Bis 2013 wird die Absatzquote
hier um weitere 8,3% wachsen. "Die Schwellenländer erleben einen
enormen Kaufkraftanstieg, der weiter zunehmen wird", erklärt Ron
Haddock, Automotive-Experte und Partner bei Booz & Company. "Die
BRIC-Staaten gelangen zunehmend in den Bereich der individuellen
Mobilitätsschwelle von 10.000 US$. Dieses birgt für
Automobilhersteller ein immenses Marktpotenzial", so Haddock. Ein
weltweites Phänomen macht die Booz & Company-Studie transparent: die
non-lineare Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und
individueller Mobilität. Mit zunehmender Industrialisierung und
wachsendem Pro-Kopf-Einkommen steigt die Auto-Pro-Kopf-Quote in einer
klassischen "S-Kurve".

Langsam wachsende Volkswirtschaften und Industrieländer ziehen
nach

Die im Vergleich zu den REEs langsam wachsenden Volkswirtschaften
entwickeln sich voraussichtlich bis 2020 zu Automobil-Absatzmärkten.
In aktuell noch eher verkehrsarmen Städten werden günstige Autos, die
auf die dortige Infrastruktur zugeschnitten sind, für große Nachfrage
sorgen. Obgleich die Verkaufszahlen in den USA, Japan und Europa auch
noch in den nächsten Jahren rückläufig sein werden, ist eine
Erholung, besonders aufgrund von Staatshilfen, nur eine Frage der
Zeit. Laut der Booz & Company-Studie pendelt sich das
durchschnittliche Marktwachstum bei 1 bis 2% ein, wahrscheinlich am
nachhaltigsten in den USA.

Verschärfter Wettbewerb und Innovationen schaffen neue Angebote

Neben den neuen Konsumenten soll vor allem mehr Wettbewerb für
sinkende Preise und damit für steigenden Absatz sorgen.
Automobilhersteller aus Asien wie Maruti Suzuki India Ltd., Tata und
Hyundai produzieren schon jetzt kostengünstige Kleinwagen, wie den
Tata Nano, speziell für die Märkte in Afrika, Asien und Südamerika.
"Viele Hersteller haben erkannt, dass sich die Konsumentennachfrage
derzeit massiv verändert. Die Zukunft gehört solchen Playern, die
schon heute kostengünstigere Produkte entwickeln, lokale
Mobilitätsprobleme reflektieren und gleichzeitig Alternativen zu
benzinbetriebenen Motoren anbieten", konstatiert Haddock.

Länder wie China investieren bereits in intermodale
Transportsysteme. Diese ermöglichen es Reisenden, zwischen
unterschiedlichen Transportmöglichkeiten zu wählen. Dies ist
insbesondere für übervölkerte Großstädte eine lohnende Investition.
So können Pendler mit dem Zug in die Stadt fahren, von dort ein
öffentliches Elektroauto zu ihrem Arbeitsplatz nehmen, was
anschließend von Dritten weiterbenutzt werden kann. Für Smog-geplagte
Großstädte sind Elektroautos die Lösung, während im zuckerrohrreichen
Brasilien Motoren mit Ethanolbetrieb für großen Absatz sorgen
dürften.

Automobilhersteller richten Produktion bereits auf neue
Entwicklung aus

Strategien, die in der Rezession lediglich auf Schadensbegrenzung
abzielen, könnten Automobilunternehmen zum Verhängnis werden.
Entsprechend hat eine Reihe von europäischen Unternehmen ihre
Produktion bereits auf die neuen Märkte ausgerichtet. Daimler etwa
arbeitet derzeit an einem Elektroauto für urbane Konsumenten, einem
Wagen mit Hybrid-Antrieb für das Umland und einem effizienten
Langstrecken-Diesel für ländliche, bevölkerungsarme Gebiete. Die
Renault-Tochter Dacia hat mit ihrem Logan, der speziell für schwer
befahrbare Straßen konstruiert ist, sehr erfolgreich auf die
Nachfrage in den Schwellenländern reagiert. "Nicht alle
Automobilhersteller werden die aktuelle Wirtschaftskrise gleich gut
überstehen. Obgleich die Verkaufszahlen aufgrund der Rezession
derzeit rapide fallen, können Konzerne, die heute konsequent auf
Innovationen setzen, morgen mit vielen Millionen neuen Kunden
rechnen", erklärt Haddock.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 59 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen. Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die
Grundlagen der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng
mit unseren Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler
Märkte zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu
kombinieren wir einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale
Expertise mit einem praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren
Klienten jederzeit den entscheidenden Vorteil zu schaffen. Essential
Advantage. Informationen zu unserem Management-Magazin
strategy+business finden Sie unter: www.strategy-business.com .
www.booz.com/de

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen und weitere Informationen zur Automobilmarkt-Untersuchung:
Susanne Mathony
Director Marketing & Communications Europe
Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: Susanne.Mathony@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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