AlixPartners-Studie / Handel richtet sich auf längere Durststrecke ein
Geschrieben am 16-07-2009 |
München (ots) -
- Händler fahren ihre Aktivitäten zurück - Ringen um Liquidität zwischen Handel und Lieferanten - Rückzug der Kreditversicherer verschärft die Lage - Viele Händler schlecht auf die Krise vorbereitet - Marktkonsolidierung bietet Chancen
Weltweit richten sich Einzelhandelsunternehmen darauf ein, noch mindestens ein bis zwei Jahre mit der Wirtschaftskrise kämpfen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der auf Turnarounds und Ertragssteigerungsprogramme spezialisierten AlixPartners unter 94 überwiegend europäischen Handelsunternehmen. Rund drei Viertel (73 Prozent) der befragten Unternehmen glauben, dass ihr Geschäft langfristig von der Krise betroffen sein wird. Die geplanten Gegenmaßnahmen reichen von Sortimentsreduzierungen und Arbeitszeitverkürzungen bis hin zu Ladenschließungen und Räumungsverkäufen.
Die aktuelle Lage der Handelsunternehmen stellt sich der AlixPartners-Studie zufolge außerordentlich kritisch dar. Nicht nur eine sinkende Nachfrage der Endverbraucher, sondern insbesondere auch Schwierigkeiten mit Lieferanten und Kreditversicherern bedrohen die Liquidität der Unternehmen.
Kampf um Zahlungsziele verschärft sich
Händler und Zulieferer liefern sich der AlixPartners-Studie zufolge teilweise harte Auseinandersetzungen über die Zahlungsziele für gelieferte Waren. 62 Prozent der Handelsunternehmen berichten, dass sie von Lieferanten um kürzere Zahlungsfristen gebeten wurden, während gleichzeitig 58 Prozent der Händler von ihren Lieferanten längere Zahlungsziele verlangen und später bezahlen. "Wir sehen derzeit ein bislang nie dagewesenes Ringen um Liquidität zwischen Händlern und Lieferanten", kommentiert Detlev Schauwecker, Managing Director und Retail-Experte bei AlixPartners, die zunehmenden Konflikte zwischen Händlern und Lieferanten.
Rückzug der Kreditversicherer verschärft Liquiditätsproblem
Die Situation der Handelsunternehmen verschärft sich zusätzlich durch den Rückzug der Warenkreditversicherer. Den Handel zählen die Kreditversicherer derzeit zu den Branchen mit dem höchsten Ausfallrisiko. Rund die Hälfte (45 Prozent) der von AlixPartners befragten Handelsunternehmen musste bereits Kürzungen ihrer Kreditlimits bei Kreditversicherern hinnehmen. Dies verschlechtert die Ausgangsposition der Handelsunternehmen im Kampf um Liquidität weiter - denn bei Wegfall der Kreditversicherungslimite fordern viele Lieferanten Vorkasse oder reduzieren zumindest die Zahlungsziele. "Dadurch fällt ein für Händler wichtiges Liquiditätsstandbein weg", erläutert Detlev Schauwecker die Folgen der Limitkürzungen für Handelsunternehmen.
Händler reduzieren Warenbestände
Die Unternehmen sind gezwungen, mit allen Mitteln gegenzusteuern. Die Folge sind Bestandsreduzierungen, Sortimentsstreichungen und Arbeitszeitverkürzungen, aber auch Ladenschließungen und Räumungsverkäufe. 78 Prozent der von AlixPartners befragten Unternehmen gaben an, die Warenbestände ihrer Unternehmen bereits reduziert zu haben.
Handelsunternehmen schlecht auf Krise vorbereitet
Viele Händler sind auf Konjunkturabschwung und Liquiditätsengpässe schlecht vorbereitet. Nur 25 Prozent der von AlixPartners befragten Unternehmen kennen die finanzielle Situation ihrer Lieferanten genau, nur 32 Prozent tauschen sich regelmäßig mit ihren Warenkreditversicherern aus und nur 45 Prozent verfügen über einen wöchentlichen Cash Forecast. "Hier liegt für viele Unternehmen noch ein erhebliches Verbesserungspotential, um im scharfen Wettbewerb um Liquidität und Finanzierung zu bestehen", sagt Detlev Schauwecker.
"Die Unternehmen hingegen, die ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Liquiditätssituation im Griff haben, können aktuelle Chancen nutzen. Wer jetzt in starke Marken und gute Lagen investieren kann, verschafft sich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Der Einzelhandel steht vor einer der größten Marktkonsolidierungen seit Jahrzehnten", kommentiert Detlev Schauwecker von AlixPartners die derzeitige Lage der Handelsbranche.
Über AlixPartners
Mit rund 900 Mitarbeitern in weltweit vierzehn Büros und über 2000 abgeschlossenen Projekten seit der Gründung im Jahr 1981 zählt AlixPartners international zu den führenden Experten für Turnarounds und Ertragssteigerungsprogramme. AlixPartners setzt ausschließlich erfahrene Führungskräfte aus Industrie und Beratung ein, die vielfach als Manager auf Zeit auch operative Führungsverantwortung übernehmen. AlixPartners ist seit dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten.
Originaltext: AlixPartners Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58857 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58857.rss2
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