 WAZ: Chance für Benachteiligte - Kommentar von Frank Meßing
Geschrieben am 15-07-2009 |
Essen (ots) - In der Callcenter-Branche arbeiten bundesweit rund
eine halbe Million Menschen. Nach Angaben der Bundesagentur für
Arbeit sind darunter nur 90 000 sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte. Der Rest sind geringfügige Arbeitsverhältnisse - die
aber gleichwohl notwendig sind.
Die tiefe Kluft zwischen "richtigen" Stellen und den einfachen Jobs
mag man kritisieren. Fakt ist aber: Die von der Arbeitsagentur
beobachtete hohe Fluktuation in den Callcentern belegt den Bedarf.
Hier bekommen nicht nur Studenten oder Kurzzeit-Erwerbslose eine
Beschäftigungsmöglichkeit. Die Branche bietet eben auch Menschen mit
geringer oder ohne Ausbildung eine Chance. In einer sechswöchigen
Einweisung lernen sie, Kunden am Telefon die Funktion eines Handys zu
erklären oder Fragen zu Verträgen zu beantworten.
Der deutsche Arbeitsmarkt braucht dringend Stellen für Menschen, die
ansonsten benachteiligt sind. Man muss den Tectum-Chef Küpper beim
Wort nehmen, dass er auch tatsächlich Stundenlöhne zahlt, die das
geforderte Mindest-Niveau von 7,50 Euro erfüllen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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